Sachsenheim Zukunft der Kirbachschule sichern

Von bz
Ein Verbund  zwischen einer aus der Werkrealschule entstehenden zweizügigen Realschule und der Grundschule wird für die Kirbachschule nach einer gemeinsamen Erörterung favorisiert. Foto: /Martin Kalb

Die Ankündigung der Landesregierung, den Werkrealschulabschluss abschaffen zu wollen, sorgt mit Blick auf die Schule in Hohenhaslach, für große Verunsicherung. Es gibt mehrere Varianten für den Fortbestand.

Die Ankündigung der Landesregierung vor wenigen Wochen, im Zuge einer größeren Schulreform den Werkrealabschluss abschaffen zu wollen, war sehr überraschend und bringt für die bestehenden Werkrealschulen große Ungewissheiten, aber auch Entwicklungschancen.

Wie die Stadt Sachsenheim mitteilt, ist die Kirbachschule, zu der neben einer Werkrealschule auch eine Grundschule gehört, besonders betroffen. In den letzten Wochen ist ihre dringend notwendige Sanierung und Erweiterung für den ab 2026 vorgeschriebenen Ganztagsbetrieb in der Grundschule und einen zweiten Zug in der Sekundarstufe mit Beschlüssen des Gemeinderates und einem abgeschlossenen Architektenwettbewerb vorbereitet worden (die BZ berichtete).

Schulträger der Kirbachschule ist die Stadt. Das Projekt ist mit dem Investitionsvolumen von über 25 Millionen Euro das größte Investition in der Stadtgeschichte.

Mehrere Varianten denkbar

Nach den Vorstellungen der Landesregierung gibt es, aus Sicht der Stadt für den Fortbestand der Kirbachschule mehrere Möglichkeiten: Die Weiterentwicklung zu einer eigenständigen zweizügigen Realschule, eventuell im Verbund mit der dort bestehenden Grundschule. Eine weitere Möglichkeit wäre die Weiterentwicklung zu einer eigenständigen zweizügigen Gemeinschaftsschule mit Grundschule. Die Fortführung mit zwei Realschulzügen im Verbund mit der Eichwald-Realschule in Großsachsenheim, gegebenenfalls weiterhin im Verbund mit der Grundschule, wäre ebenfalls möglich. „Sachsenheim und vor allem das Kirbachtal brauchen die Kirbachschule“, sagt Bürgermeister Holger Albrich. Dass die geplante Sanierung und Erweiterung trotz der hohen Kosten von Anfang an von allen Seiten stark unterstützt wurde, sei auch das Ergebnis und die Anerkennung der Arbeit, die dort seit über 50 Jahren von Schulleitung, Lehrern, Eltern, Schülern geleistet wird. Die Beliebtheit der Kirbachschule als einzigartiges Erfolgsmodell, die demografische Entwicklung und die Schulentwicklungsplanung lassen erwarten, dass auf Dauer in der Sekundarstufe zwei Züge gefüllt werden können, so Albrich weiter, deswegen wünschen sich alle Beteiligten von den zuständigen Stellen eine Zusage, dass ein zweiter Zug in der Sekundarstufe zugelassen und dass eine bauliche Erweiterung dafür gefördert werden könne.

„Brauchen zeitnah Sicherheit“

„Um die bauliche Erweiterung für den Ganztagsbetrieb in der Grundschule rechtzeitig zu schaffen und damit die Gesamtplanung für die Kirbachschule mit allen Beauftragungen weitergehen kann, brauchen wir hier sehr zeitnah Sicherheit“, so Bürgermeister Albrich. Wie die Stadt weiter mitteilt, werde diese Einschätzung und Erwartung geteilt vom Schulleiter der Kirbachschule Rainer Graef und von der Leiterin des Staatlichen Schulamts Ludwigsburg Sabine Conrad: „Für den Erhalt einer zweizügigen Schule der Sekundarstufe I am Standort der Kirbachschule sprechen neben dem Bedarf an Schulplätzen das wohnortnahe Lernangebot sowie das lebensnahe und berufsorientierte Profil der Kirbachschule mit ihren vielen Partnern.“ Für die Zukunft der Kirbachschule wird der Mitteilung zufolge, nach einer gemeinsamer Erörterung unter den von der Landesregierung angebotenen Entwicklungsmöglichkeiten ein Verbund zwischen einer aus der Werkrealschule entstehenden zweizügigen Realschule und der an der Kirbachschule bereits bestehenden Grundschule favorisiert. Gemeinsam mit dem Schulleiter der Eichwald- Realschule Sascha Renner können sich Stadt, Kirbachschule und Staatliches Schulamt aber auch einen Verbund mit der Eichwald- Realschule vorstellen.

Vollständiges Realschulangebot

Wichtig sei allen Beteiligten, dass an der Kirbachschule ein vollständiges Realschulangebot gemacht werden kann, also mit grundlegendem Niveau zur Erlangung des Hauptschulabschlusses und mit mittlerem Niveau zur Erlangung der Mittleren Reife.

„Ich würde mich über Möglichkeiten zur Kooperation mit der Kirbachschule freuen, um Schüler zum mittleren Bildungsabschluss zu führen“, so Sascha Renner, Schulleiter der Eichwald- Realschule.

Der Schulleiter der Kirbachschule Rainer Graef beschreibt seine Vorstellungen und Wünsche zur Zukunft der Kirbachschule wie folgt: „Die Familien aus dem Kirbachtal würden es sicher begrüßen, wenn auch in Hohenhasach ab der fünften Klasse auf dem mittleren Niveau unterrichtet werden könnte. Aufgrund des besonderen Profils, der einzigartigen Lage und der Atmosphäre ist nicht mit einem Rückgang der Schülerzahlen aus den Nachbarkommunen zu rechnen. Wir werden uns, wie in der Vergangenheit, der Herausforderung stellen und uns im positiven Sinn weiterentwickeln, sodass die teilweise vorhandene Zweizügigkeit in der Sekundarstufe zur Regel wird.“

 
 
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