Schulzentrum Bönnigheim Sozialarbeit an der Schule ist erfolgreich

Von Jonathan Lung
Die Schulsozialarbeiterinnen sorgen auch dafür, dass es auf dem Schulhof nicht zu Gewaltausbrüchen kommt. Foto:  

Seit vergangenem Jahr bieten Dorothea Vogel und Leonie Schauer an allen Schulen verschiedene Angebote und Gesprächstermine.

Oft kämen die Kinder und Jugendlichen bei ihr ins Erzählen, berichteten ihre Probleme und Sorgen in der Schule und zuhause – und erschreckten plötzlich: „So viel sollte ich doch gar nicht erzählen.“ Dann, berichtete Dorothea Vogel, sei das Versprechen der Schweigepflicht ganz wichtig – der Grundpfeiler der Schulsozialarbeit, die in Bönnigheim seit vergangenem Schuljahr an der Ganerbenschule und der Sophie-La-Roche-Realschule stattfindet. Am Alfred-Amann-Gymnasium soll die Stelle aktuell auf 50 Prozent aufgestockt werden.

Einzelfallhilfe, Unterstützung von Eltern, Beratung der Lehrkräfte

Ihre Arbeit sei bisher sehr erfolgreich, bestätigte Schulsozialarbeiterin Vogel dem Verwaltungsausschuss am vergangenen Donnerstag: Die Vorstellung in den Klassen war ein Erfolg, ein Tippspiel zur Fußball-EM sorgte an der Realschule bei großer Teilnahme der Schüler für den Start eines regen Austauschs, ein guter Kontakt habe hier seinen Anfang genommen. Einzelfallhilfe, Unterstützung von Eltern und punktuelle Beratung der Lehrkräfte waren dort erste Schwerpunkte der Schulsozialarbeit im kurzen Rest des Schuljahres. Themen wie Schulangst/Schulphobie und auch Kindeswohlgefährdung standen im Mittelpunkt. An der Grundschule waren die Themen Dispute mit Mitschülern, Freundschaft und Unterrichtsstörung zentral, auch hier lag der Fokus auf Einzelfallhilfe.

Vogel ist an der Realschule tätig, während ihre Kollegin Leonie Schauer an der Ganerben-Grundschule arbeitet. Die beiden teilen sich die Wochentage auf, sodass es einen gemeinsamen Arbeitstag gibt, an dem beide da sind. Die restlichen vier Tage ist jeweils eine von ihnen vor Ort. Die Stadt Bönnigheim kooperiert dafür mit der AWO Ludwigsburg, die hier erstmals der Träger für Schulsozialarbeit ist.

Dorothea Vogel, die zum 1. Mai 2023 an die Sophie-La-Roche-Realschule kam, war zufrieden mit dem Erreichten – in die Zukunft blickt sie optimistisch: Nach dem Aufbau der Organisationsstruktur soll die Schulsozialarbeit in diesem Schuljahr nun erweitert werden. Vernetzung und Kooperation durch Jours fixe mit der Schulleitung und einen Arbeitskreis, offene Angebote wie Spiele- und Pausen-Treff sollen ebenso im Zentrum stehen wie Präventionsangebote, zum Beispiel bezüglich Mobbing und der Arbeit mit den einzelnen Klassen, etwa zur Weiterentwicklung der Sozialkompetenz.

In der Realschule soll in den neuen 5. Klassen ein Klassenrat etabliert werden, ebenso wie eine Jugendwoche im Oktober zu Gewaltprävention und Selbstbehauptung. In der Grundschule geht es besonders um Präventionsprogramme, etwa das Projekt „Echt Stark“ und das Sozialtraining Benni. Auch dort soll bei Bedarf der Klassenrat etabliert werden, ebenso wie Pausenangebote und die Zusammenarbeit mit externen Präventionsbeauftragten.

Team sucht derzeit neue Mitarbeiter

Schulische und häusliche Probleme hielten sich in den angebotenen Einzelgesprächen die Waage, so Vogel, zu der die Kinder von der zweiten bis zur sechsten Stunde kommen. Das Team der Schulsozialarbeit ist aktuell allerdings ausgedünnt: Leonie Schauer ist seit Mitte Oktober aus Schwangerschaftsgründen nicht mehr dabei, eine Vertretung startet im Februar 2025. Daniel Tello, der mit Vogel startete, kündigte seine Stelle im August. Für die freien Stellen gibt es Bewerbungen, eine Besetzung sei zeitnah realistisch, so Vogel.

 
 
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