SG BBM Bietigheim A-Jugend erntet die Früchte einer dreijährigen Reise

Von Michael Nachreiner
Die A-Jugend der SG BBM hat gut lachen. Die Bietigheimer verloren in der Hauptrunde nur gegen den Titelanwärter Rhein-Neckar Löwen und, als die Qualifikation für die Meisterschaftsrunde schon feststand, gegen die TPSG Frisch Auf Göppingen. Foto: /Ralf Titzmann

So gut wie noch nie: Die Bietigheimer A-Jugend steht mit nur zwei Niederlagen in der Hauptrunde unter den besten 16 Mannschaften in Deutschland.

Als Zweiter der Hauptrunde haben sich die A-Jugend-Handballer der SG BBM Bietigheim für die Meisterschaftsrunde der besten 16 Mannschaften in Deutschland qualifiziert. „Noch nie war der Klub nach Punkten so gut“, erklärt Trainer Sebastià Salvat. Mit 14:4 Punkten mussten die Bietigheimer nur einem der großen Titelanwärter, den Rhein-Neckar Löwen, den Vortritt lassen.

Nun werden die Karten allerdings wieder neu gemischt. In der Meisterschaftsrunde fangen alle Mannschaften bei 0:0 Zählern an. „Wir haben die schwerere Gruppe erwischt“, berichtet Salvat. Unter anderem treffen die Bietigheimer mit dem SC Magdeburg und den Füchsen Berlin Reinickendorf auf zwei Teams, die zusammen mit den Rhein-Neckar Löwen in den vergangenen Jahren den Titel unter sich ausgemacht haben. Dazu kommen unter anderem der TSV Bayer Dormagen, den die SG BBM zum Auftakt am 25. November an Enz und Metter empfängt, und die HSG Lemgo. „Beide Klubs haben in der Vergangenheit einen super Job gemacht. Sie sind seit Jahren Stammgast in der Meisterschaftsrunde“, erklärt Salvat. Die Füchse Berlin sind am 9. Dezember in Bietigheim zu Gast, der SC Magdeburg am 27. Januar 2024. Gespielt wird in Hin- und Rückspiel bis Anfang April, dann schließt sich das Viertelfinale an.

Salvat mit ehrgeizigem Ziel

Dennoch hat der Coach ein ehrgeiziges Ziel: Er will sich mit seiner Mannschaft für das Viertelfinale qualifizieren. „Denn wir haben noch nichts gewonnen“, berichtet er. „Aber ich muss das erst noch mit den Jungs besprechen. Sie müssen mitziehen. Wenn sie das machen, können wir aber angreifen.“

Doch warum ist die A-Jugend der SG BBM überhaupt so gut? Aus Salvats Sicht hat der Erfolg vier Standbeine. „Die Reise hat schon vor drei Jahren in der Baden-Württemberg-Liga angefangen. Die Jungs mussten sich durchkämpfen. Im letzten Jahr haben wir dann ein extrem junges Team in der A-Jugend-Bundesliga gestellt. Auf der einen Seite war das zwar ein Nachteil, weil wir so viele B-Jugendliche im Kader hatten, die körperlich den meisten A-Jugendlichen unterlegen waren. Auf der anderen Seite war das unser Vorteil, weil die Jungs so viel Erfahrung sammeln konnten wie sonst nirgendwo“, berichtet der Bietigheimer Trainer.

Der Erfolg sei aber nicht von einem oder mehreren Jahrgängen oder einem Trainer abhängig. „Es sind viele Leute den Weg mitgegangen. Eltern haben Zeit investiert – und tun das zum Teil immer noch, obwohl ihr Sohn gar nicht mehr in der A-Jugend spielt. Und auch der Verein hat sich von den Strukturen professionalisiert. Das fängt schon beim Athletiktrainer und der medizinischen Betreuung an“, erzählt Salvat.

Zugänge bringen „Extra-Qualität“

Auch den Austausch mit Iker Romero, dem ehemaligen Weltklasse-Handballer und aktuellem Trainer der Zweitliga-Mannschaft der SG BBM, schätzt Salvat über die Maßen. „Iker hat auch einen Anteil am Erfolg. Wir unterhalten uns oft über die A-Jugend“, berichtet Salvat. „Und er nimmt immer wieder die Nachwuchsspieler zum Training des Zweitliga-Teams dazu.“ Das fördere die Entwicklung der Spieler, sei aber nicht selbstverständlich.

Und zu guter Letzt „sind im Sommer mit Conrad Schmitt, Alen Hadzimuhamedovic und Torwart Nico Sauer gute Spieler zu uns gewechselt. Sie haben in ein gutes Team noch mal Extra-Qualität reingebracht“, erklärt Salvat. Der Erfolg sei aber nicht einzelnen Spielern geschuldet, sondern vom Kollektiv errungen worden. „David Gysin und David Selinka sind genauso überragend in dieser Saison wie Kapitän Paul Krügele, der schon in der vergangenen Saison im Training Zweitliga-Luft geschnuppert hatte“, berichtet Salvat.

 
 
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