Zwei miteinander verschränkte Hälfte in Grün und Rot, die zusammen einen stilisierten Apfel ergeben: Symbolischer könnte das neue Logo des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Sachsenheim kaum sein, zu dem sich vor kurzen die beiden OGVs Kleinsachsenheim und Großsachsenheim zusammengeschlossen haben. Die Vereinsfusion war über Jahre vorbereitet worden (BZ berichtete).
Sachsenheim OGV-Fusion: Aus zwei mach eins
Die beiden Sachsenheimer Obst- und Gartenbauvereine haben sich offiziell zusammengeschlossen.
Geändertes Freizeitverhalten und Demografie setzen Vereinen zu
Die Gründe für die Verschmelzung der beiden Vereine sind vielfältig, der neue OGV führt in einer Pressemitteilung vor allem aber den allgemeinen demografischen Wandel an, der sich auch auf die Vereine auswirke: Deren Mitglieder werden immer älter. Zudem habe sich das Freizeitverhalten geändert und das Interessen an ehrenamtlichen Vereinstätigkeiten lasse immer weiter nach.
Schon im BZ-Gespräch im März hatten die beiden damaligen OGV-Vorsitzenden Thomas Wörner (Kleinsachsenheim) und Joachim Zimmermann (Großsachsenheim) die Verschmelzung der Vereine als alternativlos bezeichnet, um deren Zukunft zu sichern.
Dieser Ansicht stimmten auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung 107 stimmberechtigte Mitglieder aus beiden Vereinen zu. Das Votum zum Zusammenschluss war allerdings schon auf den vorangehenden Jahreshauptversammlungen der beiden Vereine bereits einstimmig gefallen.
Die alte Vereinsspitze ist zugleich die neue, denn laut Verschmelzungsvertrag sind Wörner und Zimmermann nun gleichberechtigte Vorsitzende des neuen OGV. Nadine Zimmermann wurde als Kassenwartin und Sabrina Fischer zur Schriftführerin bestellt. Zu Beisitzern gewählt wurden Susanne Baranowsky, Sabrina Benneweg, Yannick Böhler, Markus Braun, Stephanie Jauß, Fabian Köstlin, Carmen Morariu und Hans Müller.
Stark an Mitgliedern und an Kompetenzen
Mit rund 400 Mitglieder ist der OGV Sachsenheim nach eigenen Angaben nun einer der mitgliederstarken Vereine in der Stadt. Die Annahme, dass die Fusion die Position des OGVs gegen Verbänden, anderen Vereinen und sonstigen Institutionen stärken werde, hatte die beiden Vereinsvorsitzenden schon im März geäußert.
Ebenso, dass der neue OGV Ressourcen und Kompetenzen bündeln werde. Mit rund 14 vom Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg (LOGL) geprüften Fachwarten ist dieser jedenfalls gut aufgestellt.
Schon zuvor hatten die beiden Vereine zusammengearbeitet, beispielsweise gemeinsame Schnittkurse angeboten und zusammen einen Stand auf dem Kleinsachsenheimer Weihnachtsmarkt betrieben. Fortgesetzt werden soll auch das mit öffentlichen Mitteln geförderte Streuobstwiesenprojekt „StoP“. Den Pachtvertrag für den Lehrgarten an der Metter hat die Stadt Sachsenheim bereits bis 2025 verlängert.
Kontinuität gibt es auch bei den Mitgliedsbeiträgen. Die lagen in den beiden alten Vereinen bei 15 Euro für Einzelpersonen. Und dabei wird es auch im neuen OGV Sachsenheim laut Pressemitteilung bleiben. Ehepaare zahlen 20 Euro im Jahr, für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre sowie Ehrenmitglieder ist die Mitgliedschaft frei.
Die Verschmelzung der beiden Sachsenheimer Obst- und Gartenbauvereine hat durchaus Modellcharakter. Es sei die erste überhaupt im Geltungsbereich des Dachverbands, wie Ehrengast und LOGL-Präsidentin Sigrid Erhardt bei der Gründungsveranstaltung betonte. Es gebe bereits weitere Vereine, die ähnliche Schritte vorbereiteten.