Seit Montag ist auch im Kreis das Tragen einer Maske Pflicht Maskenpflicht stößt auf hohe Akzeptanz

Von Heidi Vogelhuber
In der Barockstadt sind nicht wenige Passanten unterwegs. Viele tragen ihre Maske auch auf der Straße und nicht nur, wie vorgeschrieben, in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln. ⇥ Foto: Martin Kalb

Seit Montag gilt auch im Kreis: Einkaufen und das Nutzen des ÖPNV nur mit Mund-Nase-Abdeckung. Ein Blick in die Ludwigsburger Innenstadt.

Montagmittag in der Ludwigsburger Innenstadt. Viele Geschäfte haben seit der Lockerung der Corona-Verordnung in der vergangenen Woche wieder geöffnet. Das lockt auch den einen oder anderen Bürger aus dem Haus – volle Taschen, Körbe und Einkaufstüten sind keine Seltenheit. Natürlich darf seit diesem Montag auch im Land Baden-Württemberg eines nicht fehlen: Ein Mund-Nase-Schutz.

„Das neueste Accessoire“, scherzt ein älterer Mann. Viele Passanten tragen eine selbstgenähte Mund-Nase-Bedeckung aus buntem Stoff. Nicht selten ist sie beim Flanieren in der barocken Innenstadt unters Kinn gezogen, viele tragen sie in der Hand. Auch wird noch viel gezupft und zurecht gezogen – das Tragen der Maske ist für viele noch Neuland.

Kein Problem mit Maskenpflicht

Familie Phristl aus Neckarrems flaniert durch das Einkaufszentrum Marstall am Holzmarkt – natürlich auch mit Maske. „Seit Beginn der Corona-Krise tragen wir beim Einkaufen eine Maske“, sagen Mutter und Tochter. Sie seien wenig bis gar nicht unter Menschen gegangen, selbst die Großeltern hätten sie aus Sicherheitsgründen nicht mehr besucht. Die Maskenpflicht hält Phristl für richtig, da man „andere schützen kann.“

Auch Daria Gerts hat in großen Menschengruppen nichts dagegen. Auch sie trägt beim Einkauf in der Wilhelmgalerie am Arsenalplatz eine Maske. „Die habe ich gestern Abend noch schnell genäht, weil mir eingefallen ist, dass ich ja heute einkaufen muss“, sagt die Bietigheimerin. Sie gehe nicht seltener einkaufen aufgrund der Maskenpflicht, sie habe seit Beginn der Pandemie das Einkaufen sowieso auf ein Mal die Woche beschränkt. Auch wenn Gerts nichts gegen das Tragen der Maske beim Einkaufen hat, macht sie sich doch Gedanken um die Berufsgruppen, die den Mund-Nase-Schutz dauerhaft tragen müssen. „Mir ist jetzt schon ein wenig schwindelig wegen der Sauerstoffknappheit darunter, ich könnte die Maske wahrscheinlich nicht einen ganzen Arbeitstag hindurch tragen“, sagt sie.

Kunden sind einsichtig

Nadine Roller ist Augenoptikerin und arbeitet im Brillengeschäft Brillen-Mosqua in der Myliusstraße. Betreiber ist der Bietigheimer Unternehmer Markus Stammberger. Roller komme mit ihrer Maske gut zurecht, „ich ziehe sie in den Pausen auch mal ab, aber sie ist sehr erträglich beim Arbeiten“, sagt die Optikerin. Das Augenoptikergeschäft sei an diesem Montag tatsächlich besser besucht als in den Tagen und Wochen zuvor, stellt Roller fest. „Ich glaube, dass sich die Leute sicherer fühlen durch die Masken. Letzte Woche hätte man sich vielleicht eher dafür entschieden, den wackelnden Bügel der Brille noch eine Weile wackeln zu lassen“, sagt die Optikerin. Das Geschäft habe auch Masken da, wenn Kunden noch keine besäßen, jedoch habe Roller noch niemanden verwarnen müssen. „Jeder, der bislang herein kam, trug eine Maske“, so ihre Erfahrung. Die Belegschaft habe bei Messungen der Augen bereits seit Ausbruch des Coronavirus Masken getragen, da das Einhalten des vorgegebenen Abstands dabei nicht möglich sei. Auch die Verkaufstische wurden schon länger mit einem Spuckschutz ausgestattet.

Die Maskenpflicht gilt auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Während am Ludwigsburger Omnibusbahnhof, im Bahnhofsgebäude und am Gleis am Montagmittag knapp die Hälfte der Menschen eine Maske tragen, ziehen alle Anwesenden beim Betreten der Bahn den Stoffschutz auf. Auch in Bussen fahren ausschließlich Maskenträger.

Ein kleiner Junge ist mit seinem Vater in der Stadt unterwegs. Ihm scheint seine neongrüne Maske ausgesprochen gut zu gefallen, er möchte sie trotz mehrfacher Aufforderung seines Vaters nicht abziehen. Auch ihn stört die Maskenpflicht gar nicht.

 
 
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