So reagiert der SCB auf Heilbronns Corona-Verdacht Steelers gehen auf Nummer sicher

Von Andreas Eberle
Bietigheims Stürmer Norman Hauner zielt aufs Falken-Tor. Nach dem Corona-Verdachtsfall im Heilbronner Lager machen sich auch die Steelers-Profis Sorgen, ob sie sich infiziert haben. ⇥ Foto: Andreas Veigel

Wegen eines Corona-Verdachts im Heilbronner Lager isoliert sich das Bietigheimer Team vorsorglich. PCR-Tests sollen Klarheit bringen. Das Kassel-Spiel steigt nun am 13. April. Von Andreas Eberle

Am Ostersonntag um Punkt 10 Uhr erhielt Volker Schoch per Telefon eine böse Oster- Überraschung: Stefan Rapp, sein Geschäftsführer-Kollege von den Heilbronner Falken, teilte ihm mit, dass nach dem Samstagabend-Derby gegen die Bietigheim Steelers bei einem Teammitglied des HEC ein Schnelltest positiv ausgefallen sei. Die Folgen: Die komplette DEL2-Mannschaft der Unterländer ging vorsorglich in häusliche Quarantäne, das Heilbronner Gastspiel am Montag in Dresden wurde abgesagt. Ob bei den folgenden Schnelltests im Falken-Lager noch weitere Akteure positiv getestet wurden, gab der Klub nicht bekannt.

Auch die Steelers reagierten umgehend auf den Corona-Verdachtsfall beim Lokalrivalen und handelten präventiv: Nach Rücksprache mit der Liga und dem Gegner wurde das Heimspiel gegen die Kassel Huskies „zum Schutze des Spielbetriebes und der beiden Mannschaften“ kurzfristig vom Montag, 5. April, auf Dienstag, 13. April (19.30 Uhr), verlegt. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wir sind das auch Kassel schuldig und werden so unserer Verantwortung gerecht“, sagte Schoch im Gespräch mit der BZ. Die für Sonntagnachmittag angesetzte Übungseinheit der Steelers fiel ebenso flach. Die Trainer, Spieler und Betreuer bleiben vorerst freiwillig in häuslicher Isolation und vermeiden den Kontakt untereinander.

Nach einem weiteren Ruhetag am Dienstag unterzieht sich das gesamte Team am Mittwochmorgen einem PCR-Test, der innerhalb weniger Stunden im Labor ausgewertet wird. „Wenn du dann negativ bist, bist du auch negativ. Das zu wissen, ist auch für den Kopf der Spieler wichtig“,  stellt Schoch fest. „Wir hoffen, dass der Kelch an uns vorübergeht.“

Das halbe Dutzend Profis, das bereits in den vergangenen Monaten eine Infektion durchgemacht hat und gegen das Virus eigentlich immun sein sollte, werde ebenfalls getestet. „Jeder Spieler soll merken, dass wir uns um ihn kümmern und sehr verantwortlich mit der Situation umgehen“, so der Steelers-Boss.

Im Falle eines positiven Befunds verharren der oder die betroffenen Akteure den behördlichen Vorgaben entsprechend in der Quarantäne. Für den gesunden Rest ist am Mittwochnachmittag das erste Training seit dem Derby geplant. Sollte eine spielfähige Mannschaft zusammenkommen – die DEL2-Statuten sehen hier mindestens neun Feldspieler und einen Torhüter vor – steht den Partien am Freitag (19.30 Uhr) in Ravensburg sowie am Sonntag (18.30 Uhr) zu Hause gegen Bayreuth nichts im Weg. Exakt eine Woche nach dem Nachholduell gegen den Hauptrundensieger aus Kassel beginnt dann am 20. April das Playoff-Viertelfinale mit Spiel eins.

Bisher keine Symptome

Der mutmaßlich an Corona erkrankte Heilbronner Akteur hatte nach dem Derby über eine erhöhte Temperatur geklagt, weshalb bei ihm ein Schnelltest durchgeführt wurde, der letztlich positiv ausfiel. Anzeichen, dass sich auch jemand im Steelers-Kader das Virus eingefangen hat, gibt es bisher noch nicht. „Bis dato ist jeder zu 100 Prozent symptomfrei“, sagte Schoch am Montagmittag. Seit Saisonbeginn werden täglich bei allen Profis und dem Funktionsteam routinemäßig der Gesundheitszustand und etwaige Symptome abgefragt und genau dokumentiert.

Den aktuellen Fall bei den Falken betrachtet Schoch als „Wink mit dem Zaunpfahl“. „Gerade jetzt mit Blick auf die Playoffs muss die Mannschaft noch mehr abgeriegelt werden. Es geht darum, die Kontakte weiter zu minimieren“, sagt der Geschäftsführer und lobt die Bietigheimer Profis für ihr Verhalten in der Pandemie: „Unsere Spieler sind sehr diszipliniert, auch in ihrer Freizeit. Sie wissen zwar selbst, dass es um ihren Job geht, aber dennoch sind wir stolz darauf, wie gut das alles bei uns klappt.“

 
 
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