Sachsenheim Illegale Müllablagerungen auf dem Häckselplatz

Von Michaela Glemser
Illegale Ablagerungen nehmen auch in Sachsenheim zu, hier der AVL-Häckselplatz in Kleinsachsenheim. Foto: /Martin Kalb

Erdaushub mit Steinen und Schotter, Reste eines Gartenzauns und sogar asbesthaltige Eternitplatten: In Sachsenheim, Sersheim und Oberriexingen sind zunehmend Müllsünder aktiv. Wie die Kommunen darauf reagieren wollen.

Erdaushub mit Steinen und Schotter, Reste eines Gartenzauns und sogar asbesthaltige Eternitplatten: Die illegalen Müllablagerungen in Sachsenheim und den Nachbargemeinden nehmen immer mehr zu und stellen für die Kommunen wie für die Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL) ein echtes Problem dar. „Wir hatten in der Vergangenheit immer wieder massive Müllablagerungen auf dem Häckselplatz. Den einen oder anderen Sünder konnten wir auch identifizieren, sodass ein Bußgeldbescheid erlassen werden konnte“, sagt der Sersheimer Bürgermeister Jürgen Scholz. Dieses Bußgeld liege in der Regel in einem vierstelligen Bereich.

Tägliche Kontrollen

Der Schultes der Mettertalgemeinde hat mit seinen Gemeinderäten beschlossen, den örtlichen Häckselplatz mit unterschiedlichen Methoden wie täglichen Kontrollen zu unterschiedlichen Zeiten, zu überwachen. „Durch die rigorose Verfolgung und Ahndung der Müllsündern hat sich die Situation verbessert“, teilt Scholz mit. Jetzt will auch Oberriexingen von diesen Erfahrungen profitieren, um die illegalen Müllablagerung einzudämmen. „Unser Häckselplatz befindet sich auf dem Gelände des Unternehmens Schmid. Mit der Betreiberfamilie stehen wir in Kontakt, welche Maßnahmen wir umsetzen können. Der Häckselplatz unterliegt bisher keiner bestimmten Öffnungszeit“, sagt Bürgermeister Ron Keller.

Auch in Sachsenheim wird das illegale Entsorgen von Müll auf den Häckselplätzen in der Stadtverwaltung diskutiert. „Wir stehen hierzu in Kontakt mit der AVL. Zudem werden die Häckselplätze regelmäßig kontrolliert, wobei die Ermittlung der Täter sehr schwierig ist, wenn diese nicht von Zeugen beobachtet werden“, sagt Pressesprecher Arved Oestringer. Eine Kameraüberwachung gibt es in der Stadt nicht an jedem der vier Häckselplätze in Kleinsachsenheim, Hohenhaslach, Ochsenbach und Häfnerhaslach.

Verursachern droht Anzeige

Der Pressesprecher der AVL, Dr. Andreas Fritz, erläutert, dass illegale Müllablagerungen grundsätzlich durch die Scouts der AVL und die Mitarbeiter der kommunalen Baubetriebshöfe aufgenommen und gemeldet werden. Werden Hinweise auf die Verursacher in den Ablagerungen gefunden oder diese sogar auf frischer Tat ertappt, folgt eine Anzeige. „Nur vereinzelt haben die Häckselplätze im Landkreis bestimmte Öffnungszeiten wie in Markgröningen, Großbottwar und Gerlingen. Der Großteil ist durchgehend geöffnet“, sagt Fritz. Auch eine Videoüberwachung gibt es bisher nur an einigen Häckselplätzen. Nicht zuletzt, weil dafür strenge Auflagen des Datenschutzes einzuhalten sind. Die Kommunen können als Betreiber der Häckselplätze selbst über die Videoüberwachung entscheiden.

Insgesamt gibt es im Landkreis 35 Häckselplätze und auf 29 davon stehen „Grascontainer“ für Gras, krautiges Schnittgut und Laub außerhalb der Laubsaison. Von November bis Februar wiederum sind für die Blätter von Bäumen und Sträuchern auf den meisten Häckselplätzen im Kreis eigene Sammelstellen eingerichtet. Weiterhin darf Baum- und Heckenschnitt bis zu einem Durchmesser von 15 Zentimetern entsorgt werden, ebenso wie Reisig und vorgehäckselte Gehölzreste.

Nicht zum erlaubten Grüngut gehören dagegen Tierstreu, Asche, Erde und Bauschutt, Biogut wie Kastanien, Äpfel oder Nüsse, Wurzelstöcke sowie Entsorgungsmaterial von Floristen oder auch Friedhöfen.

Sanierung geplant

Sachsenheim denkt derzeit nicht darüber nach, die Zahl ihrer Häckselplätze im Stadtgebiet zu reduzieren, um illegale Müllablagerungen besser in den Griff zu bekommen, sagt der Sprecher. Im Gegenteil, 2025 steht die Sanierung eines Häckselplatzes an, denn für die Erneuerung des Areals in Kleinsachsenheim sind inzwischen die Genehmigungen eingegangen. „Die Planung soll 2025 umgesetzt werden. Danach befasst sich das Fachteam mit den anderen Häckselplätzen, wobei noch keine bestimmte Reihenfolge festgelegt wurde“, sagt Oestringer.  Michaela Glemser

 
 
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