Schluss mit der Schieflage des Bönnigheimer Wahrzeichens Lottoscheine für die Rettung des Köllesturms

Von Heidi Vogelhuber
Die symbolische Übergabe des Schecks an die Stadt Bönnigheim vor dem Köllesturm. Von links: Eckart Rosenberger, Albrecht Dautel und Georg Wacker. ⇥ Foto: Oliver Bürkle

15 000 Euro aus Lotterieerträgen der Glücksspirale fließen in die Sanierung des Bönnigheimer Wahrzeichens.

Am Donnerstagnachmittag stand Bönnigheims Bürgermeister Albecht Dautel mit zwei Lottoscheinen auf der Hauptstraße, vor dem aktuell wegen Sanierungsarbeiten eingehüllten Köllesturm. „Ich habe als praktische Vorbereitung auf diesen Termin einen für mich und einen für die Stadt gelöst“, sagt der Bürgermeister und lacht. Selbst wenn die Scheine Nieten seien, gebe es einen Trost: Mit einem Teil des Geldes werden wohltätige Projekte gefördert.

So auch das denkmalgeschützte Wahrzeichen Bönnigheims, der Köllesturm. Dieser kann unter anderem durch Mittel der Rentenlotterie Glücksspirale stabilisiert werden. Zur Erinnerung: In den vergangenen Jahren geriet der Turm zunehmend in bedenkliche Schieflage, beim Vor-Ort-Termin zog Dautel im Scherz den Vergleich zum Schiefen Turm von Pisa. Nachdem bereits Stabilisierungspfähle in den Boden gebohrt wurden, scheint die Schieflage des Ende des 13. Jahrhundert erbauten Turms bei 65 Zentimetern gestoppt worden zu sein.

15 000 Euro Fördergeld

Einen symbolischen Förderscheck über 15 000 Euro überreichte Dr. Eckart Rosenberger, Vorstandsmitglied der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Für uns von der Denkmalstiftung war es keine Frage, dass der Köllesturm gefördert wird, auch wenn wir uns sonst eher für private und nicht kommunale Denkmale engagieren“, so Rosenberger. Aufgrund der Strahlkraft des Bönnigheimer Turms habe sich der Vorstand jedoch für die Subventionierung ausgesprochen.

„Die nicht ausgeschütteten Gewinne aus der Glücksspirale machen es der Denkmalstiftung möglich, Kulturdenkmale zu erhalten“, betont auch Lotto-Geschäftsführer Georg Wacker. Bereits seit 50 Jahren fließen Lotterie-Gelder in Projekte, von denen die Allgemeinheit profitiert. Bereits 2013 bis 2018 wurde die Restaurierung der Cyriakuskirche mit 70 000 Euro bezuschusst. Landesweit gehen jährlich rund 28 Millionen Euro aus Lotteriemitteln in den Denkmalschutz, erklärt Rosenberger. 24,9 Millionen Euro davon stammen aus Wettmittelfonds, den das Land aus den Erlösen der staatlichen Lotterien bildet.

Am Köllesturm stehen nun umfangreiche Arbeiten an den Mauern an, etwa die Erneuerung der Fugen, Verfestigung gerissener Sandsteine. Auch sollen spezielle Sicherungsanker gesetzt werden, um das Mauerwerk zusammenzuhalten.

Info 1985 gegründet, hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg bereits über 1500 Vorhaben gefördert, Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Alleine in diesem Jahr waren es bereits 39 Projekte, die unterstützt wurden.

 
 
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