SG BBM Bietigheim 2 Heuberger setzt auf die Mentalität

Von Michael Nachreiner
Jona Bader (rechts) hat sich eine Saison lang auf Handball konzentriert, nach dem Aufstieg der SG BBM Bietigheim aber nicht den Sprung in den Stammkader des Erstliga-Teams geschafft. Foto: /Ralf Poller/Avanti

Aufgrund ihrer überragenden Einstellung hat die SG BBM Bietigheim 2 die Württembergliga in der Vorsaison aufgemischt. Diese Tugend soll die „Young Ducks“ wieder nach vorne bringen.

Als Aufsteiger haben die Handballer der SG BBM Bietigheim 2 in der vergangenen Saison die Württembergliga aufgemischt. Erst am letzten Spieltag verpassten die „Young Ducks“ im Fernduell mit der MTG Wangen den Durchmarsch in die Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL). „Im letzten Jahr haben wir am Limit gespielt. Die Vorgabe war, den Klassenerhalt so früh wie möglich klarzumachen. Doch die Jungs hatten, wie ich später erfahren habe, intern beschlossen, dass nichts dagegenspräche, ganz oben anzugreifen. Dieser Mindset hat uns da hingebracht, wo wir letztlich waren“, berichtet Christian Heuberger. Und auf diese Leistungen und vor allem diese Einstellung will der SG-Trainer auch in der neuen Saison aufbauen – nach der Umsetzung der ersten Phase der Strukturreform nun in der Oberliga Württemberg.  

Ziel: mindestens Platz acht

Der Aufstieg ist dennoch nicht das erklärte Ziel der Bietigheimer Amateure. „Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen, wenn möglich“, sagt Heuberger. „Wo wir dann landen werden, sehen wir.“ Wichtig ist den „Young Ducks“ vor allem, die Qualifikation für die Oberliga Baden-Württemberg zu schaffen, die als zweite Phase der Strukturreform im nächsten Sommer als neue Staffel zwischen der Regionalliga und der Oberliga Württemberg eingeschoben wird. Für diese neue Klasse lösen die Mannschaften auf den Plätzen drei bis acht im Endklassement auf jeden Fall ein Ticket. Im besten Fall sind sogar die Teams auf den Rängen neun bis zwölf mit dabei. „Wenn wir die Leistung aus der vergangenen Saison abrufen, sollte auf jeden Fall Platz vier oder fünf drin sein“, blickt Heuberger zuversichtlich auf die am Samstag (20 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den TSV Schmiden beginnende Spielzeit.

Zwei Faktoren kann er aber überhaupt noch nicht einschätzen. Zum einen die Konkurrenz. „Die Württembergliga war sehr ausgeglichen. Selbst ein Fast-Absteiger wie die HSG Langenau/Elchingen hat eine gute Rückrunde gespielt. Und auch Schmiden hat in der zweiten Saisonhälfte nur zwei Spiele oder so verloren“, erinnert sich der Coach und fügt hinzu: „Die Oberliga Württemberg wird auch wieder ausgeglichen sein. Es wird auf Kleinigkeiten ankommen.“

Nur ein Team sticht etwas heraus: der TV Neuhausen/Erms. „Dort sind einige Spieler hingewechselt, die in Pfullingen Dritte Liga gespielt haben“, berichtet Heuberger. Ganz große Unbekannte sind dagegen die BWOL-Absteiger SG H2Ku Herrenberg und TSV Deizisau. „Bei beiden muss man abwarten, ob es einen Umbruch gegeben hat, wie oft üblich, wenn ein Team absteigt“, sagt der Coach.

Zum anderen hat die SG BBM 2 Abgänge auf spielentscheidenden Positionen zu verkraften. Der Rückraumrechte Matthias Rentschler hat seine Handballschuhe an den Nagel gehängt. Er war schon in der Rückrunde der Vorsaison ständig gependelt, nachdem er nach Heidelberg gezogen war. Und Spielmacher Nicolas Ehrlich ist in die Regionalliga zum TSV Weinsberg gewechselt.

Vorbereitung lief positiv

Als Ersatz kehrte Jona Bader für den rechten Rückraum zurück, der nach einer Saison im Bundesliga-Kader der Ellentäler den Fokus wieder mehr auf seine Ausbildung legt. Die Spielmacherposition übernimmt Dominik Tontsch vom Verbandsligisten SG Degmarn/Oedheim. Als „gute Alternative auf Halbrechts“ (Heuberger) hat sich Adrian Pils angeboten, der aus der eigenen A-Jugend aufgerückt ist. Und auf Außen ist Marinko Tuka zu den „Young Ducks“ gestoßen. „Wir brauchen uns definitiv vor niemandem verstecken“, erklärt Heuberger.

Und auch die Vorbereitung lässt den Trainer positiv auf die Runde blicken. „Die Jungs haben super mitgezogen. Wir sind jetzt schon in der 13. Woche, doch niemand hat gemurrt“, sagt Heuberger. Bei allen herrsche aber auch die Einsicht, dass es einen guten Grund hat, warum die „Young Ducks“ sich so intensiv auf die Saison vorbereiten.

 
 
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