SG BBM Bietigheim Das Gaugisch-Team schießt Dortmund aus der Halle

Von bzh
Veronika Malá hat ihre Verletzung auskuriert: Mit sieben Treffern war die Linksaußen maßgeblich daran beteiligt, dass die SG BBM Bietigheim Borussia Dortmund aus der Halle schoss. Foto: /Marco Wolf

Bietigheim feiert gegen den Tabellendritten der Ersten Bundesliga einen 35:22 (20:11)-Kantersieg. Die Borussia bricht nach den ersten zehn Minuten komplett ein.

Eine beeindruckende Vorstellung haben die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim im letzten Heimspiel des Jahres geliefert. Die Mannschaft von Trainer Markus Gaugisch bezwang in der Ludwigsburger MHP-Arena den Tabellendritten der Ersten Bundesliga, Borussia Dortmund, auch in der Höhe verdient mit 35:22 (20:11)

Für Dortmunds Trainer Henk Groener hatte der klare Spielausgang zwei Gründe. „Wir haben nach elf Minuten nicht mehr das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Das darf man sich gegen eine Mannschaft von der Klasse Bietigheims nicht leisten“, erklärte der Coach

Nach der von Groener angesprochenen Anfangsphase lag sein Team mit 7:6 vorn, weil es die Bietigheimer Abwehr nicht schaffte, den starken BVB-Rückraum um Alina Grijseels an die Kette zu legen. Als sich der Bietigheimer Innenblock mit Kelly Dulfer und Kaba Gassama steigerte sowie Karolina Kudlacz-Gloc und Xenia Smits von den Halbpositionen Dortmunds Passspiel empfindlich störten, ging es mit der Borussia bergab.

Gassama, an diesem Abend nicht nur wegen ihrer sieben Treffer beste SG-Spielerin, traf vom Kreis zum 7:7-Ausgleich. Danach hechtete Dulfer in der Abwehr erfolgreich nach einem Ball, spielte im Sitzen die zum Gegenstoß gestartete Kudlacz-Gloc an, die zur 8:7-Führung traf. Julia Maidhof erhöhte mit einem von Xenia Smits herausgeholten Siebenmeter zum 9:7. Danach bediente Xenia Smits mit einem Zuckerpass Gassama – und es stand 10:7. Das hatte gerade drei Minuten gedauert, und das Viadukt-Team legte nach: Kudlacz-Gloc und Gassama spielten im Duett Dortmunds Abwehr beim 11:7 aus. Kurz darauf drehte die wieder vor Spielfreude sprühende Veronika Malá von Linksaußen artistisch den Ball an Hollands Nationaltorhüter in Diensten von Borussia Dortmund, Yara ten Holte, vorbei zum 12:7 ins lange Eck.

Dass nach den sechs SG-Treffern in Folge Dana Bleckmann einen Rückraumkracher zum 8:12 ins Tor von Melinda Szikora jagte, beeindruckte die SG nicht. Die Bietigheimerinnen ließen einen weiteren Sechser-Pack folgen , sodass sie nach 22 Minuten bereits mit 18:8 vorn lagen.

Dortmund verkürzt in Hälfte zwei

„Wir wollten länger dagegenhalten, haben dann aber gegen die starke Abwehr unseren Faden verloren“, meinte Alina Grijseels nach dem Spiel. „Bietigheim hat das gut gemacht, verfügt über eine hohe Qualität.“

In den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs verringerten die Schwarz-Gelben den Rückstand auf 17:24. Mehr ließen die Ellentälerinnen allerdings nicht zu. Danach war es vor allem Gassama, die zur Zielspielerin im SG-Angriff wurde. Ob der Ball als Bodenpass oder hoch in der Luft zu der Spanierin kam – sie schnappte sich jeden Pass und jagte die Kugel ins Netz.

Begeisternder Tempohandball

Nach 50 Minuten führte Bietigheim mit 30:18. Die in den vergangenen Wochen verpflichteten Neuzugänge Roos Daleman und Kerstin Kündig kamen ins Spiel und konnten sich auch gleich in die Torschützenliste eintragen.

Am Ende bejubelten die 1829 Zuschauer in der Ludwigsburger MHP-Arena einen deutlichen 35:22-Sieg – vor allem aber eine Bietigheimer Mannschaft, die nach zuletzt schwächeren Vorstellungen wieder die bis zur Europameisterschaft im November gezeigte Leistung ablieferte und begeisternden Tempohandball spielte.  bzh

 
 
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