Sachsenheim Klimamobilitätsplan im Landkreis nimmt Gestalt an

Von Dietmar Bastian
Veranstaltung zur Mitgestaltung am Klimamobilitätsplan: Planerin Janna Münst (rechts) stellte ein Konzept vor. Foto: /Martin Kalb

In vier Gemeindeforen soll die Bevölkerung des Landkreises mit ins Boot geholt werden.

Der Themenkreis Klimaschutz, Energiewende und Verringerung der CO2-Emissionen ist in aller Munde. Der Landkreis Ludwigsburg arbeitet seit dem Jahr 2022 – zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Kreiskommunen, regionalen Verkehrsunternehmen und externen Fachleuten – an den Zielen und Maßnahmen für einen kreisweiten Klimamobilitätsplan, kurz KMP. Der Plan orientiert sich an den bundespolitischen Vorgaben, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent oder mehr zu reduzieren.

Für die aktuell laufende Diskussions- und Planungsphase wurden die Karlsruher Firma PTV (Planung, Transport, Verkehr) sowie das Bensheimer Beratungs-Institut „ifok“ verpflichtet. Ansprechpartner bei der Ludwigsburger Kreisverwaltung ist Projektmanager Lukas Göppner. Darüber hinaus sind in vielen Kommunen eigens Stellen für den Klimaschutz eingerichtet worden.

In Sachsenheim vertritt Florina Wolf die Belange des Klimaschutzes. Innerhalb dieses Netzwerkes soll in den nächsten Monaten ein differenzierter Klimamobilitätsplan entstehen, der im Sommer 2024 dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgelegt wird.

Klimabonus in Form einer erhöhten Förderquote

Wenn alles klappt, können die Städte und Gemeinden im Landkreis bei der Umsetzung von Projekten im Verkehrsbereich einen „Klimabonus“ in Form einer erhöhten Förderquote beanspruchen. Das Karlsruher Unternehmen PTV hat sich auf die Gestaltung von Mobilität und Logistik für eine intelligentere und sauberere Zukunft spezialisiert und ist für die inhaltliche Betreuung des KMP zuständig, während „ifok“ die Kommunikation zwischen den Beteiligten und die zeitlichen Abläufe koordiniert. Nun sind die Bürgerinnen und Bürger aus allen Gemeinden des Landkreises gefragt, bei öffentlichen Gemeindeforen mitzudiskutieren und eigene Vorschläge einzubringen. Diese Beteiligungsveranstaltungen fanden in den Vorwochen bereits in Möglingen, Remseck und in Sachsenheim statt. Der letzte der vier Abende war in Murr. Zu der Veranstaltung im Sachsenheimer Kulturhaus waren gut vierzig Interessierte aus den umliegenden Gemeinden gekommen.

Bevor es in arbeitsteilige Kleingruppen ging, wurde eine Umfrage mit Smartphone („slido“) getätigt, die darüber Aufschluss geben sollte, wie die Anwesenden prinzipiell über die Verkehrswende denken.

Gliederung in fünf Maßnahmenfelder

Außerdem bekamen sie einen Überblick darüber, was in den letzten Monaten in Sachen Mobilitätsplan bereits gelaufen ist. Für die Diskutierenden war die vorgegebene, äußere Struktur von fünf Maßnahmenfeldern hilfreich, innerhalb derer sie nun Fragen, Anregungen und Kritik platzieren konnten. Dies waren Fragen zur Verkehrsinfrastruktur, attraktiveren Mobilitätsangeboten, ein stadtverträglicherer Kfz-Verkehr, Konzepte zu einer zukunftsgerechten Stadt- und Raum-Entwicklung sowie ein öffentliches und betriebliches Mobilitätsmanagement.

Die Berater aus Karlsruhe unterscheiden – neben den Maßnahmenbereichen – zwischen quantitativen Zielen, dazu gehören Vermeidung, Verlagerung und verträglichere Abwicklung von Verkehrslasten, und qualitativen Zielen des Klimamobilitätsplans. Darunter verstehen die Berater mehr Sicherheit, mehr Aufenthaltsqualität im besiedelten Raum, Förderung des sozialen Miteinanders, eine bessere Verbindung von Stadt und Land und eine Stärkung der kommunalen Zusammenarbeit.

Der Klimamobilitätsplan ist ein fließender Prozess

Mit Hilfe dieses Gerüstes konnten die Anwesenden ausgiebig und zielführend diskutieren und eigene Gedanken formulieren. Die Ergebnisse der Gemeindeforen sollen im Team in Karlsruhe sondiert und ausgewertet werden. Alle Verantwortlichen betonen, der KMP sei ein fließender Prozess, der am Ende hoffentlich dazu führen wird, dass die Klimaziele erreicht werden.   Dietmar Bastian

 
 
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