Sachsenheim Musik-Profil des Lichtenstern-Gymnasiums zahlt sich aus

Von Dietmar Bastian
Das Schulorchester des Lichtenstern-Gymnasiums musizierte Disneysongs Foto: /Martin Kalb

Das Evangelische Lichtenstern-Gymnasiums in Sachsenheim gibt bei einem Frühlingskonzert vielsagende Einblicke in sein reiches musikalisches Leben.

Musik hat am Lichtenstern-Gymnasium Tradition. Schon lange bevor das Aufbaugymnasium für Mädchen ab Klasse 11 zu einem Vollgymnasium wurde, hat man dort Musik und Religion hochgehalten. Am Dienstagabend durften zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer, darunter hauptsächlich Eltern, erleben, zu welch schönen Ergebnissen Kontinuität in der musikalischen Arbeit führen kann.

Buntes Frühlingskonzert

Drei Ensembles sind zu einem bunten Frühlingskonzert angetreten, wobei diese nicht gemeinsam musizierten, sondern nacheinander: Zunächst das mit Streichern, Holzbläsern, Hörnern und Pauken gut besetzte Orchester.

Diesem gehören aktuell etwa fünfundzwanzig Schülerinnen und Schülern an, danach „Harmonic Light Brass“ mit sieben Bläserinnen und Bläsern (beide Gruppen wurden von Musiklehrer Matthias Nassauer geleitet), und schließlich der Schulchor unter der Leitung von Daniel Joos mit ebenfalls etwa 25 Aktiven. Ein Programmheft gab es nicht, dafür aber eine eloquente Moderation.

Proben auf Musikfreizeit

Dem bestens gelungenen, etwa anderthalbstündigen Konzert war eine intensive Probephase auf einer Musikfreizeit in einer Jugendherberge vorausgegangen. Dies hat sich gelohnt, denn alle Beteiligten waren in erfrischender Spiel- und Singlaune.

Die kurzweilige Stückefolge begann also mit dem Schulorchester und einem Tango von Astor Piazzolla, dem heimeligen „Dashing Away“ von John Rutter und mehreren Sätzen aus Edward Griegs „Peer-Gynt-Suite“.

Alle Beteiligten lieferten ein beeindruckendes Klangergebnis ab: den sensibel herausgespielten tänzerischen Impuls des „Tango Nuevo“ in „Viva Tango“, das festliche Farbenspiel mit einem schönen Dialog der gezupften Streicher und zwei Querflöten bei Rutter, und schließlich den effektreichen Stücken des Norwegers Grieg. Die „Halle des Bergkönigs“ gelang dem Ensemble besonders gut, hier hatte die Pauke ihre große Stunde. Bevor das Programm mit Bläsern und Chor fortgesetzt wurde, warteten ein paar Überraschungen auf das Publikum: der Schüler Jakob Baumgärtner spielte auf dem Schulflügel eine eigene Komposition, zu der er – wie er sagte – bei einer Bildbetrachtung im Kunstunterricht angeregt worden war. Überraschende harmonische Modulationen und Entwicklungen ließen das Publikum aufhorchen und schließlich herzlich applaudieren.

Beeindruckende Soloeinlagen

Gesangslehrerin Barbara Horn konnte mit zwei ihrer Schülerinnen weit fortgeschrittene Talente präsentieren. Leni Schneiders Arie „Speechless“ aus dem Musical „Aladin“ kam beim Publikum ebenso gut an wie die irische Ballade „Raise me up“, die Caroline Gärtner solistisch vortrug.

Barbara Horn und Leni Schneider unterstützten sie dabei als „Chor“. Nach diesen Soloeinlagen also das Bläserensemble „Harmonic Light Brass“ mit vier Stücken. Die drei Posaunen, zwei Hörner und zwei Altsaxofone intonierten erstaunlich sauber und bekamen – völlig zurecht – viel Applaus für „Baby Elephant Walk“, Moonlight Shadow“, „Cabaret“ und den schmissigen „Säbeltanz“. Den Schluss des Abends bildeten einige mehrstimmige Songs aus den Walt-Disney-Musicals „König der Löwen“, „Tarzan“ und „Die Schöne und das Biest“ mit dem Schulchor. Am Klavier begleiteten Barbara Horn oder Christiane Eckhardt.

Mit seinem Frühlingskonzert hat das „LGG“ einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Den Wert der im Ensemble gemachten Erfahrungen kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Sind die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bis zu ihrem Abitur bei der Stange geblieben, stehen die Chancen gut, dass sie auch danach musikalisch aktiv bleiben und sich diesen Schatz ein Leben lang bewahren.  Dietmar Bastian

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