Schulstart in Corona-Zeiten Große Masken-Disziplin

Von Frank Ruppert und Claudia Mocek
Beim Wiedersehen nach den Sommerferien halten sich die Schüler, wie diese Gruppe vor den Ellentalgymnasien, weitestgehend an die Corona-Vorgaben zum Infektionsschutz. Die Rektoren zeigen sich zufrieden mit der Disziplin ihrer Schützlinge.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Der erste Schultag mit neuen Corona-Regeln und Vollbetrieb ist aus Sicht von Rektoren gut gelaufen, jetzt gelte es die Disziplin hoch zu halten.

Wenn jeder Tag so wäre wie heute, dann wäre es sehr gut“, sagt Claus Stöckle. Der Rektor der Aurain-Realschule in Bietigheim zeigte sich am Montagmittag zufrieden mit dem Unterrichtsstart unter Corona-Bedingungen. Die Schüler seien mit Maske erschienen, hätten nicht in größerer Zahl gefehlt und auch die Unterlagen über ihren Urlaub hätten sie dabei gehabt. „In einer Woche sieht das wohl schon wieder ganz anders aus“, meint Stöckle. „Erfahrungsgemäß ist die Disziplin am ersten Schultag immer am höchsten“, so der Schulleiter. Es gehe darum, die Kinder und Jugendlichen immer wieder an die neuen Regeln zu erinnern und ihnen deren Bedeutung vor Augen zu führen. Für Stöckle ist das aber keine Besonderheit in Corona-Zeiten: „So sind junge Menschen eben“, erklärt er nachsichtig.

Nur fünf Schüler vergessen ihre Formulare

Zufrieden mit dem Start in das neue Schuljahr zeigte sich am Montagmittag auch schon Achim Salomon, Rektor am Alfred-Amann-Gymnasium in Bönnigheim. „Vielleicht eine Handvoll Schüler hatten ihre Corona-Unterlagen vergessen. Die Eltern wurden benachrichtigt und haben sie in die Schule gebracht. Die Schüler hatten die ausgefüllten Bögen einfach daheim liegen gelassen. Das war kein Problem“, sagt Salomon. Überhaupt sei er mit der Quote von fünf von 577 Schülern sehr zufrieden.

Der Schulleiter baut auf seine Schüler. Auf deren Disziplin komme es an. Die Schule hatte im Vorfeld unter anderem dafür geworben, dass die Schüler vermehrt zu Fuß oder mit dem Rad zum Gymnasium kommen, um schon vor Schulbeginn möglichst wenig Kontakt mit anderen zu haben beziehungsweise um die Infektionsgefahr zu verringern. „Wenn ich aus dem Fenster schaue, ist der Fahrradstellplatz so gefüllt wie sonst auch wenn es schönes Wetter ist“, sagt Salomon. Interessant werde es, wenn das Wetter schlechter werde und die Radler auf andere Verkehrsmittel umsteigen. „Auf der Linie 666 wird ein zusätzlicher Bus eingesetzt“, erklärt Salomon. Gleichzeitig kritisierte er, dass in den Bussen die Kinder nicht nach Klassen getrennt fahren könnten. „Die fahren alle in einem Bus und hier trennen wir sie dann. Das ist nicht optimal. Wenn sich also ein Schüler ansteckt, dann eher vor Schulbeginn“, so Salomon.

Große Akzeptanz der Regeln
bei den Eltern

„Wir haben im Vorfeld einige Vorkehrungen getroffen“, berichtet Schulleiter Bernhard Dietrich von der Gemeinschaftsschule Sachsenheim. Die Eltern wurden per Mail über das weitere Vorgehen informiert. Diejenigen, die keinen Drucker zu Hause haben, konnten ihrem Kind ein Schreiben mitgeben, das sie handschriftlich verfasst haben. Bis zum Mittag habe es am ersten Tag keine Probleme gegeben, berichtet Dietrich. Seiner Meinung nach ist die Akzeptanz bei den Eltern für die Regeln innerhalb der Schule groß. Er ist zuversichtlich, dass die Eltern auch verantwortlich mit den Angaben zu den Urlaubszielen umgehen: „Ich vertraue den Eltern.“ Schon vor den Ferien wurde in der Grundschule im Klassenverband unterrichtet, nun kommt noch der Vollbetrieb in der Sekundarstufe hinzu. „Alle Kollegen haben sich sehr darauf gefreut“, sagt der Schulleiter.

„Insgesamt können wir ein sehr positives Fazit zum ersten Schultag ziehen“, sagt Florian Faust, der bei den Ellentalgymnasien in Bietigheim für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die Kollegen seien alle da gewesen, die Anzahl der fehlenden Schüler habe sich in einem mittleren einstelligen Bereich bewegt. „Nahezu alle Schüler haben sich an die Maskenpflicht gehalten“, so Faust weiter. Mit einzelnen Schüler werde es sicher nötig sein, einige Hygieneregeln nochmals zu thematisieren und insgesamt weiter zu ritualisieren oder die einzelnen Klassen über ihre eingeteilten Pausenbereiche noch besser zu informieren, dass dort die Abstände noch besser gewahrt werden können.

Fünf Klassenzimmer für
Hybridunterricht

Am Beruflichen Schulzentrum Bietigheim-Bissingen beginnen diese Woche rund 700 neue Schüler. Ihre Begrüßung fand in der Sporthalle statt, um den Sicherheitsabstand zu wahren. „Unsere Schule startet wieder mit hundertprozentiger Lehrerversorgung“, teilt Rektor Stefan Ranzinger mit. Von 140 Lehrkräften gebe es nur zwei, die keinen Präsenzunterricht durchführen können. Sie führen digitalen Fernunterricht durch. Dafür richte die Schule fünf Klassenzimmer für sogenannten Hybridunterricht ein. „Die Situation für den digitalen Unterricht hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert, da die Schule in den Sommerferien an das Glasfasernetz angeschlossen wurde“, sagt Ranzinger.

 
 
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