SG BBM Bietigheim Am Ziel: Das Romero-Team ist zurück in der Ersten Liga

Von Lisa Taduschewski
Nicht gerade glücklich über die Bierdusche: SG-Trainer Iker Romero (Zweiter von links) wurde von seinen Spielern nach dem erreichten Aufstieg gleich mehrmals nass gespritzt. Foto: /Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim fertigt den bereits als Absteiger feststehenden EHV Aue mit 41:29 (23:13) ab und feiert damit – und Dank der Niederlage des ASV Hamm-Westfalen – vorzeitig den Aufstieg.

Mit den Klängen „Oh wie ist das schön“ feierten die Handballer der SG BBM Bietigheim gegen den Tabellenletzten EHV Aue den Aufstieg in die Erste Handball-Bundesliga. Damit erreichte Cheftrainer Iker Romero mit seiner Mannschaft das Saisonziel schon am drittletzten Spieltag. „Ich freue mich riesig. Unser Ziel war mutig, doch wir haben dem Druck standgehalten“, erzählt Geschäftsführer Bastian Spahlinger. Möglich wurde der Aufstieg erst dadurch, dass der Aufstiegskonkurrent ASV Hamm-Westfahlen am Tag zuvor beim TV Hüttenberg verloren hatte. „Dieses Ergebnis hat uns heute auch geholfen“, erkennt Trainer Romero.

Keinen hält es auf den Sitzen

Vier Minuten waren noch zu spielen, und kein Zuschauer saß mehr auf seinem Platz. Die Spieler auf der Bank begannen schon zu feiern. Nachdem das Spiel mit 41:29 zu Ende war sprangen die Spieler im Kreis, nahmen sich in den Arm und nach einer verdienten Bierdusche unter nimmerendendem Applaus und Jubel der 3532 Zuschauern blieb auch niemand mehr trocken. Auch nicht, als die SG-Spieler mit den Fans in den Rängen Rumba tanzten.

Romero, der sogar mehrere Bierduschen abbekommen hatte, hielt sich abseits. „Jetzt ist ein Moment zum Genießen. Und ich bin jemand, der diesen Moment gerne in Ruhe genießen möchte. Die Jungs können aber machen, was sie wollen“, erklärt er.

Auch Christian Schäfer, der zum Ende dieser Saison seine Karriere beenden wird, war die Begeisterung anzumerken. „Ich freue mich für die Jungs, dass sie nächstes Jahr in der Ersten Liga spielen können und ich meine Karriere so beenden kann. Das haben wir uns verdient“, freute sich der 35-Jährige und meinte: „Man braucht es nicht unbedingt, dass man es bis zum letzten Spiel spannend hält.“

Von Beginn an hoch konzentriert

Die SG BBM begann die Partie hoch konzentriert und erspielte sich sofort eine 3:0-Führung. Aue kam erst der fünften Minute durch Daniel Sova auf die Anzeigetafel. In der Folge bauten die Bietigheimer ihren Vorsprung peu à peu aus. Torhüter Fredrik Genz war ein sicherer Rückhalt und sorgte mit seinen Paraden immer wieder dafür, dass die Gastgeber zu leichten Toren durch Tempogegenstöße kamen.

Zur Pause führten die Ellentäler bereits mit 23:13. Eine Vorentscheidung. Das hätte Romero vor der Partie nicht gedacht. „In dieser Woche prasselten so viele Themen auf die Jungs ein. Aber sie haben konzentriert trainiert. Das war unglaublich gut. Sie waren so fokussiert, dass für mich klar war, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann wir das Spiel entscheiden. Dass wir so früh klar in Führung gehen, damit habe ich nicht gerechnet“, berichtet der Coach.

Auch in der zweiten Halbzeit gelang es Aue nicht, Bietigheim die Führung aus den Händen zu nehmen. Und hätte der EHV nicht Dieudonne Mumbenzem gehabt, der nach dem Seitenwechsel alle seine fünf Treffer erzielte, wäre die Niederlage vielleicht sogar höher ausgefallen.

Hejny dreht in Schlussphase auf

In den letzten zehn Minuten drehte Maximilian Hejny auf. Der 22-jährige Zwei-Meter-Hüne fasste sich ein ums andere Mal ein Herz und zimmerte den Ball ins Netz. Am Ende kam er auf vier Treffer.

Mit der Schlusssirene begannen die Feierlichkeiten. Bis weit in die Nacht machten die SG-Spieler mit ihren Fans vor der Ege-Trans-Arena Party. Und als das Bier leer war, wurde die Fete kurzerhand erst einmal in den VIP-Bereich der Halle im Ellental verlegt. „Ich würde es aber nicht ausschließen, dass wir steil gehen. Der ein oder andere wird mit Sicherheit nicht zum Frühstück wieder daheim sein“, blickt Christian Schäfer auf eine lange Nacht voraus.

 
 
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