Zu 146 Einsätzen mussten die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Sachsenheim im vergangenen Jahr ausrücken. Gründe dafür waren überwiegend technische Hilfeleistungen bei Unfällen oder Unwettereinsätzen. „Die Zahl der Einsätze hat sich gegenüber 2021 mit damals insgesamt 119 erhöht, aber ich denke, dass wir bei 146 bis 150 Einsätzen pro Jahr schon am Maximum für die Zukunft angekommen sein werden“, erklärte der Sachsenheimer Stadtkommandant Philipp Rousta.
Sachsenheim Wehr will sich auf Pflichtaufgaben konzentrieren
Der Sachsenheimer Feuerwehr-Kommandant Philipp Rousta sieht die Freiwilligen-Truppe bei 146 Einsätze wie 2022 am Limit ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Er will künftig mehr Personal gewinnen und eher keine Veranstaltungen mehr absichern. Sorgen bereiten auch die Platzverhältnisse der Jugendabteilung.
19 Prozent der Einsätze waren an Montagen zu verzeichnen. Aber auch die Sonntage und Donnerstage zählten mit jeweils 17 Prozent zu den einsatzstärkeren Tagen. Die Hälfte der Einsätze erfolgte zwischen 6 und 18 Uhr. „Das Personal zu Tageszeiten bereitet mir immer noch etwas Kopfzerbrechen. Unsere Personalstärke in den sechs Einsatzabteilungen lag Ende 2022 bei 189 Wehrleuten, aber wir müssen noch mehr Mitglieder generieren“, betonte Rousta.
Zwar konnten gegenüber dem Jahr 2021 immerhin drei Floriansjünger neu gewonnen werden, doch der Sachsenheimer Stadtkommandant gab zu verstehen, dass zwar immer einige neue Mitglieder der aktiven Abteilungen hinzukämen, aber davon auch wieder einige abspringen würden. Starke Mitgliederzahlen verzeichnet hingegen die Jugendabteilung mit 34 Mädchen und Jungen. „In der Jugendabteilung sind wir so langsam an einer Obergrenze für die Mitgliederzahlen angekommen, denn die Belastungsgrenze ist für die Jugendleiter erreicht, die auch gleichzeitig Einsatz- und Führungskräfte sind“, erläuterte Rousta bei der Hauptversammlung am Samstagabend.
Neue Räume für die Jugend
Er verwies darauf, dass die Räume für die Jugendwehr im Gerätehaus in Großsachsenheim nicht mehr ausreichten. Der Leiter der Jugendwehr, Dennis Fackler, rief dazu auf, noch mehr Betreuer für die Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren zu gewinnen und dankte in diesem Zusammenhang dem langjährigen stellvertretenden Jugendleiter Sebastian Schmälzle, der im Januar aus seinem Amt geschieden war.
Stolze 3530 Stunden an Einsatzdienst leiteten alle Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Sachsenheim im vergangenen Jahr, weitere 11 000 Stunden wurden unter anderem für Übungsdienste und Schulungen aufgewendet. „Wir müssen uns bei diesem Pensum künftig auf unsere Pflichtaufgaben konzentrieren. Zur Absicherung von Festzügen oder Veranstaltungen sind wir nicht unbedingt da“, so Rousta.
Bei den Einsätzen aufgrund von Brandmeldeanlagen gab es im Jahr 2022 einen Rückgang auf 15 Einsätze, zahlreiche davon in der Überlandhilfe. Rousta dankte den betroffenen Unternehmen für die gute Zusammenarbeit.
Inzwischen im Dienst ist der neue Drehleiterwagen „Florian Sachsenheim 2/33“, der schon bei einigen Einsätzen mit von der Partie war und an dem viele Wehrleute mittlerweile ausgebildet wurden. Auch Stadtkommandant Rousta wird in diesem Jahr eine Fortbildung zum Inspektor im feuerwehrtechnischen Dienst absolvieren. Michaela Glemser