Sachsenheim Schimmel im Hohenhaslacher Jugendkeller

Von Michaela Glemser
Rektor Rainer Graef spielt im Jugendkeller Tischfußball mit einigen Schülern. Foto: Martin Kalb

Die Reaktivierung des Hohenhaslacher Jugendtreffpunkts unter der Bergschule steht vor dem Aus. Schulleiter Rainer Graef sucht mit den Schülern der Kirbachschule nun einen Ersatzraum. 

Viele Stunden mühevoller Arbeit haben die Jugendlichen der Kirbachschule in den Jugendkeller des Stadtteils gesteckt, um diesen wieder auf Vordermann zu bringen und einer öffentlichen Nutzung zuzuführen. „Wir haben im Rahmen eines Clubs an unserer Schule mit unserer Lehrerin Lisa Rücker ein Nutzungskonzept für den Keller ausgearbeitet und hätten dieses zeitnah umsetzen können“, erklären Sevdije und Safije aus der achten Klasse.

Bedenkliche Belastung

Doch dazu wird es vorerst nicht kommen, denn bei einem bautechnischen Gutachten wurde eine gesundheitsbedenkliche Schimmelbelastung im Jugendkeller der Bergschule festgestellt. „Das Ergebnis dieses Gutachtens hat uns alle sehr überrascht. Zwar ist oberflächlich Schimmel aufgetreten, als der Keller in den Wintermonaten nur unzureichend gelüftet wurde, aber wir dachten nicht, dass der Schimmelbefall tiefer in die Bausubstanz vorgedrungen ist“, erläutert der Leiter der Kirbachschule, Rainer Graef. Die Ingenieure haben auch im Mauerwerk der Wände einzelne Schimmelsporen gefunden und von einem längeren Aufenthalt im Jugendkeller abgeraten. Die Kosten einer Sanierung des Kellerraums beziffert Graef auf rund 150 000 Euro. Die Stadtverwaltung hat dem Schulleiter auf Anfrage erklärt, dass eine solche Summe derzeit nicht aus der Stadtkasse finanzierbar sei.

Nun stehen die neuen Sofas, der Tischkicker und Küchenzeile verwaist im Jugendkeller und können nicht genutzt werden. „Wir haben viele Möbelspenden von Unternehmen und Privatleuten erhalten. Auch mit einer Geldsumme aus der Bürgerstiftung wurde das Jugendkeller-Projekt bedacht, die wir jetzt wahrscheinlich gar nicht verwenden können“, bedauert Graef. Er ist gemeinsam mit den Schülern auf der Suche nach einer Raumalternative, in die sie die gespendeten Möbel und einen Teil der Ausstattung des Jugendkellers mitnehmen können.

Raum in Schulnähe gesucht

„Wir haben uns schon zahlreiche Veranstaltungen überlegt, die wir im Jugendkeller in Kooperation mit der Kirbachschule anbieten wollen. Daher wäre es toll, wenn sich der Raum in der Nähe der Schule befinden würde“, sagen Ömer und Jannis. Die Achtklässler wollten Filmabende abhalten, Mottopartys ausrichten und jeden Freitagnachmittag den Jugendkeller für den öffentlichen Besuch öffnen.

Die Bewirtung wollten die Mädchen und Jungen selbst auf die Beine stellen. „Zudem hätten die Schüler der Werkrealschule ihre Mittagspause auch im Jugendkeller verbringen können“, sagen Finley, Milena und Fiona.

Schulleiter Graef könnte sich auch einen Containerraum als „Ersatz-Jugendkeller“ auf dem Gelände der Kirbachschule vorstellen. Bei dieser Lösung könnten die Jugendlichen für größere Veranstaltungen auch die Räume der Kirbachschule mitbenutzen. „Wichtig ist es, dass die Jugendlichen auch im Kirbachtal einen Treffpunkt erhalten und wir die Möbel aus dem Jugendkeller in einem anderen Raum weiternutzen können“, sagt Graef, der neben dem Tischkicker auch noch einen gespendeten Billardtisch für die Jugendlichen in der Hinterhand hat. Stadtjugendreferent Nico Blum legt ebenfalls viel Wert auf eine zeitnahe Lösung für die Jugendlichen.

Blum hatte ursprünglich die Idee einer Reaktivierung des Jugendkellers angeregt, nachdem dieser in früheren Jahren vom Verein „Impuls e.V.“ als Treffpunkt für die Jugendlichen hergerichtet worden war, doch nach der Auflösung des Vereins geschlossen wurde. Auch die Sachsenheimer Jugendbeiräte hatten das Projekt unterstützt, dass durch den Schimmelbefall nun einen erheblichen Dämpfer erlitten hat. Aber noch geben alle Beteiligten die Hoffnung nicht auf und hoffen, dass sich jemand mit einem geeigneten Raum bei der Kirbachschule meldet.  

 
 
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