Für das Team Zentraler Service wird nach Auskunft von Inga Mollerus, Leitung Fachbereich Verwaltung und Team Zentraler Service, eine weitere Stelle im Beschäftigungsumfang von 50 Prozent benötigt. Die Stelle soll für das Sachgebiet IT und Digitalisierung neu geschaffen werden.
Sachsenheim Sachsenheimer IT soll personell aufgestockt werden
Trotz Kritik wurde eine 50-Prozent-Stelle im IT-Bereich bei der Sachsenheimer Stadtverwaltung mehrheitlich beschlossen.
Inga Mollerus erläuterte dem Sachsenheimer Gemeinderat, dass durch anstehende Projekte das Bestandspersonal weitgehend gebunden sei. Mit neuer Software gehe oftmals auch neue Hardware einher. Die IT der Sachsenheimer Verwaltung betreue derzeit rund 370 User, 250 PCs und Notebooks an insgesamt 29 Standorten mit 130 fachspezifischen Softwarelösungen, 19 Server, 100 Smartphones und knapp 70 Tablets sowie etwa 100 Multifunktionsgeräte einschließlich der Geräte an den Schulen. Die neue Fachkraft solle das Personal bei diesen vielfältigen Herausforderungen unterstützen und entlasten und bei IT-Infrastrukturprojekten mitarbeiten. Dazu gehöre auch die Konzeption, Installation, Erweiterung und Betreuung von Rechner-Systemen und –Netzen, die Betreuung von IT-Arbeitsplätzen, die Installation und Betreuung von PC-Systemen, die Administration von Servern und Netzwerken.
Zunehmende Bedeutung der IT
Mollerus wies auch auf die zunehmende Bedeutung und damit einen größeren Aufwand für den Bereich Cyber-Security hin, wofür man Fachkräfte benötige. Man wolle die Stelle, sozusagen im Vorgriff, bereits jetzt ausschreiben. Mit Blick auf eine derzeit laufende Organisationsuntersuchung der Gemeindeprüfanstalt (GPA) bei der unter anderem auch der Personalbedarf festgestellt werden soll, gab es Kritik aus den Reihen des Gremiums.
Peter Brosi (GLS) meinte, dass er sich schwer tue, Ja zu dem Beschlussvorschlag zu sagen. „Wo ist der Nutzen“, fragte Brosi; er werde nicht zustimmen können.
Inga Mollerus meinte, dass man derzeit mit dem Minimalbestand arbeite und sie von der Gemeindeprüfanstalt zur IT keine Aussage bekäme. Ein IT-Dienstleister wäre teurer, argumentierte die Fachbereichsleiterin
„Fühle mich verhohnepiepelt“
Dem SPD-Stadtrat Gert-Wilhelm Bechtle platzte verbal der Kragen: „Ich fühle mich gerade granatenmäßig verhohnepiepelt.“ Damit brachte er zum Ausdruck, dass er eine 50-Prozent-Stelle zum jetzigen Zeitpunkt, zumal derzeit noch die Untersuchung der GPA laufe, für Stückwerk halte.
Thomas Wörner (GLS) meinte ebenfalls, dass es jetzt zu früh wäre, die Stelle auszuschreiben.
Lars Weydt (CDU) gab zu bedenken, dass man kaum jemand mit der notwendigen Qualifikation für eine 50-Prozent-Stelle bekomme. Dass man die Stelle vorziehen wolle, während die Untersuchung läuft, zeige den Handlungsbedarf, er sehe die Notwendigkeit.
Ralf Nägele (FWV) meinte, dass die GPA derzeit nichts zu IT-Arbeitsplätzen sagen könne, sei ein Armutszeugnis. IT sei längst eine klassische Verwaltungstätigkeit.
Schließlich stimmten elf Mitglieder des Sachsenheimer Gemeinderats mit Ja, sieben enthielten sich der Stimme und fünf stimmten mit Nein. Somit wurde mehrheitlich beschlossen, eine 50-Prozent-Stelle in der Entgeltgruppe 10 beim Zentralen Service im Sachgebiet IT und Digitalisierung einzurichten. Martin Hein