Stadtmuseum in Sachsenheim Schlossgeschichte am Familienfest

Von Heike Rommel
Beim Familienfest im Sachsenheimer Stadtmuseum konnten sich die Kinder mittelalterlich verkleiden. Foto: Oliver Bürkle

Das Sachsenheimer Stadtmuseum holte das wegen Corona ausgefallene Familienfest nach. Die Sonderausstellung wird bis 23. Januar verlängert.

Dieses Mal war das große Familienfest des Stadtmuseums Sachsenheim nicht der Abschluss der Sonderausstellung über das Wasserschloss, sondern es lag wegen Corona mittendrin. Die Ausstellung über das Großsachsenheimer Wasserschloss ist bis 23. Januar verlängert worden.

Schlossgeschichte erleben, begreifen und anfassen: So sah am Sonntagnachmittag das Kinderprogramm im Stadtmuseum nach dem Konzept von Dr. Claudia Papp aus. An Mitmach-Stationen konnten sich die Kleinen mit der Schlossgeschichte beschäftigen und nachspielen, wie die Menschen im mittelalterlichen Sachsenheim gelebt haben mögen. Der Hausmeister des Stadtmuseums hatte für den Turnbock zum Bogenschießen auf einen Hirsch im Wald des Burgherren extra einen Sattel besorgt. Darauf erlegten beispielsweise die achtjährige Lucy und die neunjährige Joanna aus Bietigheim mit Volltreffern den kapitalen Hirsch auf einem Foto, bevor sie mit Feder und Tusche wie vor 1000 Jahren niederschrieben, was sie so erlebt hatten.

Dem Sachsenheimer Schlossgeist auf der Spur

Die Kinder durften sich nicht nur als Ritter und Burgfräuleins verkleiden, sondern auch Riech- und Tastspiele machen, um erfahren zu können, wie das mittelalterliche Leben in Sachsenheim gewesen sein mag. In die richtige Stimmung versetzte sie das Duo Wohlgemut mit Christiane Hähnle und Hartmut Hirsch auf mittelalterlichen Instrumenten. „Schulkinder sind echt begeisterungsfähig für das Mittelalter“, stellte Dr. Claudia Papp fest.

Auf Entdeckungsreise durch die Ausstellung gingen die Kleinen mit dem sagenumwobenen „Klopferle“, dem Schlossgeist, der sich angeblich nur durch Klopfen gegen die Weinfässer bemerkbar gemacht und sich nicht gezeigt hat. Wie Reinhard von Sachsenheim und seine Frau Margarethe, die das Schloss nach dem Brand 1544 wieder aufgebaut haben, wohl ausgesehen haben könnten,  rieten Kinder, indem sie Phantombilder von den Herrschaften zeichneten. Sie konnten sich aber auch nur gemütlich hinsetzen, um Sagen und Märchen des Geschichtenerzählers Anton Rosner zu hören.

Durchs Wasserschloss am Familientag

Die Ausstellung „Von allen guten Geistern verlassen“ im Stadtmuseum ist vom Aufbau her dem zwölfeckigen Wasserschloss nachempfunden. Das Renaissanceschloss, in welchem heute die Stadtverwaltung untergebracht ist, kann nach fünfjähriger Generalsanierung wieder besichtigt werden.

Die Museumspädagogin Jutta Glöckle führte am Sonntag zwei Besuchergruppen mit jeweils 30 Personen durch das Wasserschloss. „Seit der Generalsanierung“, sagte Jutta Glöckle am Rande der Führungen, habe das Wasserschloss wegen Corona noch kaum einer von innen gesehen.

 
 
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