Sachsenheimer Amateurfunker Per Funk in ganz Europa aktiv

Von Michaela Glemser
Amateurfunkwettbewerb: Wer funkt am weitesten? von links: Matthias Kienle aus Horrheim, Michael Bayer und Arno Polinski aus Bissingen. Foto: /Martin Kalb

Mitglieder des Ortsverbands Stromberg nehmen an 24 Stunden-Wettbewerb teil und senden bis nach Italien ihre Signale.

„DF0SX“ lautete das Rufzeichen, mit dem sich Operator Matthias Kienle am Samstagnachmittag im Funknetz immer wieder meldete. Das Mitglied des Ortsverbands Stromberg der Amateurfunker des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) e.V. versuchte im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbs oder Contests, so viele unterschiedliche Funkkontakte wie möglich mit anderen Amateurfunkern aufzubauen.

In kurzer Zeit sieben Kontakte

„Bereits in den ersten Minuten hatte ich sieben Kontakte mit anderen Amateurfunkern in Deutschland, Kroatien und Italien“, erzählte Kienle stolz. Der Wettbewerb lief über 24 Stunden, und insgesamt sechs Operator des Ortsverbands Stromberg teilten sich den Dienst am Funkgerät. Ihren Standort hatten die rund 94 Mitglieder des Ortsverbands am Wasserhäuschen bei Oberriexingen aufgebaut. Dort ragte ein zehn Meter hoher Mast in die Höhe, an dem die weitere zwei Meter umfassende Funkantenne befestigt war. „Wir funken bei diesem Contest im UKW-Bereich. Dafür reicht eine kleinere Antenne.

Im Kurzwellen-Bereich ist die Antenne schon deutlich höher. Der UKW-Bereich liegt recht nahe an den Frequenzen des öffentlichen Radios“, machte der Erste Vorsitzende Rico Abagnale aus Sersheim deutlich. Allerdings hängen gute Funkverbindungen nicht nur von der Höhe des Mastes oder der Antenne ab, sondern auch das Wetter spielt dabei eine wesentliche Rolle. „Ein Gewitter wäre ganz schlecht für diesen Contest, denn dann müssten wir unsere gesamte Ausrüstung abbauen, weil es sonst zu gefährlich wäre. Aber auch die Sonne spielt für ein gutes Funkwetter eine entscheidende Rolle“, schilderte Abagnale.

Dokumentation im Logbuch

Die Amateurfunker vom Ortsverband Stromberg peilten rund 400 bis 500 verschiedene Funkkontakte im Rahmen des Wettbewerbs an. Alle diese Funkverbindungen mussten genau in ein Logbuch eingetragen werden, das später vom Veranstalter des europaweiten Contests detailliert überprüft wird. Punkte gab es für die Anzahl der verschiedenen Funkkontakte sowie für die Entfernungen. „Es könnten Verbindungen bis nach Großbritannien aufgebaut werden“, betonte Operator Kienle, der vor sich eine Weltkarte liegen hatte, die in unterschiedliche Funkzonen eingeteilt war.

Neben dem Rufzeichen meldete sich Kienle auch mit den Zonenangaben „JN48MW“. Mit Hilfe der sogenannten „Locator-Weltkarte“ können andere Amateurfunker weltweit die genaue geografische Ausgangslage des Funkspruchs zuordnen. Inzwischen wird das Logbuch nicht mehr handschriftlich geführt, sondern alle Funkverbindungen am Laptop genau verzeichnet.

30 aktive Mitglieder

„Deutschlandweit hat unser Verein rund 62 000 Mitglieder. Wir im Ortsverband Stromberg würden uns mehr Nachwuchs wünschen, denn die Phase der Pandemie hat auch uns zu schaffen gemacht. Wir haben inzwischen noch 30 wirklich aktive Mitglieder“, betonte Abagnale. Jeder Amateurfunker muss eine Prüfung ablegen, bevor er im Funknetz an den Start gehen kann. Dabei wird nicht nur der elektronische Sachverstand abgefragt, sondern auch Vorschriften und Verordnungen, denn schließlich dürfen durch den Amateurfunk keine Störungen verursacht werden, erklärt er.

„Beim Amateurfunk konstruieren sich viele ihre Gerätschaften selbst. Daher ist es wichtig, dass gewisse Kenntnisse in der Elektronik vorhanden sind“, stellt Abagnale klar, wobei er darauf verweist, dass dieses Hobby so viele unterschiedliche Sparten wie unter anderem Tast-, Satelliten- oder Videofunk ermögliche, dass nahezu jeder Interessent seine persönliche Vorliebe finden könne.   Michaela Glemser

 
 
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