Die Jugendlichen in Sachsenheim sollen einen Pumptrack bekommen. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Die 125.000 Euro teure und etwa 45 mal 25 Meter große Radsportanlage soll nach Möglichkeit im Laufe des nächsten Jahrs gegenüber der Mehrzweckhalle des TSV Kleinsachsenheim entstehen.
Sachsenheim Pumptrack für Jugendliche soll kommen
Sachsenheim will den lange gewünschten Mountainbikekurs neben dem TSV Kleinsachsenheim bauen.
Ein Pumptrack ist eine künstlich angelegte Mountainbikestrecke mit einem Wellenprofil. Das Besondere: Statt in den Pedale treten zu müssen, holen die Mountainbiker durch pumpende Bewegungen des Oberkörpers Schwung zum Fahren. Die Anlage kann auch mit BMX- und Laufrädern, Scootern, Skateboards, Inlineskates und ganz normalen Fahrrädern genutzt werden, wie der Jugendreferent Alexander Ghazali bei der Vorstellung des Projekts im Gemeinderat erläuterte.
Schon lange auf der Wunschliste
Ähnliche Anlagen bestehen bereits in Bietigheim- Bissingen, Oberriexingen, Sersheim und Vaihingen, die teilweise als Dirttrack, also als Erdbahn, ausgeführt sind. Der in Sachsenheim geplante Pumptrack sei hingegen asphaltiert. Das sei zwar beim Bau zunächst teurer, aber in der Pflege deutlich günstiger, so Ghazali.
Der Pumptrack selbst steht schon lange auf dem Wunschzettel der Jugendlichen in Sachsenheim. Schon während der Corona-Pandemie wählten ihn die Teilnehmer eines Online-Ideenworkshops 2021 auf Platz zwei der priorisierten Projekte. Auch in den Folgejahren sprachen sich die Jugendlichen in verschiedenen Beteiligungsformaten immer wieder für den Pumptrack aus. Der Jugendbeirat stimmte zuletzt im Februar für den Bau einer asphaltierten Strecke in Hohenhaslach am CVJM-Heim.
TSV steht Projekt positiv gegenüber
Dies scheiterte jedoch im Mai am Veto des alten Hohenhaslacher Ortschaftsrats. Infrage kamen daraufhin eine Fläche am Großsachsenheimer Friedhof, die jedoch landwirtschaftlich genutzt wird und als Bauerwartungsland ausgewiesen ist, sowie das Areal am TSV Kleinsachsenheim. Für dieses besteht allerdings ein Pachtvertrag über mehrere Gebäude und eine unbebaute Fläche. Um jene für den Pumptrack zu nutzen, will die Stadt mit dem Pächter über eine Teilflächenkündigung verhandeln.
Der TSV steht dem Vorhaben laut Stadtverwaltung positiv gegenüber. Beide seien seit längerem im Austausch darüber, wie die Grundstücke zwischen Mehrzweckhalle und oberem Sportplatz eingebunden werden können. Der Verein hatte unter anderem die Idee eines überdachten Multifunktionsplatzes ins Spiel gebracht. Der Pumptrack passt sich aus Sicht der Stadt gut in das geplante Setting des Sportcampus Kleinsachsenheim ein. John Patrick Mikisch