Mitte April wird mein neuer Roman verfügbar sein – gedruckt und als E-Book“, sagt der Sachsenheimer Bernd Stöhr im Gespräch mit der BZ. Der 53-Jährige veröffentlichte vor zweieinhalb Jahren seinen ersten Roman „DarkSky“. „Ich habe das damals selbst verlegt, als ‚Book on demand’. Dieses Mal habe ich mir überlegt, ob ich mir einen Verlag suchen soll, aber ich wollte niemanden im Nacken sitzen haben“, sagt Stöhr. Außerdem habe es schon beim ersten Mal gut geklappt. Beim zweiten Mal erhofft sich der Hobby-Autor das gleiche.
Schwerpunkt Daheim bleiben Eine literarische Reise in fremde Welten
Noch nichts vor in der Zeit zu Hause? Der zweite Science-Fiction-Thriller vom Sachsenheimer Autor Bernd Stöhr erscheint Mitte April.
Hauptberuflich ist Stöhr Ingenieur für Mikroelektronik. Ziemlich unterschiedliche Themengebiete möchte man meinen, aber nein: „Eigentlich sind das Schreiben und mein Hauptberuf gar nicht so gegensätzlich“, erklärt der Elektroingenieur. Er entwickle Computerchips für Autos, das sei eine kreative Arbeit, ebenso wie das Schreiben. Stöhr schreibt Science-Fiction-Thriller, die in der Gegenwart spielen. „Der erste Teil ‚DarkSky’ war ein Technologie-Thriller. Im zweiten Teil ‚LostSky’ ist die Handlung mehr von Science Fiction geprägt“, sagt der Sachsenheimer (Zum Inhalt der Romane, siehe Infobox). Geplant ist eine Trilogie.
Mehr Selbstvertrauen
Er habe sich bei seinem zweiten Buch auch mehr getraut, in die Vollen zu gehen, sagt er. Und doch: „Es ist eine feine Linie zwischen peinlich und super“, sagt der Science-Fiction-Autor und lacht. In „LostSky“ sei das sogenannte World building, das Erschaffen fremder Welten, die größte Herausforderung gewesen. „Es muss verständlich und gut erklärt sein, wo der Planet liegt, wie die Bewohner sind“, sagt er. Das Verfassen des Buchs habe erneut – wie bereits bei Band eins – zweieinhalb Jahre gedauert. 404 Seiten hat der Roman, nach 100 Seiten habe er Testleser gebeten, ihm Feedback zu geben. „Ich habe mich mit jedem einzelnen getroffen und wir sind die Anmerkungen durchgegangen“, sagt der 53-Jährige. Wenn vier Tester einen Handlungsstrang unverständlich finden, greife er ein und ändere seine Geschichte den Anmerkungen entsprechend.
„Das Schreiben des zweiten Buchs ist mir einfacher gefallen“, sagt Stöhr. Nicht nur, weil man sich mehr traue, sondern auch weil man bereits gelernt habe, unter welchen Umständen man am besten arbeiten und kreativ sein kann. Bei Bernd Stöhr ist das morgens vor der Arbeit zwischen 6.34 und 8.15 Uhr. „Das Setting muss stimmen“, beschreibt er. Er setze sich an seinen Computer, flankiert von einem Glas Wasser und einer Tasse Kaffee. Jeden Morgen sowie am Wochenende nehme er für 1,5 Stunden Platz auf seinem Bürostuhl, lasse motivierende Musik am PC laufen und tippe. „Ich schreibe nicht erst auf Papier, wie viele andere Autor, sondern direkt ins Zielformat ‚Buch’ am Computer.“ An einem guten Tag schaffe er so vier bis fünf Seiten. Insgesamt habe er für „LostSky“ weit über 1000 Stunden mit Schreiben verbracht.
Hauptberuflich Autor?
Ob sich der Ingenieur für Mikroelektronik vorstellen könnte, hauptberuflich zu schreiben? „Ich stelle es mir sehr anstrengend vor, den Druck zu haben, kreativ zu sein. Ich weiß nicht, ob es mir dann noch Spaß machen würde. Ich habe aber den höchsten Respekt vor den Autoren, die davon leben“, sagt der Sachsenheimer.
In sein zeitintensives Hobby ist übrigens die ganze Familie des 53-Jährigen eingebunden. Sein Sohn gestalte die Cover seiner Bücher, die Tochter kümmere sich um Untertitel und Klappentext und seine Frau, die Deutschlehrerin ist, übernehme das finale Lektorat, berichtet der Familienvater stolz. „Es ist ein Familienabenteuer“, ergänzt er und lacht.
Abenteuerlich ist auch, dass sein erster Roman verfilmt werden soll. Der Berliner Filmproduzent Oliver Damian von „27 Films Production“ möchte aus Stöhrs Erstlingswerk eine Serie entstehen lassen. „Oliver Damian klopft aktuell bei verschiedenen Studios und Streaming-Diensten an und präsentiert unsere Geschichte.“ Es gehe schleppend voran, aber das sei heutzutage üblich beim Film, es stecke schließlich auch viel Geld hinter einer Serie. Geplant seien zunächst drei Staffeln, vielleicht soll die zweite Staffel dann auch auf Stöhrs Romanfortsetzung basieren, das sei aber noch nicht final geklärt.
Aktuell gönnt sich der Sachsenheimer eine kleine kreative Pause, in einigen Wochen werde er jedoch mit Band drei beginnen, um die Trilogie zu vollenden. „Ideen habe ich bereits viele, auch gibt es ‚loose ends’, also Erzählstränge, die noch aufgelöst werden müssen im letzten Teil der Geschichte.“