Es geht voran, könnte man den Fortschritt am Bannkeller unter dem Großsachsenheimer Gemeindehaus kurz zusammenfassen. Seit knapp zwei Jahren ist die inzwischen zehnköpfige Keller-Gruppe aktiv und möchte den etwa 300 Quadratmeter großen Bannkeller für öffentliche Veranstaltungen aktivieren (die BZ berichtete).
Sachsenheim Mit dem Bannkeller geht es voran
Seit März 2022 bringt eine Gruppe engagierter Mitglieder der Großsachsenheimer Kirchengemeinde den Bannkeller auf Vordermann, um das Gewölbe für Veranstaltungen herzurichten.
Die Arbeiten sind augenscheinlich auf einem guten Weg, viel hat sich seither getan. Die aus Sicherheitsgründen geforderte Absturzsicherung in Form eines Mittelhandlaufes an der großen Treppe, die in den Keller führt, ist bereits montiert. Auch die Fluchttreppe, die vom Bannkeller zur Oberen Straße hochführen soll, ist bereits fertig. Die Metalltreppe muss jetzt noch verzinkt werden. Manfred Renk geht davon aus, dass die Treppe bis in rund drei Wochen bereits im Bannkeller aufgebaut werden könnte.
Rauchschutztür erforderlich
Die bereits bestehende Brandschutztür an dem Aufzug, der vom Gemeindehaus direkt in den Keller führt, entspricht nicht mehr den gültigen Sicherheitsstandards. Insofern kein Wunder, weil die Türe aus dem Jahr 1985 stammt. Mit einer so genannten Rauchschutztür muss der Eingang nun auf den aktuellen Sicherheitsstandard gebracht werden. Manfred Renk rechnet für diese Maßnahme mit Kosten in Höhe von rund 2000 Euro.
Auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr muss nachgewiesen werden. Dies sei wichtig, um zu belegen, dass der Bannkeller bei Veranstaltungen gut erreichbar ist. Die nächstgelegene Bushaltestelle ist direkt an der Hauptstraße gerade mal zwei Gehminuten vom Bannkeller entfernt,
Aktuell liegt nach Auskunft von Manfred Renk noch keine Baufreigabe vor. Diese ist beispielsweise für die Öffnung des Kellers an der Nordseite (Obere Straße) notwendig. Dort soll die Fluchttreppe ins Freie führen Die Baufreigabe hängt derzeit unter anderem noch von der Zusage des Kirchengemeinderats ab. Pfarrer Dieter Hofmann weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Parkplätze beim Notausstieg erhalten bleiben sollen.
Insgesamt ist Manfred Renk zuversichtlich. Sofern alles gut läuft, könne man die ersten Veranstaltungen mit maximal bis zu 199 Personen im Spätfrühling oder Frühsommer im Bannkeller ausrichten.
Dieter Hofmann meint dazu, dass man ausprobieren müsse, welche Veranstaltungen dann in dem historischen Gewölbe ausgerichtet werden. Denkbar seien beispielsweise Ausstellungen, Festle oder der ein oder andere Bazar. Das müsse man erst einmal mit kleineren Veranstaltungen ausprobieren, wie laut es draußen, beispielsweise bei Kleinkunst-Konzerten sei. Hier müsse man Schritt für Schritt gehen, sagt Dieter Hofmann. Der Kirchengemeinderat müsse sich damit wohlfühlen, „das muss passen“, so Hofmann.
Große Unterstützung für das Projekt
Das Projekt Bannkeller erfährt eine außergewöhnlich breite Unterstützung. Bemerkenswert ist, dass die Treppe bei Stahlbau Löw in Güglingen zum Selbstkostenpreis hergestellt wurde. Die Hälfte der Materialkosten in Höhe von rund 1700 Euro übernimmt die Bannkeller-Gruppe, die andere Hälfte spendet Gerhard Löw, der ehemalige Chef der Firma Stahlbau Löw. Gerhard Löw hat zudem die Treppe auch konstruiert. Das Möbelhaus Schmid gehört ebenfalls zu den treuen Unterstützern des Projekts. Bei Veranstaltungen des Theaters unter der Dauseck fließt der Erlös des Caterings als Spende an die Bannkeller-Gruppe. Spenden für das Bannkeller-Projekt seien nach wie vor willkommen, sagt Manfred Renk.
Die Treppe wird nun als nächsten Schritt demontiert und wie bereits erwähnt, verzinkt. Gerhard Löw hat die Treppe so konstruiert, dass sie selbsttragend ist. Deshalb ist kein Fundament notwendig.