Dies ist eine gute Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch, denn das Wohl aller Stadtteile ist uns immer ein ganz besonderes Anliegen“, sagte Bürgermeister Holger Albrich bei der Gemeinsamen Ortschaftsratssitzung in der Häfnerhalle in Häfnerhaslach.
Sachsenheim Sanierungen stehen in den Stadtteilen im Fokus
Bei der Gemeinsamen Ortschaftsratssitzung wurden die Projekte für das kommende Jahr beraten. In den einzelnen Stadtteilen sollen nun Prioritäten bei den Investitionsmaßnahmen gesetzt werden.
Stadtkämmerer Lars Roller präsentierte den Anwesenden zunächst die Finanzzahlen des Etatplans 2025, die zwar steigende Steuereinnahmen von rund 36,3 Millionen Euro aufweisen, aber auch einbrechende Zuweisungen aufgrund des guten Haushaltsjahrs 2023. „Diesen guten Etatergebnissen in den Vorjahren ist es auch zu verdanken, dass die Stadt einen hohen Bestand an liquiden Mitteln hat, die wir zur Finanzierung der Investitionen künftig brauchen werden“, sagte er.
Hoher Schuldenstand erwartet
Da höhere negative ordentliche Ergebnisse in den Haushaltsplänen bis zum Ende des Finanzplanungszeitraums 2028 drohen, und die Ergebnishaushalte massive Zahlungsbedarfe aufweisen, wird auch Sachsenheim um Darlehensaufnahmen nicht herumkommen. Zum Ende des Jahres 2028 rechnet Kämmerer Roller sogar mit einem Schuldenstand von 49 Millionen Euro.
Dabei gilt es auch in den einzelnen Stadtteilen Prioritäten bei den Investitionsmaßnahmen zu setzen. In der Grundschule Kleinsachsenheim soll beispielsweise das Lehrschwimmbecken in Betreuungsräume umgebaut werden. Am Kleinsachsenheimer Sportgelände soll eine Pumptrack-Anlage entstehen. Ebenso wird in diesem Stadtteil in den Glasfaserausbau und in die Sanierung des Häckselplatzes investiert. Von den fünf beantragten Mittelanmeldungen der Kleinsachsenheimer Ortschaftsräte für dieses Etatjahr wurde allerdings kein Vorhaben genehmigt. Der Radweg entlang der Metter vom Bachwiesen- über den Grundweg kann aus Naturschutzgründen nicht ausgebaut werden.
Viele Sanierungen waren Thema
Die Sanierung der Maybachstraße, des Hachelwegs und der Kirbachstraße kann zeitlich noch nicht terminiert werden, und eine dauerhafte Erneuerung der Seitenstreifen im Heinzenberger Weg scheitert an den unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen. Die Überdachung des Unterstands am Kleinsachsenheimer Waldspielplatz soll über das Stadtteilbudget finanziert werden.
In Hohenhaslach wiederum stehen die Sanierung der Kirbachschule und der Kirbachtalhalle an ebenso wie die Erneuerung der Brücke in der Unteren Au, wenn das entsprechende privatgerichtliche Verfahren über das Wegerecht geklärt ist. 2026 ist die Einrichtung eines Waldkindergartens am Ortsrand von Hohenhaslach vorgesehen.
Auch der Wunsch der Ortschaftsräte nach Markierungen für die Parkplätze am Kindergarten wird umgesetzt. Abgelehnt haben die Vertreter der Verwaltung die Anregung nach einer Aufwertung des Spielplatzes an der Kelter, da dort erst die Pachtverhältnisse langfristig geklärt werden müssen.
Keine Änderung wird es auch bei der diskutierten Kurvensituation im Gewerbegebiet „Leimengrube“ geben, da diese zur Verkehrsberuhigung so umgesetzt wurde und andere Straßenbau-Maßnahmen höhere Priorität haben. Bei der Verlängerung des Fußgängerwegs im Bereich der Kirbachbrücke in der Horrheimer Straße soll es erneut zu einer Ortsbegehung kommen. Im Spielberger Weg werden Gespräche über eine dauerhafte Pollerlösung und zusätzliche Verkehrszeichen für Schrittgeschwindigkeit geführt.
Maßnahmen zum Starkregenschutz
Für den Stadtteil Spielberg werden ab diesem Jahr Maßnahmen zum Starkregenschutz umgesetzt, die Planungen für den Gemeinsamen Feuerwehrstandort „Kirbachtal“ auf Spielberger Gemarkung werden fortgesetzt und eine Präsentationslösung für die Sitzungen in der Verwaltungsstelle per Bildschirm gesucht. Zudem soll in diesem Jahr ein Grundsatzbeschluss für das Baugebiet „In den Gärten/Weinbergstraße“ gefasst werden.
2026 soll der in die Jahre gekommene Zaun am Spielberger Friedhof ausgetauscht werden. Für die grundlegende Sanierung der Verwaltungsstelle in Spielberg hat die Stadt derzeit weder finanzielle noch personelle Kapazitäten. In Ochsenbach wird 2025 die Straße „Neue Heimat“ erneuert, die Ableitung des Regenwassers in der Güglinger Straße überplant, ein neues Grabfeld auf dem Friedhof angelegt und die dortige Mauer instandgesetzt.
Gutachten wird bald umgesetzt
Auf Nachfrage von Ortschaftsrat Martin Dürr erklärte die Fachbereichsleiterin Verwaltung, Inga Mollerus, dass ein Schadstoffgutachten für den Kindergarten „Sonnenblume“ noch im ersten Halbjahr 2025 umgesetzt wird. Auch eine Machbarkeitsstudie für eine energetische Sanierung oder einen Neubau des Kindergartens wurde beauftragt. Zudem wird die Zufahrt zum Ochsenbacher Häckselplatz ertüchtigt und eine Gefahrenkarte für Starkregenereignisse erstellt. An der Ochsenbacher Verwaltungsstelle werden lediglich dringende Erhaltungsarbeiten durchgeführt werden.
In Häfnerhaslach waren die Reaktionen auf die Mittelanmeldungen für den Etat 2025 Thema in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates (die BZ berichtete). Roller teilte mit, dass in diesem Etatjahr 100.000 Euro als Zuschuss für die Kirchturm-Sanierung gewährt werden und mit 108.000 Euro die Sanierung der Wohncontainer für Obdachlose neu veranschlagt wird. Auf Frage von Ortschaftsrat Martin Hirsch zur Erneuerung der Kuppeldächer in der Häfnerhalle sagte Roller, dass der Pachtvertrag eine jährliche Zuschussrate von 8000 Euro für den Trägerverein „Unser Dorf“ vorsehe. Beträge darüber hinaus müssten im Gemeinderat beschlossen werden. Dies wollen die Ortschaftsräte beantragen.