Sanierungsgebiet in Bietigheim-Bissingen Fördergeld hilft beim Stadtumbau

Von Uwe Mollenkopf
Im Umfeld des Bietigheimer Bahnhofs sind im Sanierungsgebiet unter anderem das Sky-Hochhaus und das Medizinische Zentrum entstanden. Die letzte freie Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs hat sich die Firma Awinta gesichert. Der Neubau ist im Gange. Foto: Helmut Pangerl

Die Satzung für das Gebiet „Bundeswehrlager, Güterbahnhof, Stuttgarter Straße“ in Bietigheim-Bissingen wurde bis 2025 verlängert.

Aus Alt mach Neu, lautet das Motto in einem Sanierungsgebiet. Mit der Ausweisung solcher Areale können Kommunen Fördermittel zum Abbruch alter Gebäude und zur Schaffung neuer Nutzungen erhalten. In Bietigheim-Bissingen wird das seit Jahren im Sanierungsgebiet „Bundeswehrlager/Güterbahnhof/Stuttgarter Straße“ praktiziert. Doch noch ist die Umwandlung dort nicht abgeschlossen. Der Gemeinderat hat deshalb die Verlängerung der bestehenden Satzung bis Ende 2025 beschlossen.

Die Ausweisung des Sanierungsgebiets „Bundeswehrlager/Güterbahnhof“ geht zurück in das Jahr 2007. Die Stadt hatte das rund 1,5 Hektar große Güterbahnhof-Areal an der Bissinger Bahnhofstraße zuvor von der Bahn AG gekauft. 2009 gelangte auch das ebenso große ehemalige Bundeswehrlager in städtische Hände. Im Jahr 2012 wurde das Sanierungsgebiet dann um den Bereich „Stuttgarter Straße/Valeogelände“ erweitert, nachdem die Bietigheimer Wohnbau die dortige Industriebrache erworben hatte.

2,86 Millionen Euro Zuschüsse

Wie Ina Klein vom Presseamt der Stadtverwaltung auf BZ-Anfrage mitteilt, wurden der Stadt für das gesamte Sanierungsgebiet „Ehemaliges Bundeswehrlager/Güterbahnhof/Stuttgarter Straße“ bis heute 2,86 Millionen Euro an Fördermitteln und Zuschüssen bewilligt. Der größte Teil davon, 2,72 Millionen Euro, wurde bereits abgerufen. Mit dem Geld wurden folgende Maßnahmen gefördert: der Grundstückskauf auf dem ehemaligen Güterbahnhof und dem Bundeswehrgelände, der Abbruch der dortigen Gebäude sowie die Herstellung der Borsigstraße und der Umbau der Bahnhofstraße. An neuen Gebäuden sind dort das Sky-Hochhaus, das Medizinische Zentrum und das Parkhaus West entstanden. Die Firma Fumatech GmbH wurde angesiedelt, ein Neubau der Firma Awinta läuft noch.

Im Bereich des Erweiterungsgebietes „Stuttgarter Straße“ wurden laut Ina Klein mit dem Fördergeld der Kauf des Grundstücks Freiberger Straße 16 samt Abbruch des dortigen Gebäudes sowie der Abbruch des ehemaligen Valeogebäudes durch einen privaten Investor unterstützt. Folgende Maßnahmen seien noch geplant: die Herstellung der Straßen und Wege, die Verlängerung B 27-Unterführung und die Anlage von Grünflächen im Bereich des Lothar-Späth-Carrés, wie das Valeogelände inzwischen heißt. Ebenso der Erwerb der Kindertagesstätte im Lothar-Späth-Carré.

Dass diese Maßnahmen erst noch anstehen ist auch der Grund für die beschlossene Verlängerung der Sanierungssatzung. Das Förderprogramm des Bundes und des Landes „Stadtumbau West“ sei derzeit bis zum 30. April 2021 befristet, heißt es dazu in der Mitteilung der Verwaltung an die Stadträte. Eine Verlängerung werde derzeit aber jährlich beantragt.

 
 
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