Schulzentrum Bönnigheim Neue Container braucht die Schule

Von Birgit Riecker
Bei der Erweiterung des Schulzentrums um weitere Container wird der bestehende Container integriert. Foto: /Martin Kalb

Der Gemeinderat beschloss, die Ersatzklassenzimmer zu den schon vorhandenen direkt auf das Schulgelände zu stellen.

Noch ist ein Jahr Zeit. Doch allerspätestens bis zu den Osterferien 2024 müssen Ersatzklassenzimmer zur Verfügung stehen, damit der Umbau an Bau II im Schulzentrum beginnen kann. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats befasste sich am Donnerstag zunächst mit dem möglichen Standort für eine Containerlösung. Und der wurde auch gefunden: Mitten drin im Schulgelände.

Fünf Klassenzimmer müssenausgelagert werden

Fünf Standort-Varianten hatte Architektin Irene Bidlingmaier vom Büro Herrmann und Bosch geprüft. Denn mindestens fünf Klassenzimmer im ersten Obergeschoss von Bau II müssen ausgelagert werden. Auch für die Bücherei muss noch ein neuer Ort gefunden werden. Und bei vier weiteren Klassenzimmern sei während der Bauzeit „sicher mit Beeinträchtigungen zu rechnen“, sagte Bidlingmaier. Und: „Wenn sie bestehen bleiben, ist dies mit einem erhöhten Aufwand für die Baufirmen verbunden.“ Die veranschlagte Bauzeit sei 1,5 Jahre.

Zum Schuljahr 2025/26 sollen der Umbau und die Erweiterung von Bau II abgeschlossen sein. Doch bereits jetzt gibt es eine Verzögerung, da ein Fachplaner ausgefallen ist. Nicht aus den Augen verlieren dürfe man auch den geplanten Abriss und Neubau der Schillerschule, der anschließend vorgesehen ist. Da könnten dann die Container für weitere drei Jahre genutzt werden.

Als Standortvariante 1 untersuchte die Architektin den Parkplatz an der Kirchheimer Straße. Dort wäre im Westen eine Reihung von fünf Containern auf einer Länge von 29,5 Metern und einer Breite von 14,6 Metern möglich. Auch die Aufstockung für weitere fünf Klassenzimmer wäre denkbar. Aber der Platz ist weit weg von den übrigen Schuleinrichtungen und sehr nahe an der Straße.

Ebenfalls 22 Stellplätze kosten würde es, wenn der Bau in den östlichen Teil des Parkplatzes gelegt würde. Dort wären aber nur vier Klassenzimmer auf einer Ebene möglich. „Zudem wird die Nähe zur Baustelle negativ bewertet“, sagte Bidlingmaier. Bei der Standortvariante 2, die auf der Nordseite von Bau IV zwischen Basketballfeld und Schulstraße liegt, versteckt sich das Problem im Untergrund: Der Zulauf zum Regenüberlaufbecken und zahlreiche weitere Leitungen machen eine Überbauung unmöglich, erklärte auch Bauamtsleiter Peter Knoll.

Höhenunterschiede machen eine Erschließung schwierig

Als nicht empfehlenswert entpuppte sich auch der Standort 4 an der Südwestecke des Schulzentrums im Hang westlich der Sporthalle II und südlich der Turn- und Festhalle. Dort fällt das Gelände zu stark, die Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken können nicht eingehalten werden und eine behindertengerechte Erschließung ist nicht möglich, befand Bidlingmaier. Als Standort 5 wurde weiter der Parkplatz an der Schulstraße vor der Sporthalle I untersucht. Auch dort sind die Höhenunterschiede im Gelände hoch und der Platz liegt sehr nahe an der Schillerschule. „Dort wird während der Bauzeit möglicherweise dieser Parkplatz benötigt“, ergänzte Bürgermeister Albrecht Dautel.

Vorschlag von Stadtrat Jäger wird beschlossen

Auch ein Parkdeck, das vorübergehend als Containerstandort genutzt werden könnte, erwies sich als schwierig. So bleibt die Variante 3 in der Mitte des Schulzentrums zwischen Bau III, Bau I und der Ganerbenschule. Die zentrale Lage habe nur den Nachteil, dass drei bis vier Bäume gefällt werden müssten. Eine Einbeziehung der alten Container, die östlich von Bau III stehen, sei möglich.

Stadtrat Hans-Martin Jäger (UWG) entwickelte daraus die Variante 3.2, indem er das Gebäude nach Süden verschob. Dann wären weniger Bäume betroffen und der Schulhof werde nicht so zerschnitten. Das passe auch zu den Wünschen der Schulleiter, argumentierte er. Die Ausschussmitglieder schlossen sich diesem Vorschlag einhellig an. Für Jäger war es weiter wichtig, dass es zu keiner Bauverzögerung kommt. Daher plädierte er dafür, gleich zehn Klassenzimmer in Containern unterzubringen. „Der Kämmerer muss halt gucken, wo er das Geld dafür herbringt“, forderte er. Die Verwaltung wird nun nach einer Lösung suchen.

 
 
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