Schiller-Gymnasium Marbach Die FSG-Familie feiert ihre Bühnenstars

Von Cornelia Ohst
Die junge Pianistin Hazuki Asano hat mit einer Sonate von Ludwig van Beethoven brilliert. Foto: Ralf Poller/Avanti

Dreihundert Besucherinnen und Besucher sind am Wochenende zum Kleinkunstabend des Friedrich-Schiller-Gymnasiums nach Marbach gekommen. Sie erlebten eine bunte und vielseitige Bühnenshow mit vielen Höhepunkten.

Endlich wieder ein Kleinkunstabend im Friedrich-Schiller-Gymnasium, live und ohne coronabedingte Einschränkung. Wo noch im vergangenen Jahr lediglich 120 Besucher zugelassen waren – dafür wurde die Veranstaltung auch online übertragen – waren es am Freitag gleich über dreihundert Zuschauende in Marbach, die sich erwartungsfreudig eingefunden hatten. Noch dazu solche, die wegen ihrer Begeisterungsfähigkeit, dem deutlich gezeigten Wohlwollen und der durch kräftigen Applaus verdeutlichten Wertschätzung, dem Abend insgesamt viel Liebreiz und eine ganz besonders familiäre Stimmung gaben.

Lampenfieber und Vorfreude

„Wir müssen heute die Leute wohl stapeln“, mutmaßte die Koordinatorin des Events, die Lehrerin Helen Volz, mit einem zufriedenen Blick ins Publikum: das nämlich hatte jeden Stuhl besetzt. Die Szenerie im Treppenhaus des Gymnasiums, wo sich die Künstler des Abends tummelten, war beherrscht von Lampenfieber und Vorfreude. Anspannung lag in der Luft: denn wohl keiner will beim Auftritt auf der Bühne groß patzen. Doch gerade die Patzer und Stolperer gehören zu einem Abend wie diesen, wo sich sämtliche Akteure einer Situation stellen, die keineswegs alltäglich für sie ist: weder für die zahlreichen Schülerinnen und Schüler, noch für jene Elternteile, die keine Scheu vor einem Bühnenauftritt gezeigt hatten. Und auch nicht für das Lehrpersonal, das eifrig bei der Performance mitmischte.

Vielseitiger und bunter kann man sich eine Bühnenshow, wie sie am Freitag und Samstag in der Schul-Aula, direkt neben dem Aufzug stattgefunden hat, wohl gar nicht wünschen. Tango etwa, gleich mehrere ausdrucksstarke Gesangsdarbietungen, ein Vortrag über das Dorf der Freundschaft, Instrumental-Ereignisse, der Auftritt der Musical-AG, Jonglierkunst, Gedichtlesung, Theaterspiel oder auch eine prickelnde Feuershow, die als Abschluss des ersten Teils, die Gäste im Außenbereich fasziniert hat.

Andrea Kreutzer ging dabei – unter der Assistenz von Elin Tonet – völlig unerschrocken mit dem Feuer auf Du und Du. Jana Hild und Mailien Briel wiederum hatten es bei der bunten Vielfalt von 21 Beiträgen nicht schwer mit ihren Ankündigungen. Ihre Moderation war ebenso originell wie charmant und individuell. Zum Auftakt des Bühnenspektakels kündigten die beiden Samuel Frick an, der bereits zum fünften Mal den Kleinkunstabend mitgestaltete. Unter der Klavier-Begleitung von Musiklehrer Wolfgang Jauch machte der Junge eine wirkungsvolle, musikalische Ansage: „Ich danke allen Menschen, die mich zu dem machten, der ich bin.“ Seinen schwierigen Part meisterte Samuel brillant und sorgte gleich zu Beginn für Gänsehautfeeling.

Beethoven-Interpretation geradezu berauschend

Hazuki Asano gab am Klavier einen überzeugenden Eindruck davon ab, was eine virtuose Pianistin ausmacht: ihre Beethoven-Interpretation war geradezu berauschend. 2021 war sie noch die Jüngste, heuer trat die zehnjährige Dilara Abu El Komboz mit dem Song „All I want“ auf und zeigte eine ungekünstelte Darbietung mit großem Selbstverständnis, bei dem plötzlich auch die Handylampen im Saal wie Glühwürmchen aufleuchteten. Das Publikum war aber nicht nur zum Zuhören angehalten, sondern auch zum Mitmachen. Bei den „Rhythmusprofis“ der Bläserklasse hatte es nämlich die Aufgabe, akustisch-gestalterisch einzuwirken: die Fünftklässler stampften, schnippten und klatschten die Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß; die Besucher wiederum unterstützten an passender Stelle mit Pfiffen und dem Rollen eines lang gezogenen Rrrrrs.

Isabelle Caballero trat gemeinsam mit ihrer Mutter auf: die beiden wirbelten bei einer clownesk gestalteten Performance mit Bällen, Ringen und Keulen auf der Bühne umher und zeigten eine amüsante Jongliernummer: mit gezielt eingesetzter wie auch unfreiwilliger Komik. Der Auftritt steigerte die Stimmung im Saal noch einmal beträchtlich. Im zweiten Teil kamen nicht nur die Handpan Emil Wipflers oder eine von Linus Lenz ins Leben gerufene Band zum Einsatz, sondern auch Lehrerin Natalia Sipos, die gemeinsam mit Florian Borsutzky den Tango zelebrierte.

Und Moritz Huste hat extra für den Abend das Theaterstück „Die Kugel“ geschrieben: mit ihm und seinen Mitschülerinnen Leonie Bolek und Cecilia Chen, die drei Wissenschaftler mimten, kam dann sogar noch ein Mord auf die Bühne.

 
 
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