Schlossfreibad Sachsenheim Eigene Photovoltaikanlage soll Strom für Freibad erzeugen

Von Martin Hein
Das gute Wetter hat mehr als 64 000 Badegäste in das Schlossfreibad gelockt. Foto: /Oliver Bürkle

Der Trägerverein Schlossfreibad in Sachsenheim hat die Pandemie gut weggesteckt und registrierte 2022 mit 64 660 Besuchern die dritthöchste Besucherzahl seit Bestehen des Vereins.

Dass den Sachsenheimern ihr Schlossfreibad am Herzen liegt, haben die Bürgerinnen und Bürger schon vor Jahren eindrucksvoll demonstriert. 2003 drohte angesichts leerer Kassen bei der Stadt, die Schließung des im Schlosspark gelegenen Freibades. Rund 1500 Besucher haben sich damals in einer Protestaktion für den Erhalt des Freibades ausgesprochen.

Eine Projektgruppe um Axel Griesbaum und Armin Geiger kam zu dem Schluss, dass das Freibad mit einem Trägerverein erhalten bleiben könne.

Der Gemeinderat gab diesem Projekt seinen Segen, und im Frühjahr 2004 eröffnete der frisch gegründete „Trägerverein Schlossfreibad Sachsenheim e.V.“, so die offizielle Bezeichnung, das ab diesem Zeitpunkt ehrenamtlich geführte Freibad. Aus heutiger Sicht, war dies der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.

Auch die Corona-Pandemie hat der Trägerverein mit seinen Mitgliedern gut überstanden. Sehr zufrieden äußert sich der Trägerverein Schlossfreibad Sachsenheim nun über das zurückliegende Jahr.

2022 konnte, wie der Verein mitteilt, endlich wieder ein normaler Badebetrieb, ohne pandemiebedingte Einschränkungen stattfinden. Auch der lang anhaltende und beständige Sommer hat dazu beigetragen, dass viele Badegäste das idyllisch gelegene Freibad in Großsachsenheim wieder besucht haben.

Dritthöchste Besucherzahl

Exakt 64 660 Badegäste zählte der Trägerverein. Dies sei die dritthöchste Besucherzahl seit Bestehen des Vereins, vermelden die Ehrenamtlichen um Axel Griesbaum. Zu der hohen Zufriedenheit und vielen sehr positiven Rückmeldungen, haben nach Ansicht des Vereins, auch das Sportprogramm mit Aqua-Jogging, Yoga und Wasserball beigetragen.

Diese Angebote werden, so der Verein weiter, hervorragend angenommen. Auch das Open-Air-Kino wird als großer Erfolg verbucht, ebenso die Mitgliederfrühstücke. 2064 Mitglieder hat der Verein inzwischen, so viele wie noch nie. „Viele Bürgerinnen und Bürger schätzen unser vereinsgeführtes Bad sehr und bringen dies durch ihre Mitgliedschaft und ihr Engagement zum Ausdruck“, so der Verein in einem Schreiben an seine zahlreichen Mitglieder.

Das Thema Energieversorgung hat den Trägerverein mit seinem Schlossfreibad auch nicht verschont. Die Mangellage bei der Gasversorgung habe den Betrieb des Schlossfreibades beeinflusst. Von Mitte Juni bis Saisonende habe man für die Beheizung des Schwimmbeckens weitestgehend auf die Verwendung von Erdgas verzichtet. Zum Heizen des Wassers habe man lediglich die Solarkollektoren verwendet.

Trotzdem bestehe für den Trägerverein, mit Blick auf weiter steigende Energiepreise, die Notwendigkeit eines noch effizienteren und nachhaltigeren Energiemanagements. Durch die nächtliche Beckenabdeckung und dadurch geringere Wärmeverluste konnte der Verbrauch von Erdgas zwar erheblich reduziert werden. Beim Stromverbrauch sehen die Verantwortlichen jedoch einen deutlichen Optimierungsbedarf.

PV-Anlage soll Strom erzeugen

Eine großflächige Photovoltaikanlage auf den Dachflächen soll hier Abhilfe schaffen. Damit wäre es nach Ansicht des Vereins ab der nächsten Saison möglich, einen hohen Anteil der benötigten Strommenge selbst zu erzeugen.

Wegen insgesamt gestiegener Allgemeinkosten, darunter eben auch extrem gestiegene Beschaffungskosten für Gas und Strom und bereits mit Blick auf die angepeilte energetische Sanierungsmaßnahmen, wirbt die Vereinsführung um Verständnis dafür, dass die Mitgliedsbeiträge zum Kalenderjahr 2024 erhöht werden müssen.

Saisonstart ist nach den aktuellen Planungen am Samstag, 13. Mai. Neben vielen weiteren Events, soll es auch wieder ein Open-Air-Kino geben. Angepeilt sind dafür der 27. und 28. Juli.

 
 
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