Schiffsanlegestellen am Neckar sollen aufgewertet werden Ideensuche an der Pommesbude

Von Michael Soltys
Die Schiffsanlegestelle in Besigheim führt ein verstecktes Dasein. Was lässt sich tun, um den Freizeitwert zu erhöhen und sie attraktiver zu gestalten, fragt sich die Region?⇥ Foto: Helmut Pangerl

Mit einer Portion Pommes will die Region Stuttgart Spaziergänger und Radfahrer anlocken. Sie sollen Vorschläge machen, wie die Schiffsanlegestellen am Neckar aufgewertet werden können.

Sie führen ein kümmerliches Dasein, jedenfalls einige von ihnen. Die Rede ist von den Schiffsanlegestellen an den Ufern des Neckars, an denen beispielsweise der „Neckar Käpt’n“ anlegt, um Gäste von Bord und in die Innenstädte zu lassen. In Besigheim ist sie hinter dem Bootshafen Walter zwischen Bäumen und Sträuchern verborgen.

Das soll anders werden, hat sich die Region Stuttgart vorgenommen. Sie möchte die Schiffsanlegestellen in den kommenden Jahren aufwerten, freundlicher gestalten und neue Nutzungen finden. „Wir wollen einen neuen Zug in das Thema bringen“, sagt Thomas Kiwitt, der Chefplaner der Region.

Geld ist vorhanden: Das Programm zur Förderung von Landschaftsparks ist mit 1,5 Millionen Euro ausgestattet und könnte dafür verwendet werden. Es ist ein Programm der Co-Finanzierung, erläutert Kiwitt: Die Hälfte der Investitionen steuert die Region bei, die andere Hälfte kommt von den beteiligten Kommunen.

„Potenzial wird verschenkt“

Immerhin sei der Neckar ein prägendes Element der Landschaft. Aber häufig fehlt eine ausgeschilderte Anbindung an die Ortskerne, ebenso wie Informationen zu lokalen Sehenswürdigkeiten. Das weiß man auch in den Städten und Gemeinden entlang des Flusses. An den Schiffsanlegestellen kommen Kanuten vorbei, Sportboote halten dort an. Sie sind an vielen Stellen die Eintrittspunkte sowohl für die Innenstädte als auch zum Fluss selbst. Grund genug, nach Möglichkeiten zu suchen, sie attraktiver zu gestalten, meint Kiwitt. „Das Potenzial wird zum Teil verschenkt“, glaubt er.

Doch wie die Idee an den Mann bringen? Dazu haben sich die Verantwortlichen in der Region etwas Besonders einfallen lassen. An drei markanten Stellen entlang des Neckars stellt die Region Mitte September eine Pommesbude auf, an der sich die Spaziergänger, Passanten und Radfahrer zu dem Thema äußern können. „Wir zahlen die Pommes“, sagt Kiwitt, „und kommen dafür mit den Leuten ins Gespräch über ihre Erwartungen und ihre Verbesserungsvorschläge.“

Die Pommesbude steht an den Schnittstellen von Neckar und Neckartal-Radweg, in Besigheim beispielsweise am Samstag, 11. September, beim Bootshafen Walter. Die Pommes werden die Leute schon vom Rad locken, hofft Kiwitt. Der Ideenaustausch soll als Basis dienen, um ein Konzept für die künftige Nutzung zu erarbeiten. Die Pommesbude ist die Idee einiger Studenten, die damit auf die Region zugekommen sind. Im Sommersemester 2022 ist eine interdisziplinäre Studienarbeit geplant, um erste Ideen zu dem Konzept zu skizzieren. In Besigheim soll dazu ein Workshop stattfinden.

Info Die Pommesbude steht am Samstag, 11. September, beim Bootshafen Walter in Besigheim, am Sonntag, 12. September, bei der Käsberghalle in Mundelsheim und am Donnerstag, 23. September, auf dem Wochenmarkt in Remseck.

 
 
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