Sachsenheim Wieder Änderungen für Autofahrer in der Innenstadt

Von Michaela Glemser
In der Brunnenstraße soll wieder in beide Richtungen gefahren werden dürfen. Allerdings soll auf Höhe der Schlossapotheke eine Engstelle eingerichtet werden. Foto: /Martin Kalb

Im Gemeinderat kündigt Michael Ilk, im Sachsenheimer Rathaus zuständig für die Themen Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit, an, die verkehrlichen Pop-up-Maßnahmen im Zentrum Großsachsenheims zu ändern. Ob das die Kritiker an den neuen Regelungen besänftigt?

Die sogenannte „Pop-Up-Maßnahme“ in der Innenstadt von Großsachsenheim im Rahmen des Kompetenznetzes „Klima Mobil“ wurde in der Bürgerschaft viel diskutiert. So mancher stand der Einbahnstraßen-Regelung in der südlichen Brunnenstraße wenig positiv gegenüber, wieder andere kritisierten die zusätzlichen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in der Von-Koenig-Straße. Anfang dieses Monats ist die verkehrsrechtliche Anordnung der Maßnahme ausgelaufen. Sie kann jedoch um weitere sechs Monate verlängert werden.

In diesen Tagen hat ein Gespräch zwischen Vertretern der Sachsenheimer Stadtverwaltung, der zuständigen Verkehrsbehörde des Landratsamts Ludwigsburg und der Polizei stattgefunden, bei dem die einzelnen Punkte in der Innenstadt Großsachsenheims auch im Rahmen einer Vor-Ort-Begehung detailliert betrachtet wurden. „Wir haben die bisherige Verkehrsrechtliche Anordnung noch einmal um sechs Wochen bis 15. April verlängert, haben aber auch besprochen, dass wir etwas ändern wollen und nahtlos in eine neue Maßnahme übergehen wollen“, erläuterte Michael Ilk, Leiter des Fachbereichs für Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit, in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Kein verkehrsberuhigter Bereich

Eigentlich wollte er in der Brunnenstraße einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich einrichten, in dem Tempo 20 gilt, der aber in beide Fahrtrichtungen befahren werden kann. Allerdings haben die Fachleute der Verkehrsbehörde signalisiert, dass für eine solche Anordnung zu wenig Geschäfte in der Brunnenstraße vorhanden seien. Vor allem die Angehörigen der Feuerwehrabteilung Großsachsenheim hatten die Einbahnstraßenregelung in der südlichen Brunnenstraße moniert, weil sie bei Einsätzen zum Gerätehaus nicht mehr in beiden Richtungen zufahren konnten und Umwege in Kauf nehmen mussten, die sich negativ auf die Einhaltung der Hilfsfristen auswirkten.

Auch ein angedachtes Durchfahrtsverbot ab der Schlossapotheke in die nördliche Brunnenstraße, das eine Ausnahme für Einsatzfahrzeuge und Einsatzkräfte eingeschlossen hätte, hielten die Verkehrsexperten für zu gefährlich, da niemand mit dem Gegenverkehr bei Einsätzen der Rettungskräfte rechne.

Fußgängerbereich abgrenzen

„Daher haben wir den Vorschlag entwickelt, den Verkehr in zwei Richtungen in der Brunnenstraße wieder zu zulassen, aber auf einer Länge von 20 bis 25 Metern auf Höhe der Schlossapotheke eine Engstelle einzurichten, um den Verkehrsfluss zu verlangsamen“, erklärte Ilk.

Der Fußgängerbereich soll zudem farblich oder baulich von der Fahrbahn abgegrenzt bleiben. Diese Engstelle wird als erneuter Verkehrsversuch angeordnet. „Wir wissen aber alle, dass wir hier etwas auf Dauer machen müssen“, betonte Ilk. Zudem wird die Sitzbank an der Ecke der Brunnenstraße und der Von-Koenig-Straße wieder entfernt und dafür an der Ecke der Brunnen- und der Grabenstraße aufgestellt, wo ein Bereich, auf dem Fahrzeuge oft wild geparkt werden, mit Pollern gesichert werden soll.

Auch einige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, beispielsweise in der Von-Koenig-Straße, die kaum benutzt wurden, sollen wieder beseitigt werden. Zudem kann die Von-Koenig-Straße künftig von Radfahrern nicht mehr in beiden Richtungen befahren werden, da sie dafür an einigen Stellen zu schmal ist. Auch die Zweiradfahrer müssen die Einbahnstraßenregelung wieder beachten.

„Ich bin sehr erleichtert, dass es uns gelungen ist, mit der Engstelle eine so bestechende Idee zu entwickeln“, machte Sachsenheims Bürgermeister Holger Albrich deutlich. Auch unter den Gemeinderäten herrschte breite Zustimmung. Lediglich Thomas Wörner merkte an, dass eine erneute „Pop-Up-Maßnahme“ wieder nur Stückwerk bleibe. Es sei ein Gesamtkonzept für die Innenstadt in Großsachsenheim notwendig.

Konzept noch im März

Fachbereichsleiter Ilk versprach, dass er noch im März den Gemeinderäten eine Konzeption für die langfristige Entwicklung der Innenstadt Großsachsenheims vorlegen wolle. Dazu hat in den vergangenen Tagen auch eine Besprechung mit den Mitgliedern des Bundes der Selbstständigen (BdS) stattgefunden. Ratsmitglied Günter Dick regte an, auch in der Von-Koenig-Straße den Fußgängerbereich farblich von der Fahrbahn abzugrenzen.

Gemeinderätin Jasmin Braun gab zu bedenken, dass auch im nördlichen Bereich der Brunnenstraße Verbesserungen für Fußgänger erzielt werden müssten und das Parken detailliert geregelt werden müsse. Ob dies mit dem Neubau eines Parkhauses geschehen könne, das immer noch im Gespräch ist, bezweifelte Braun.  

 
 
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