Schulschließungen im Kreis Ludwigsburg Verwirrung ist groß: Schulen bleiben zu

Von Gabriele Szczegulski
Die Stühle in den meisten Schulen bleiben in dieser Woche noch auf den Tischen.⇥ Foto: dpa/Marijan Murat

Noch liegt der Inzidenzwert keine drei Tage über 200, die Schulen sollten wieder öffnen, die meisten bleiben aber beim Fernlernunterricht.

Landrat Dietmar Allgaier muss offiziell verkünden, dass die Schulen schließen müssen, wenn die Inzidenz drei Tage lang über 200 liegt – und zwar ab dem übernächsten Tag. Das bedeutet, dass frühestens am Donnerstag alle Schulen weiter oder wieder in den Fernlernmodus müssen, da am Montagabend die Inzidenz unter 200 rutschte. Am Montag sollten alle Schulen eigentlich in den Präsenz- oder Wechselunterricht übergehen.

Um die Verwirrung der Schüler und Eltern nicht noch zu vergrößern, hatten die meisten Schulen schon am vergangenen Freitag entschieden, angesichts der steigenden Infektionszahlen und noch nicht gelieferter Schnelltests vorsorglich im Fernlernunterricht zu bleiben. Deshalb kam es auch in den Schulen zu keinem Chaos, wie Claus Stöckle, Rektor der Realschule im Aurain in Bietigheim und geschäftsführender Schulleiter der Bietigheim-Bissinger Schulen, sagt.

In Bietigheim-Bissingen hatten die Schulen entschieden, bis Mittwoch geschlossen zu bleiben, da die erforderlichen Tests noch nicht angekommen waren. Nun sind diese da, teilt Stadtsprecherin Anette Hochmuth mit, und könnten auch ab Mittwoch eingesetzt werden, so dass ein Wechselunterricht möglich sei. Bis einschließlich Mittwoch aber bleiben die Bietigheim-Bissinger Schulen zu, ob sie am Mittwoch öffnen, müsse man, so Hochmuth, sehen. „Es wird sicher niemand öffnen, wenn am nächsten Tag eventuell wieder zu sein muss“, so Hochmuth.

Auch schon Ende letzter Woche haben viele Schulen, darunter alle Beruflichen Schulen des Landkreises, entschieden, weiter im Fernlernunterricht zu bleiben, wie der Leiter des Beruflichen Schulzentrums in Bietigheim-Bissingen, Stefan Ranzinger, mitteilte (die BZ berichtete).

Auch Achim Salomon, Schulleiter des Bönnigheimer Alfred-Amann-Gymnasiums, hatte am Wochenende wie andere Gymnasien im Kreis, entschieden, nicht in den Präsenzunterricht zu wechseln. Daraufhin hatte Anita Kermisch, kommissarische Leiterin des Staatlichen Schulamts, in einer Mail den Schulen die Entscheidung überlassen, ob sie öffnen oder nicht, so dass beispielsweise die Städte Bönnigheim und Besigheim entschieden, alle ihre Schulen geschlossen zu halten. Das, so Kermisch, sei aber kein Freibrief, dass die Schulen selbst entscheiden, ob sie zum Präsenzunterricht zurückkehren oder nicht. „Handlungsleitfaden ist die neue Corona-Verordnung“, sagt sie. Der Inzidenzwert muss an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 200 gelegen haben, dann müssen Schulen erst schließen.

Auch in Sachsenheim hatten sich die Schulleitungen und die Stadtverwaltung kurzfristig, am Sonntagabend um 18 Uhr, entgegen ihren Plänen, die Schulen am Montag zu öffnen, darauf geeinigt, dass der Fernlernunterricht an allen Schulen bestehen bleibt. Das evangelische Liechtensterngymnasium Sachsenheim ist am Montag in den Präsenzunterricht übergegangen, wie Schulleiter Reinhart Gronbach sagt. Die Schüler kommen im täglichen Wechsel an die Schule, dafür kaufte die Schule zusätzliche Tests ein, um viermal die Woche jeden Schüler testen zu können. In Ludwigsburg sind die meisten Schulen am Montag in den Wechselunterricht übergegangen.

 
 
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