Mit einer Feuer- und Pyroshow leiten die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend ihr erstes Heimspiel des Jahres ein. Die Party lassen sich die Mannheimer auch nicht von der SG BBM Bietigheim vermiesen, die Ellentäler verlieren mit 30:36 (13:20).
SG BBM Bietigheim Bei den Löwen reicht die zweite Reihe
Nach einem absoluten Fehlstart in die Partie verliert die SG BBM Bietigheim am Ende mit 30:36. Die Gastgeber spielen dabei ohne Juri Knorr, Sebastian Heymann und Jannik Kohlbacher.
Dabei ist es für die Gäste ein absoluter Fehlstart in der SAP-Arena. Tom Wolf lässt einen Siebenmeter gegen David Späth liegen, der vom Anpfiff an auf Betriebstemperatur ist, Julius Kühn zieht einen Wurf am Tor vorbei, Dominik Claus verursacht ein Stürmerfoul.
Kempa zum Auftakt
Die Kurpfälzer sorgen derweil prompt für Highlights, nach zwei Minuten bedient der Nationalkeeper Tim Nothdurft im Konter per Kempa-Pass über das gesamte Feld, der verwandelt problemlos gegen Fredrik Genz zum zwischenzeitlichen 2:0. Erst Wolfs zweiter Strafwurf sitzt, es ist das zwischenzeitliche 1:4 (7.). „Ich weiß nicht, was los war. Wir haben sechs, sieben Bälle einfach hergegeben, dann war das Spiel schnell vorbei“, versucht Iker Romero nach dem Spiel eine Erklärung zu finden.
Dabei fehlen die wirklichen Superstars bei den Hausherren: Juri Knorr ist nach einer Bronchitis zwar wieder im Kader, sitzt aber noch immer angeschlagen nur auf der Bank. Auch Ivan Martinovic, der mit Kroatien bei der WM Silber holte, ist noch nicht hundertprozentig fit. Sebastian Heymann und Jannik Kohlbacher fehlen derweil komplett. So müssen es Jon Lindenchrone, Olle Schefvert und Gustav Davidson im Rückraum richten.
Riesige Lücken in der Defensive
Bei der SG ist derweil das Top-Aufgebot, Claus, Wolf und Kühn tun sich aber mächtig schwer gegen die harte 6-0-Deckung. So greift SG-Coach Iker Romero schon nach knapp elf Minuten zur Auszeit und nordet seine Mannschaft ein – doch ohne Erfolg: Vorne leistet man sich dumme technische Fehler oder scheitert Mal um Mal an Späth, der allein in Halbzeit eins auf acht Paraden kommt. Defensiv ist man permanent vor allen Dingen auf der Halbposition einen Schritt zu langsam, auch Genz kann nicht retten.
So steht es nach einer Viertelstunde bereits 2:9 aus Sicht der Schwaben und es machen sich bedrückte Minen auf der Bank breit. Bezeichnend für das Spiel: Während Genz auf der einen Seite einen Wurf, der vom Pfosten kommt, mit dem eigenen Rücken ins Tor lenkt, hält Späth im direkten Gegenzug überragend vom Kreis (19.). Da keine Besserung in Sicht ist, zieht Romero schon zehn Minuten nach seinem ersten Time-Out direkt die zweite Auszeit beim Stand von 7:15, ist sichtlich bedient und macht seine Männer zur Sau. Dieses Mal stabilisieren sich seine Schützlinge immerhin ein wenig, auch die Hereinnahme von Daniel Rebmann statt Genz ist förderlich. Trotzdem steht es zum Pausenpfiff 13:20.
Späth krallt sich 16 Würfe
Auch in Durchgang zwei bleibt die SG über drei Minuten lang ohne Tor, profitiert aber davon, dass auch die Löwen zu ungenau schießen, bei ihnen braucht es bis zur 35. Minute, bis es klingelt. Davon bleiben die Gastgeber aber unbeeindruckt und verwalten den Vorsprung weiterhin lässig. Wenn Bietigheim mal die Chance hat, den Vorsprung zu verkürzen zieht der zweifache Meister kurz das Tempo an und auch Keeper Späth findet den sechsten Gang, am Ende kommt der U21-Weltmeister auf 16 gehaltene Bälle.
So bleibt der Favorit weiter in Front, lässt die SG nie auf mehr als sechs Tore herankommen, auch nicht, nachdem Romero 18 Minuten vor Ende zum dritten und letzten Mal auf den Buzzer haut und sein Team zum Gespräch bittet (18:26). So geht er mit 20:28 in die Schlussviertelstunde, in der die Partie noch den ein oder anderen schönen Treffer auf Lager hat, die Spannung jedoch komplett raus ist, obwohl die SG acht Minuten vor Schluss auf vier Tore herankommt (27:31), das 34:28 durch Martinovic ist letztlich die Entscheidung (56.).