Sachsenheimer Krippenkünstler Weihnachtsgeschichte auf mehreren Stockwerken

Von Michaela Glemser
Domenico Amelia mit zwei seiner Krippen, auch seiner mehrstöckigen Krippe in der Holzbox. Foto: /Michaela Glemser

Domenico Amelia aus Sachsenheim erschafft aus Holzfundstücken besondere Szenerien für Krippen. 

Bei Domenico Amelia beginnt die Vorweihnachtszeit nicht erst im Advent, sondern meist schon im August. Der Hobbykünstler aus Sachsenheim stellt seit mehr als 21 Jahren begeistert Weihnachtskrippen her. Amelia kommt ursprünglich aus der Nähe von Neapel in Italien und in seiner Heimat haben Krippen eine lange Tradition. „Schon als kleiner Junge stand ich mit großen Augen vor der Krippe am Weihnachtsbaum. In Italien bilden Krippen ganze Landschaften mit dem gesamten dörflichen Leben ab“, sagt Amelia.

Aus Holzfundstücken werden Krippen

Die Ideen zu seinen Krippen entstehen allesamt in Amelias Kopf. Pläne zeichnet er sich nicht, denn immer wieder reagiert er auch spontan auf Einfälle und so erschafft er manchmal Bauten, die im Ergebnis von seiner ursprünglichen Vorstellung gänzlich abweichen. „Ich sammele das ganze Jahr über Holzfundstücke, die ich für meine Krippen verwende. Ich habe schon mehrstöckige Krippen in eine Rebenwurzel oder Wurzelstöcke eingebaut“, erzählt Amelia.

Sein absolutes Lieblingsstück ist eine Krippe auf drei Etagen, die er in eine Holzbox eingebaut und mit einem Sichtfenster aus Glas versehen hat. „Das war nicht einfach, denn ich musste alles entsprechend anpassen und konstruieren. Daher hängt mein Herz an diesem Werk besonders, und diese Krippe steht auch bei uns zuhause“, sagt er.

Besonders groß ist die Nachfrage in diesem Jahr nach seinen Miniaturkrippen, die er in Laternen einpasst und kunstvoll verziert. Insgesamt baut er bis zu zwölf Krippen pro Jahr.

Amelia stellt seine Werke auf der alljährlichen Hobbykünstlerausstellung in Oberriexingen aus sowie in der Stadtbücherei in Sachsenheim, wo seit ein paar Jahren auch eine Krippe von Amelia für weihnachtliche Stimmung sorgt.

Mehrstöckige Krippe in der Holzbox

„Ich arbeite auch nach Auftrag, wenn die Menschen zu mir kommen und mir genau den Standort beschreiben, an dem die Krippe aufgestellt werden soll“, so Amelia, dessen Partnerin Ilona Rotter ihm bei seinem Hobby zur Seite steht. Die deutsch-italienische Familie hat in diesem Jahr wieder ihre mehrstöckige Krippe in der Holzbox in der heimischen Wohnstube aufgestellt, bei der nicht nur die unterschiedlichen Szenerien effektvoll beleuchtet sind, sondern bei der auch eine Spieluhr erklingt, wenn das Fenster und die Tür vor der Krippe geöffnet werden. „Dieses Gestalten der Krippen ist für mich ein willkommener Ausgleich zur Hektik des Alltags“, sagt Amelia, der inzwischen im Ruhestand ist.

Am schwierigsten fällt es ihm immer noch, die Beleuchtung in die Krippen zu integrieren, da diese gleich verbaut werden muss und nicht noch nachträglich hinzugefügt werden kann. „Bei allen anderen Handgriffen habe ich inzwischen eine gewisse Routine gewonnen und kann auch schon in wenigen Stunden kleine Krippen entstehen lassen“, so Amelia.

Ein Weihnachtsfest ohne Krippe ist für den Sachsenheimer unvorstellbar. Im Gegenteil, einige seiner Kunden haben inzwischen sogar unterschiedliche Modelle für verschiedene Räume ihrer Wohnung bestellt und lassen manche davon auch das ganze Jahr hindurch stehen, weil sie sich von deren Anblick nicht trennen können. Michaela Glemser

 
 
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