Sachsenheim Sci-Fi-Trilogie bald als Hörbuch

Von Claudia Mocek
In der selbst gebauten gedämmten Kabine werden die Hörbücher von Bernd Stöhr eingelesen. Foto: /Oliver Bürkle

Autor Bernd Stöhr lässt seine Science-Fiction-Trilogie als Hörbücher vertonen. Außerdem arbeitet er an einem neuen Buch. 

Spannende Handlungsstränge, tiefgründige Charaktere und fesselnde Action: Mit seiner Science-Fiction-Trilogie „DarkSky“, „LostSky“ und „DeepSky“ hat Autor Dr. Bernd Stöhr schon viele Fans gewonnen. Bald könnten es noch mehr werden. Gemeinsam mit einer Sprecherin arbeitet der Ingenieur für Mikroelektronik daran, den ersten Band als Hörbuch zu vertonen. Außerdem verrät er, worum es in seinem neuen Buch gehen wird und wie es um die Verfilmung seiner Trilogie steht.

Charaktere herausarbeiten

„Aufnehmen können wir nur an Sonntagen“, sagt Bernd Stöhr. Denn eingesprochen wird in einer gedämmten Kabine, die im Arbeitszimmer des Autors in Sachsenheim steht. Und an Samstagen wird in der Nachbarschaft schon einmal gehämmert, gebohrt oder der Rasen gemäht. „Wir“, das sind Stöhr, der sich in die Technik hineingefuchst und die Ausrüstung besorgt hat, und Sina Braun, die Tochter von Freunden „mit einer tollen Stimme“.

Noch handelt es sich bei den Aufnahmen um Tests, denn Sina Braun studiert eigentlich Soziale Arbeit und hat auf Stöhrs Kosten Kurse an der Sprecherakademie belegt, um das „Vocal Acting“ zu erlernen.

Bisher haben „wir ausprobiert, mussten durch die Lernkurve durch“ – wie man unterschiedliche Charaktere heraus arbeitet, wie laut der Rauschpegel im Hintergrund sein muss und warum ein billiger Mikrofonständer am Ende doch nicht taugt. „Wir probieren das und wenn es am Schluss schlecht ist, löschen wir es einfach wieder“, sagt Stöhr und lacht.

Ein Profi-Sprecher würde rund 6000 Euro kosten, aber das ist nicht der einzige Grund, warum der Autor, der seine Bücher im Selbstverlag produziert auch dieses Projekt als Autodidakt umsetzt: „Uns macht das viel Spaß.“ Im September soll es mit den richtigen Aufnahmen losgehen. Das Ziel: Vor Weihnachten soll das erste Hörbuch fertig sein.

Kommt ein vierter Teil?

Wie sieht es mit den Plänen aus, die Trilogie als Serie zu verfilmen? Produzent Oliver Damian, der vor einiger Zeit die Option auf die Filmrechte erworben hat, ist derzeit auf der Suche nach französischen und schweizerischen Kooperationspartner und hat in Baden-Württemberg Förderung für das Drehbuch beantragt.

Laut Stöhr rechnet er sich gute Chancen aus, denn er kooperiert mit einer Filmfirma, die wie er aus Württemberg kommt. „Das Problem des Projekts ist, dass man den Deutschen Science Fiction nicht zutraut“, befürchtet Stöhr. Ist die Trilogie für ihn damit abgeschlossen? „Es könnte sein, dass es einen vierten Teil gibt“, macht er den Fans von Priya Singh, Henning Finnley und Captain Child Hoffnung. Doch das könnte noch etwas dauern. Denn im Moment schreibt er an einem neuen Buch mit einer jungen Frau als Hauptperson.

Plot spielt in Stuttgart

Riley hat ein Talent: Besser als andere Menschen prägt sie sich Gesichter ein und erkennt sie wieder, selbst wenn sie sie nur einmal gesehen hat. Sie ist eine Super-Recognizerin. „Das Buch ist wieder ein Science-Fiction Thriller, der in der Gegenwart spielt“, sagt der Autor.

Doch nicht nur das: Der Plot spielt in Stuttgart, wo die junge Irin aufwächst und neben der Schule die Polizei mit ihrem Talent unterstützt. Plötzlich erkennt sie den „Schlächter von Stuttgart“ in einer S-Bahn und beginnt, ihn eigenhändig zu verfolgen.

Ein Physikprofessor, der sich mit Quantenphysik beschäftigt und auf tragische Weise seinen Sohn verloren hat, wird auf Riley aufmerksam und möchte mit ihr ein Experiment machen. „Dabei geht es um Paralleluniversen und den Beobachtereffekt“, sagt Stöhr. Der Beobachtereffekt besagt, dass Experimente anders ausgehen, wenn sie beobachtet werden. Aber Francesca, rechte Hand des Professors, besteht auf einem Eignungstest für Riley. Und plötzlich muss die Zerstörung der Erde verhindert werden, verrät der Autor.

Etwa die Hälfte des Romans, der später rund 300 Seiten umfassen soll, steht schon, sagt Stöhr. Von Testlesern hat er ein gutes Feedback bekommen: „Aber es darf ‚DarkSky’ nicht zu ähnlich werden.“ Auf Anregung eines der Testlesers überarbeitet er die Sprache der jungen Protagonistin. „Ich höre meine Sohn aufmerksam zu“, sagt er und lacht.

Während er seine Trilogie morgens zwischen 6.34 und 8.15 Uhr geschrieben hat, verlegt er sich nun aufs Wochenende und den Urlaub. Der Ingenieur für Mikroelektronik erklärt, dass er in seinem Hauptberuf am frühen Morgen Telefonkonferenzen mit China führen muss.

Mit Musik in Schreibstimmung

„Beim Schreiben brauche ich das richtige Setting“, sagt der Autor. Dazu gehört für ihn zum Beispiel die richtige Musik. Olivia Dean, Stefanie Heinzmann oder Coldplay, gerne von Liveaufnahmen, helfen ihm dabei, in Schreibstimmung zu kommen. Wenn er Actionszenen schreibt, greift er gerne zu epischer Musik.

Auch beim Schreiben hat er seine Herangehensweise weiterentwickelt: „Ich plotte (Handlung entwickeln) mehr als früher“, sagt er, „einen Twist (Wendepunkt) muss man vorbereiten und Spuren für den Leser legen.“

Als Veröffentlichungstermin für die Geschichte über Riley hat Bernd Stöhr den Sommer 2025 angepeilt.

 
 
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