Café L’Ink“ und „Einfach Singen & Aktion Miteinander“ sind niederschwellige Angebote, die sich an Menschen aller Altergruppen, mit und ohne Migrationshintergrund oder Behinderung richten. Silke Rapp und Christiane Hähnle informierten den Gemeinderat nun über den aktuellen Stand dieser beiden Inklusionsprojekte
Sachsenheim Inklusion ist eine kommunale Aufgabe
Von Martin Hein 13.05.2023 - 16:02 Uhr
Silke Rapp und Christiane Hähnle haben den Gemeinderat über den aktuellen Stand bei den Inklusionsprojekten „Café L’ink“ und „Einfach Singen & Aktion Miteinander“ informiert.
Der Verein Tragwerk Ludwigsburg eröffnete im November im Pflegeheim Sonnenfeld das inklusive „Café L’ink“ (die Bz berichtete). Vier Schüler der Kirbachschule und der Schule Gröninger Weg machen dort ein Praktikum und lernen die Tätigkeiten und Arbeitsabläufe im Café kennen.
Ort der Begegnung
„Inklusion heißt Teilhabe. Uns geht es um die Barrierefreiheit in den Köpfen“ leitete Silke Rapp, Vorstand Inklusion beim Ludwigsburger Verein Tragwerk, in das Thema ein und verwies auf die Lange Nacht der Inklusion, die am 22. April im Reithaus stattfand und bei der die Vielfalt und Chancengleichheit gefeiert wurde.
Sabine Springer, beim Verein Tragwerk für das Café L’ink zuständig, berichtete nun über diese Einrichtung, die jeweils montags von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist. Das Café, das in Kooperation mit dem Pflegeheim Sonenfeld betrieben wird, besuchen Gäste aus dem Pflegeheim und von außerhalb. „L’ink“ versteht sich als Ort der Begegnung zwischen Heimbewohnern, Sachsenheimern, Menschen mit und ohne Behinderung und Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.
„Wir wurden da mit offenen Armen aufgenommen“ lobt Springer, „das läuft hervorragend“. Die Zusammenarbeit sei Gold wert. Einmal im Monat finden dort auch ein Sprachcafé und Vorträge beispielsweise über Foodsharing statt, so Sabine Springer, die auf das Programm verweist, das auf der Homepage der Stadt steht. Jeweils am nächsten Tag gibt Sabine Springer den Lehrern der Praktikanten eine Rückmeldung.
Christiane Hähnle, Mitinitiatorin des „Café L’ink“, berichtete anschließend über das Inklusionsprojekt „Einfach Singen“. Die Idee zu diesem Chor-Projekt entstand um die Jahre 2010 und 2011 im damaligen Café Schief in Kleinsachsenheim, erinnerte sich Hähnle. „Wir sind jetzt im siebten Jahr jeden Monat ehrenamtlich tätig“.
„Einsatz äußerst anerkennenswert“
Man gehe vor jeder Probe durch alle Sachsenheimer Unterkünfte und organisiere sich über eine große Whatsapp-Gruppe. Auch während der Pandemie ruhte der Probenbetrieb nicht. Die Proben haben zu dieser Zeit coronakonform auf den Feldern beim Sonnenfeld stattgefunden. Jetzt, da die Pandemie vorbei ist, wolle man „Einfach Singen“ wieder für alle öffnen. Nach Auskunft von Christiane Hähnle machen immer mehr Menschen aus dem ganzen Kreis Ludwigsburg mit. Für 2024 ist die „Aktion Miteinander“ geplant. Die Gemeinschaftsschule und die Karlshöhe wollen mitmachen, so Hähnle. Sie wandte sich direkt an die Gemeinderäte: „Wir brauchen sie – a bissle Geld wär ned schlecht“. Weiter betonte Hähnle, dass man mit dem Projekt „Einfach Singen & Aktion Miteinander“ alle Sachsenheimer erreichen wolle.
Hähnle merkte an, dass Menschen im Rollstuhl auf den Festen in der Stadt kaum sichtbar wären, das habe sie beschäftigt. „Wir sind keine Konkurrenz zu den Vereinen. Wir wollen für alle da sein“, unterstrich Christiane Hähnle.
Helga Niehues (SPD) sprach im Namen des gesamten Gemeinderats: „Ihr Einsatz ist äußerst anerkennenswert und verdient unseren Respekt. Man kann nur sagen: weiter so! Unsere Unterstützung ist ihnen gewiss. Wir wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg und alles Gute.“. Bürgermeister Holger Albrich meinte: „Wir schließen uns dem Lob an“. Inklusion sei eine kommunale Aufgabe. Holger Albrich, der Schirmherr bei „Einfach Singen“ ist, führte weiter aus, dass er eine Verpflichtung zur Unterhaltung solcher Angebote sehe.
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