Sachsenheim/ Steelers „Ich bin kein Künstler, sondern Bastler“

Von Helena Hadzic
Aus einem alten Eishockey-Schläger der Steelers einen Bilderrahmen herstellen? Für Manfred Renz kein Problem. Foto: /Martin Kalb

Für Steelers-Fans und Unterstützer ein Traum: Manfred Renz stellt in seiner Hobbythek aus den alten Eishockey-Schlägern der Sportler Bilderrahmen her.

Läuft man durch das Haus des Sachsenheimers Manfred Renz, stechen lauter kreative Teelichter, Vasen und andere Dekoration ins Auge, die es im Handel so nicht zu kaufen gibt – wie etwa gehälftete Weinflaschen, die in rustikales Holz eingedreht sind. Im Keller befindet sich der Zugang zu seiner Schaffenshöhle: Ein goldenes Türschild weist den Weg in seine „Hobbythek“, wo sich eine Fundgrube aus verschiedenen Schätzen und Materialien befindet.

Darunter auch Din-A-4-Bilderrahmen, die er in diesem Jahr erstmalig aus alten Eishockey-Schlägern der Bietigheim Steelers hergestellt hat. 20 Stück hat er gemacht, 16 sind bereits geliefert – aber an wen? „Ich habe die Rahmen für die Sponsoren der Steelers hergestellt. Es ist ja doch noch mal etwas anderes, so was in den Händen zu halten“, sagt Manfred Renz, und hält einen fertigen Bilderrahmen hoch. Das Feedback sei durchweg positiv ausgefallen, die Idee selbst kam aus dem Sekretariat der Steelers. Und da Renz selbst bereits jahrelang Mitglied und Fan der Steelers ist, gab es für ihn darauf nur eine Antwort: „Bin dabei“.

Kreativ in der Hobbythek

In seiner Hobbythek findet der kreative Schaffensprozess statt. Schaltet man dort das Licht an, springt sofort das Radio an: „Ich höre nebenbei gerne SWR 1“, erzählt Renz. Sein Arbeitsplatz ist über und über mit Materialien und Werkzeugen bedeckt, wie etwa einem Glasschneider, sowie diversen Skizzen, die er in Ordnern sammelt.

Doch wie funktioniert die Herstellung eines solchen Bilderrahmens? Ein Schläger gibt vier Teile her, daher müsse man sie zuerst in vier passende Teile abmessen. Und genau dass sei das knifflige daran: „Die Schläger werden unten schmaler, das macht es etwas schwierig“, erklärt Renz. Präzision und Genauigkeit seien daher besonders wichtig.

Sind die vier Teile allerdings mit einem 90-Grad-Winkel vermessen, kann die Arbeit losgehen. Die Schläger bestehen aus Carbon, weshalb sie in Gehrung gesägt werden. „Das Material ist sehr fein, lauter Späne fliegen dann herum“, so Renz. Daher trage er auch einen Ganzkörper-Anzug beim Werkeln. Und trotzdem: „Die Herstellung ist nachhaltig – denn es juckt sehr lang“.

Die Teile kann er dann problemlos zusammenkleben. „Es hat einige Versuche mit verschiedenen Klebern gebraucht, bis ich den richtigen gefunden habe“, sagt Renz. Am Ende ist es ein Zwei-Komponenten-Kleber geworden. Danach kommen die Passepartouts rein. Als Rückseite verwendet er Blech, welches er von den Neumann-Glaswerkstätten in Sachsenheim-Hohenhaslach bekommt. „Ich nehme, was ich kriegen kann“, meint Renz. Aber auch Karton verwendet er, dieser lasse sich auch leichter einschieben. Eineinhalb Stunden benötigt er, bis der selbst gemachte Steelers-Bilderrahmen fertig ist. Renz macht aber deutlich, dass er kein Künstler sei, sondern ein Bastler – aus Leidenschaft.

Bilderrahmen und vieles mehr

Begonnen hat er mit seinem Hobby, als er Rentner wurde. „Da hatte ich Zeit und habe nach Beschäftigung gesucht“. Das ist zirka sechs Jahre her. Seither stellt er allerlei her, wie etwa einen Wein- und Weinglashalter aus Moniereisen, welches auf einer runden Holzplatte befestigt ist. „Das war das aufwendigste, das ich jemals hergestellt habe“, sagt er. Das Holz bekommt er von Manfred Renk, Kirchengemeinderat und Vorsitzender des Bauausschusses, mit dem er in der Kellergruppe für den Ausbau des Bannkellers einen Keller-Flohmarkt veranstaltet und dabei allerlei Holz-Basteleien verkauft hat. Es finden sich aber auch Eisenherz-Ständer mit einer Halterung für Blumensträuße. Diese seien auf Hochzeiten beliebt. Wegen seines Hobbys sei er „ein gern gesehener Geburtstagsgast“. Seine Frau freue sich über seine Werkeleien, das Geschenk zum Hochzeitstag sei gesichert.

 
 
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