SG BBM Bietigheim 60 Minuten zwischen Freud und Leid

Von Marlon Hölzel
Daniel Rebmanns Freudenschrei im Auswärtsspiel gegen Leipzig. In der Partie gegen Magdeburg wird er das letzte Mal, das Tor der Bietigheimer hüten. Foto: Marco Wolf

Der Klassenerhalt ist in der eigenen Hand für die SG BBM. 60 Minuten im Spiel gegen Magdeburg, trennen die Ellentäler vom Verbleib im Handballoberhaus.

Alles ist angerichtet für den letzten Spieltag in der Handballbundesliga. Die Ausgangslage für Bietigheim? Tabellarisch stehen die Ellentäler in der Pole Position, Stuttgart und Erlangen konnten sie mit dem Kantersieg gegen Leipzig am Wochenende überholen. Nun geht es am Sonntag in die letzten 60 Minuten der Saison. Die SG empfängt den Tabellenzweiten SC Magdeburg. Anwurf ist um 15 Uhr in der heimischen Ege-Trans-Arena.

Showdown in vier Arenen

Fulminanter könnte ein letzter Spieltag kaum sein. Es ist ein Showdown parallel in vier Arenen. Mit den Füchsen Berlin und Magdeburg kämpfen zwei Teams um die Meisterschaft, während Stuttgart, Erlangen und Bietigheim um den Verbleib im Oberhaus kämpfen.

Dabei steht allerdings das Duell der Ellentäler im Mittelpunkt. Mit Magdeburg und Bietigheim treffen zwei Teams aufeinander, für die zwischen Freud und Leid gerade einmal 60 Spielminuten liegen. Eine mögliche Konstellation ist sogar eine gleichzeitige Aufstiegs- und Klassenerhaltsfeier im Ellental.

Mit den Partien Stuttgart gegen Leipzig und Wetzlar gegen Erlangen haben die Konkurrenten die vermeintlich leichteren Partien vor sich. Doch auch wenn die Ergebnisse in den Parallelspielen eine große Rolle spielen können, ist der Klassenerhalt in der eigenen Hand. Iker Romero, Trainer der Bietigheimer, ist sich dessen bewusst. Sein Plan gegen Magdeburg ist deshalb klar, „wir schauen 60 Minuten lang nur auf Bietigheim, wir können keine Tore in den anderen Spielen werfen“, so der Spanier. Zudem führt er aus, „Magdeburg ist eine gute Mannschaft, sie kämpfen um die Meisterschaft. Es wird ein schweres Spiel, aber wir haben gezeigt, dass wir es können“.

Tordifferenz kann entscheiden

Derzeit haben die Ellentäler mit 17 Punkten die Nase vorn im Abstiegskampf gegen Erlangen und Stuttgart mit jeweils 16 Punkten. Dabei kann auch die Tordifferenz eine wichtige Rolle spielen. Während Erlangen mit einer Tordifferenz von -102 nicht mehr einzuholen sein wird, haben die Bietigheimer (-137) am Mittwoch mit dem Auswärtssieg die Stuttgarter (-140) überholt. Gerade diese drei Tore können alles ausmachen, wenn am Sonntag die Schlusssirene in allen Stadien ertönt ist.

Denn sollte Erlangen mindestens ein Unentschieden erkämpfen, Bietigheim gegen Magdeburg verlieren und Stuttgart gegen Leipzig Remis spielen, entscheidet sich der Klassenerhalt daraus, mit wie vielen Toren Unterschied Bietigheim gegen Magdeburg verliert. Doch auf die Frage, ob man deswegen einen defensiveren Ansatz wählt, ist sich Romero sicher, „wir müssen versuchen, wie jedes andere Spiel auch, zu gewinnen“.

Wichtig dabei werden wieder Top-Werfer Jonathan Fischer mit 120 Treffern und Tom Wolf, der im Spiel gegen Leipzig die 100 Tore Marke für die laufende Saison knackte. Daniel Rebmann, welcher mit zehn Paraden gegen Leipzig zu glänzen wusste, wird am Sonntag sein letztes Spiel für die SG bestreiten. Ab kommender Saison wird er das Tor der Stuttgarter hüten.

Harter Brocken Magdeburg

Der amtierende Meister aus Magdeburg liegt nur einen Punkt hinter den Füchsen aus Berlin. Das Team von Trainer Bennet Wiegert muss im Spiel um die Meisterschaft auf die Langzeitverletzten Manuel Zehnder (Kreuzband/Meniskus) und Matthias Musche (Achillessehnenriss) verzichten. Zudem fehlt voraussichtlich der Spielmacher Gisli Kristjansson (Schulterverletzung).

An Offensivpower dürfte es bei den Magdeburgern trotzdem nicht mangeln. Mit Omar Ingi Magnusson (146), Philipp Weber (112) und Magnus Saugstrup (107) hat man drei spielbereite Akteure in den eigenen Reihen, welche jeweils über 100 Tore in der Saison erzielen konnten.

 
 
- Anzeige -