Sachsenheim Mögliche Nutzung der Kleinsachsenheimer Kelter soll untersucht werden

Von Michaela Glemser
Für die Kelter soll ein Nutzungskonzept festgelegt werden. Rund 9000 Museumsexponate lagern in dem Gebäude Foto: /Martin Kalb

Eine Potenzialanalyse soll Aufschluss über die Zukunft des historischen Gebäudes in Kleinsachsenheim geben.

Im Januar dieses Jahres haben die Kleinsachsenheimer Gemeinderäte gemeinsam einen Antrag bei der Stadtverwaltung eingereicht, in dem sie darauf hinwiesen, dass seit der Schließung des Rathauses in dem Sachsenheimer Stadtteil kein bedarfsgerechter Bürgertreffpunkt in zentraler Lage im städtischen Besitz mehr vorhanden sei.

2015 Sanierung beschlossen

Die Ratsmitglieder forderten, dass die Vertreter der Stadtverwaltung eine Mehrfachnutzung der historischen Kleinsachsenheimer Kelter mit einem Besprechungsraum für bis zu 30 Personen, Toilettenanlagen, einem Büroraum sowie einer Kücheneinrichtung planerisch und kostentechnisch aufbereiten und dem Gemeinderat zur Abstimmung vorlegen sollen. Zudem erinnerten die Ratsmitglieder in ihrem Antrag daran, dass die Sanierung besagter Kelter bereits bei der Verabschiedung des Hauhaltplans für das Jahr 2015 beschlossen worden war.

9000 Exponate in der Kelter

Die Stadtverwaltung wiederum machte in der Gemeinderatssitzung zu diesem Antrag deutlich, dass in der Kelter derzeit bis zu 9000 Objekte des Stadtmuseums lagern. Auf drei Etagen befinden sich dort Sammlungsgegenstände, aber auch Ensembles wie eine komplette Schmiede- und Schusterwerkstatt, landwirtschaftliche Geräte aus den vergangenen 200 Jahren, eine Bauernstube mit Küche und viele weitere historische Objekte, die teils sehr fragil sind und einen Transport nur bedingt vertragen, wie die Fachleute erläuterten. Sie rieten von einem Umzug des Museumsdepots ab, für das erst eine neue Örtlichkeit gefunden werden müsste.

Auch die Mitglieder der Projektgruppe „Stadtentwicklung“ haben den gegenwärtigen Zustand der Kelter als sehr unangemessen bewertet und als mögliches Ziel für die Zukunft ebenfalls eine Sanierungsmaßnahme und ein Nutzungskonzept für die Kelter festgelegt.

„Fördermittel notwendig“

Die Vertreter der Verwaltung möchten die Kelter auch im Gesamtkontext mit den anderen umliegenden städtischen Gebäuden wie der Verwaltungsstelle oder dem Backhaus im Rahmen eines Gesamtkonzepts betrachten. Doch sei dies nicht alleine mit Finanzmitteln aus der Stadtkasse zu stemmen, sondern bedürfe Fördermittel, betonte der Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung Michael Ilk. Um in ein entsprechendes Stadterneuerungsprogramm aufgenommen zu werden, streben die Verantwortlichen der Verwaltung ein „Gemeindeentwicklungskonzept“ an, das zeitnah im Gemeinderat beschlossen werden soll.

Räume für die Verwaltung sind in der Kelter Kleinsachsenheim nicht das Ziel, da keine Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Im Rahmen der Bausubstanz muss das Werksteinmauerwerk der Außenwände der Kelter saniert werden. Auch eine vollständige Entkernung und statische Ertüchtigung der Böden und Wände der ehemaligen Wohnbereiche halten die Vertreter der Verwaltung für geboten, wobei alle Arbeiten mit den Fachleuten des Denkmalamtes abgestimmt werden müssen. Die Wärmeversorgung und die haustechnischen Anlagen müssen ebenfalls gänzlich neu konzipiert und erneuert werden. Der geschätzte Kostenrahmen liegt bei 1,25 bis 2 Millionen Euro.

Bevor diese Investitionskosten aber finanziert werden, soll im Rahmen einer Potenzialanalyse geklärt werden, welches künftige Nutzungskonzept für die Kelter möglich ist, welche Zuschüsse dafür generiert und wie die Belange der Museumsverwaltung ebenso berücksichtigt werden können.

Die Gemeinderäte begrüßten einhellig eine Potenzialanalyse für die Kleinsachsenheimer Kelter.   Michaela Glemser

 
 
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