Sachsenheim und Hessigheim bekommen Fördergelder Neue Pläne für die Ortsmitte

Von Gabriele Szczegulski
Die Gemeinde Hessigheim würde gerne den Bereich von Altem Friedhof (rechts von der Kirche), Bauhof (rechts hinten) und Feuerwehr (Bildmitte) neu strukturieren und bebauen. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Durch ein Förderprogramm des Ministeriums für Landesentwicklung können die beiden Kommunen innovative Konzepte entwickeln.

Heruntergekommenen Gebäuden, brachliegenden Flächen, alten Friedhöfen, unschönen Gebäuden, kommunalen, in die Jahre gekommenen Häusern geht es in Hessigheim und Sachsenheim an den Kragen. Zumindest, wenn es nach den Bürgermeistern Günther Pilz (Hessigheim) und Holger Albrich (Sachsenheim) gehen soll. Beide Kommunen bekamen noch Ende des vergangenen Jahres einen Bescheid über die Teilnahme an der Förderung im Programm des Ministeriums für Landesentwicklung, „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“. 

Flächen in der Ortsmitte sollen neu strukturiert werden

Im Ort sollen Flächen für eine Bebauung gefunden werden und Potenziale aktiviert werden, um Wohnraum, Gebäude für die Seniorenpflege oder andere soziale Aufgaben zu gewinnen, kurzum: Die Ortsmitte soll schöner werden, auch abseits der Sanierung historischer Gebäude, zusätzliche Flächen zur Neustrukturierung entdeckt werden.

Hessigheim und Sachsenheim sind die beiden einzigen Kommunen, die im Landkreis Ludwigsburg mit Fördergeldern bedacht werden. Diese sind dazu gedacht, so heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums, bei der Erarbeitung innovativer Konzepte und städtebaulicher Planungen zur Innenentwicklung zu unterstützen. Der Einsatz kommunaler Flächenmanager und die Kosten für Planungsleistungen werden gefördert.

In Hessigheim, so sagt Bürgermeister Pilz, läuft 2022 das Sanierungsprogramm für die Ortsmitte aus, und so muss nach neuen Potenzialen der kommunalen Entwicklung Ausschau gehalten werden. 17 695 Euro bekommt die Gemeinde aus dem Förderprogramm für Planungsleistungen und ist nun verpflichtet, dieselbe Summe auch zu investieren. „In Hessigheim sind es im Ortsinnern Quartiere mit Brachflächen oder seither landwirtschaftlich genutzte Flächen, deren Nutzung nicht mehr gesichert ist, oder Flächen, die neu geordnet werden sollen“, sagt Pilz.

Als Beispiel nennt er das Gebiet, in dem die Feuerwehr, der Bauhof und der alte Friedhof liegen. Bauhof und Feuerwehr, so ist der Plan, sollen am Ortsrand neu gebaut werden. So wird Fläche zur Neunutzung frei. In diesem Fall eine, die in öffentlicher Hand ist. „Beispielsweise kann in diesem Gebiet an ein Seniorenheim gedacht werden“, sagt Pilz.

Aber auch private Gebäude sollen in die Planungen einbezogen werden. Noch gibt es keine Details, die soll, so Pilz, ja das Planungsbüro entwickeln.  „Entstehen soll eine Entwicklungsstrategie und ein Neuordnungskonzept, der Ort soll unter die städtebauliche Lupe genommen werden, um Potenziale zu aktivieren und neue Quartiere zu konkretisieren“, sagt der Bürgermeister.

Noch 2022 sollen diese Pläne dann in einer Bürgerbefragung auf den Prüfstand kommen, bevor der Gemeinderat Hessigheim dann darüber berät.

Sachsenheim hat noch kein
bestimmtes Areal im Blick

Auch in Sachsenheim, so sagt Wirtschaftsförderer Matthias Friedrich, soll herausgefunden werden, wo es Flächen gibt, die das Potenzial zur Innenentwicklung  haben und wie diese aktiviert werden können. Dafür hat die Stadt Sachsenheim 24 000 Euro bekommen. Gemeinsam mit der Eigeninvestition in gleicher Höhe kann die Stadt 48 000 Euro für Planungsaufträge an Büros und Gutachter vergeben.

Die Stadtverwaltung hat aber noch kein bestimmtes Areal im Blick, so Friedrich, das sollen die Planer herausfinden. „Ziel der Förderung ist die Erstellung einer gesamtstädtischen Potenzialanalyse zur Innenentwicklung für die Schaffung von dringend benötigtem bezahlbarem Wohnraum und der damit verbundenen Aktivierung von Wohnungsleerständen“, so Friedrich. In den Blick genommen werden sollen Baulücken und Brachflächen und alle Potenziale zur „qualitätvollen Nachverdichtung in allen Stadtteilen“.

Breite Öffentlichkeit soll
einbezogen werden

Gemeinsam mit dem Gemeinderat sollen Schwerpunkte der Untersuchung erarbeitet werden, ein externer Dienstleister wird dann diese durchführen.

Wichtig sei, so Friedrich, „dass nicht nur den unmittelbar Betroffenen wie Grundstückseigentümern, sondern einer breiten Öffentlichkeit Gelegenheiten zur Information und Mitgestaltung eröffnet werden. Noch festzulegende Beteiligungselemente werden hierbei Berücksichtigung finden“.

 
 
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