Sachsenheim Radsportler nehmen sich die „Bestie der Provence“ zum Ziel

Von Walter Christ
Radfahrer aus Sachsenheim und Bietigheim-Bissingen fahren 800 Kilometer nach Frankreich zur Tour de France sowie nach Valréas, in die französische Partnerstadt Sachsenheims. Foto: /Oliver Bürkle

Ein Rennradfahrer-Team aus Sachsenheim und Bietigheim-Bissingen startet eine 1600-Kilometer-Tour nach Valréas und zum Mont Ventoux.

Auf zur Tour de France! Mit dieser Maxime wollen sich am Donnerstag, 17. Juli, vier Rennradverrückte auf einen insgesamt 1600 Kilometer langen Weg machen, um zum einen die enge Verbundenheit mit der provenzalischen Sachsenheimer Partnerstadt Valréas zu kräftigen, zum anderen hautnah und live die Tour de France zu erleben. Zielort: der mystische Mont Ventoux, Profis auch als „Bestie der Provence“ ein Begriff.

Täglich 200 Kilometer Strecke

Täglich 200 Kilometer wollen die Radsportler aus Sachsenheim, dem Kraichgau und aus Bietigheim-Bissingen radeln, um rechtzeitig zum Dienstag, 22. Juli, auf dem einstigen heiligen Berg der Kelten, dem 1909 Meter hohen, knapp 100 Kilometer nördlich von Marseille gelegenen Giganten dabei zu sein, wenn die Asse sich auf bis zu 14 Prozent Steigung abrackern beziehungsweise mit bis zu 100 Sachen den „Windumbrausten“ wieder hinab fegen.

„Ein unvergessliches, rundum begeisterndes Erlebnis, mit ganz Europa am Straßenrand!“, schwärmt der 53-jährige Motor der Exkursion, Sebastian Holler aus Bietigheim-Bissingen, dessen Mutter seit über 20 Jahren in Valréas zuhause ist.

Dieses legendäre Radspektakel gibt es am Mont Ventoux schon seit 1951. Der knapp 22 Kilometer lange Streckenteil gilt als berühmtester Berg des Radsports, lockt jährlich Hunderttausende von Besucherinnen und Besuchern an und wurde 1967 berüchtigt, als der Engländer Tom Simpson hier zu Tode kam. Wenn das Quartett an der „Kuh“ in Bietigheim losfährt, wird es von einem Bietigheimer Motorradfahrer begleitet werden. Er sorgt für Sicherheit, das nötigste Gepäck und soll auch die vielen Motorradfahrer, die bei der Tour de France die Profis begleiten und beschützen, symbolisieren.

Die Reiseroute führt über Radwege und Straßen nach Schaffhausen, dann weiter nach Yverdon und Aix les Bains bis ans Ziel. Etwa 150 Kilometer davor werden die französischen Freunde vom 40-köpfigen Radsportverein VCV Valréas, mit denen man seit Jahren ein herzliches, intensives Miteinander mit gegenseitigen Besuchen und Aktivitäten pflegt, dazu stoßen. Gemeinsam geht es dann weiter bis in die Partnerstadt im Département Vaucluse.

Grillfest in der Partnerstadt

In Valréas ist auch ein Grillfest für Freunde der deutsch-französischen Jumelage vorgesehen. Dann geht es wieder 800 Kilometer zurück Richtung Schwabenland. Diesmal über Lyon, Arc et Senans und Müllheim. Im Schwarzwald, der letzten Etappe mit den 1600 Kilometern und 12.000 Höhenmetern, kommen den Abenteurern die Daheimgebliebenen entgegen.

Gemeint sind die Freunde der „Radbande im Stromberg“. Ein lockerer Radsportclub von Rennradfahrern von 25 bis 60 Jahren, der seit 2019 facettenreich auf Achse ist. Die Sportler kommen aus dem ganzen Landkreis Ludwigsburg; viele davon sind aus Sachsenheim und Bietigheim-Bissingen, aber etliche auch aus Freiberg, Pleidelsheim und Markgröningen-Unterriexingen.

Dass sich diese aktuelle Herausforderung, die körperlichen Strapazen bei vermutlich subtropischem Klima lohnen werden, ist sich Sebastian Holler schon heute absolut sicher: „Wir fahren unsere ganz persönliche Tour de France. Schon sportlich, aber wir schauen links und rechts, erweitern unseren Horizont, besuchen die Sachsenheimer Partnerstadt, werden Freunde, feiern Europa und feiern den Radsport.“

 
 
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