Sachsenheim Mit Motivation ins neue Schuljahr

Von Helena Hadzic
Schüler zeigen die Olympia-Ringe. Verena Gebre (rechts) hält die olympische Fackel der Sommerschule: ein Wassereis. Foto: /Martin Kalb

Eine Woche lang haben sich Schüler auf den kommenden Lernstoff vorbereitet – mit Spiel und Spaß.

Die Gemeinschaftsschule war die letzten Tage mit Leben erfüllt, wenngleich die Sommerferien noch nicht vorbei sind. Auf den Gängen tummeln sich die Schüler der künftigen fünften, sechsten und siebten Klassen. Sie alle tragen Startschilder auf ihrer Brust – so als ob sie gleich zum Marathonlauf bei den olympischen Spielen antreten. Und warum? Die Antwortet lautet: Sommerschule unter dem Motto „Olympia ruft“, diese wird in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt Ludwigsburg, der Stadt Sachsenheim und der Gemeinschaftsschule veranstaltet. Das dritte Jahr in Folge konnten sich bereits Schüler anmelden, um sich Motivation fürs neue Schuljahr zu holen. Training gab es in den Fächern Mathe, Deutsch und Englisch, aber auch Kennenlernspiele, Ausflüge ins Freibad und sogar die Abnahme von Schwimmabzeichen standen auf der Tagesordnung. Gefördert wurde die Vorbereitungswoche vom Land Baden-Württemberg.

Teilnehmerzahl wächst

Und immerhin: 38 Schüler haben mitgemacht, gestartet wurde das Projekt im Jahr 2022, damals mit lediglich 24 Schülern. „Man merkt, dass die Sommerschule gut ankommt und die Teilnehmerzahl von Jahr zu Jahr steigt“, sagt auch Verena Gebre, die als Deutschlehrerin an der Kirbachschule in Hohenhaslach unterrichtet und am Zentrum für Schulqualität und Lehrbildung Baden-Württemberg in Ludwigsburg tätig ist. Gebre hat das Ferienprogramm damals initiiert und betreut es nun seit drei Jahren. Unterstützt wird sie durch weitere fünf Lehrer aus verschiedenen Schulen Sachsenheims, drei Studenten und zwei freiwilligen Helfern. Die Verpflegung kam von Foodsharing Ludwigsburg. An diesem Mittwoch wurden zum großen Abschlusstag auch die Familien eingeladen, um zu sehen, was ihre Schützlinge in den letzten Tagen gelernt und einstudiert haben.

Und weil das diesjährige Motto der Sommerschule die Olympischen Spiele sind, kamen die Schüler auch traditionell mit Fackeln in den Musiksaal der Gemeinschaftsschüler – nur dass die Fackeln aus Eis waren. Mitgebracht hat das Wassereis Lothar Makkens, Gemeinderatsmitglied (Freie Wähler), der in Vertretung der Stadt gekommen ist, um die Abschlussfeier mitzuerleben. Er ist von dem Konzept überzeugt: „Eine super Sache, die Kinder sind immerhin unsere Zukunft“, machte er deutlich. Auch das Engagement der Lehrer beeindruckt ihn. Und nicht zuletzt Vorführungen der Schüler an diesem Tag.

Kreativ in vier Gruppen

Die 38 Kinder wurden in vier Gruppen aufgeteilt: Rot, Blau, Gelb und Grün. Die Farbe Schwarz war den Betreuern vorbehalten. Gestartet wurde mit den Blauen, die den Olympischen Fackellauf nachahmten – nur eben mit dem Wassereis, dessen Form, wie Gebre erklärt, an eine Fackel erinnert. Auch ein Tanz mit Hula-Hoop-Reifen wurde präsentiert. Gruppe Grün ließ rätseln: Sie trugen T-Shirts in verschiedenen Farben, und die verschiedenen Zusammenstellungen ergaben diverse Landesflaggen, die das Publikum zu erraten hatte.

Die gelben Schüler informierten über die Sehenswürdigkeiten in Paris. Da durfte der Eiffelturm natürlich nicht fehlen. Dieser wurde kurzerhand mit einer menschlichen Pyramide auch bildlich dargestellt. Gruppe Rot hatte zum Abschluss noch ein weiteres Ratespiel im Gepäck. Unter anderem wollten sie vom Publikum und den anderen Gruppen wissen: Wer hat eigentlich den Eiffelturm erfunden? „Das war ein Mann, der Eiffel hieß“, meldete sich ein Schüler. Völlig richtig.

Außer den Vorbereitungen auf den großen Abschluss gab es in der Woche neben den Lerneinheiten einiges an Programm. So konnten sich die Schüler bei einer Schnitzeljagd austoben, an einem Erste-Hilfe-Kurs mit Selbstschutzeinheiten teilnehmen, in die Bücherei gehen oder einfach nur im Freibad planschen.

Ob es ihnen gefallen hat? Die zehnjährige Leonie fand’s super: „Meine Mama arbeitet immer lange, und hier konnte ich mit den anderen Spaß haben und ins Freibad gehen“, meinte sie. Auch der 13-jährigen Lilly hat die Sommerschule gefallen, sie war die letzten zwei Jahre schon dabei. „Hier finde ich immer neue Freunde, ich würde wieder mitmachen“, sagt sie. Den Eindruck hat auch Gebre, vielmehr rechnet sie damit, dass aus der Sommerschule ein dauerhaftes Angebot wird: „Sportlich und mit Motivation ins neue Schuljahr starten, was gibt es besseres für die Schüler?“

 
 
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