SG BBM Bietigheim „Das ist eine Situation, die wir uns so gewünscht haben“

Von Michael Nachreiner
Melinda Szikora (links) ist seit Wochen in bestechender Form. Im Champions-League-Spiel gegen die Vipers Kristiansand wehrte die Torfrau der SG BBM Bietigheim in der ersten Halbzeit allein 13 Würfe der Norwegerinnen ab. Foto: /Marco Wolf

Nach dem emotionalen Höhepunkt mit dem 32:30 (16:17)-Sieg gegen Titelverteidiger Vipers Kristiansand in der Champions League am Sonntag wartet auf die SG BBM im Bundesliga-Alltag an diesem Mittwoch (19 Uhr) der Tabellenvierte HSG Blomberg-Lippe.

Von den Handballerinnen der SG BBM Bietigheim wird per se Professionalität erwartet. Das fängt bei der Sorge um ihren Körper und ihre mentale Fitness an und endet dabei, dass die Spielerinnen den Spagat zwischen den Höhepunkten im Europapokal und dem Alltag in der Ersten Bundesliga meistern. So auch in dieser Woche, als die Bietigheimerinnen am Sonntag im Europapokal den Champions-League-Titelverteidiger Vipers Kristiansand aus Norwegen mit 32:30 niederrangen und an diesem Mittwoch (19 Uhr) in der Halle am Viadukt mit dem Duell gegen die HSG Blomberg-Lippe eine Pflichtaufgabe in der Bundesliga vor sich haben. „Das ist aber eine Situation, die wir uns so gewünscht haben. Das trifft das Team nicht aus heiterem Himmel“, erklärt SG-Trainer Markus Gaugisch.

Dennoch habe er die Problematik, die sich dadurch ergeben könnte, frühzeitig auf dem Schirm gehabt. „Wir haben in der Vorbereitung innerhalb des Teams, aber auch mit unseren Sportpsychologen darüber gesprochen“, berichtet der Coach. „Denn auch der Alltag in der Liga ist wichtig. Ohne DM-Titel spielen wir in der nächsten Saison nicht wieder Champions League.“

Ob die Umsetzung aber auch in dieser Woche klappt, so ganz ist Gaugisch davon noch nicht überzeugt. „Nur weil die Spielerinnen das mal gehört haben, können sie noch nicht einfach den Schalter umlegen“, erzählt er und fügt hinzu: „Wir befinden uns gerade in einem emotionalen Hoch nach so einem Spiel wie gegen Kristiansand. Das war noch mal eine Steigerung. Die Halle war voll. Die Stimmung war gut. Und es war ein enges Spiel, das wir rumreißen konnten.“

Der Erfolg gegen Kristiansand, das „wohl beste Team der Welt“, wie es Bietigheims Karolina Kudlacz-Gloc nach dem Duell am Sonntag ausdrückte, war bereits das 60. Spiel der Bietigheimerinnen in Folge ohne Niederlage. Diese Serie soll auch gegen die HSG Blomberg-Lippe nicht reißen. „Ich hoffe, dass wir als Team so stabil sind, dass wir ein Grundlevel abrufen können. Wenn uns das gelingt, ist es immer schwer, uns zu schlagen“, sagt Gaugisch.

Dennoch hat der SG-Trainer Respekt vor den Ostwestfalinnen – als Bundestrainer kennt er viele der HSG-Akteurinnen. „Das ist ein junges Team mit vielen talentierten Spielerinnen, die im Kreis der Nationalmannschaft sind und alle eine gute Zukunft haben. Es ist gut, dass sie auf dem Niveau schon viel Verantwortung tragen“, erklärt er und fügt hinzu: „Als Team setzen sie vor allem auf Tempo im Umschaltspiel.“

 
 
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