SG BBM Bietigheim Der sechste Anlauf in der Königsklasse

Von bzh
Linksaußen Veronika Malá genießt in Tschechien hohes Ansehen. Am Sonntag spielt sie mit Bietigheim in ihrer Heimat. Foto: /Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim tritt am Sonntag zum Auftakt der Gruppenphase bei Tschechiens Meister Banik Most an. Linksaußen Veronika Malá kehrt für ein Spiel in ihre Heimat zurück.

Diese Herausforderung haben wir uns gewünscht. Jetzt wollen wir möglichst viele Siegchancen erspielen und diese nutzen“ Wie Trainer Markus Gaugisch freut sich das ganze Frauenteam der SG BBM Bietigheim auf die Champions League. Zum Auftakt spielt der deutsche Meister am Sonntag (14 Uhr) beim tschechischen Titelträger DHK Banik Most.

Die SG ist zum sechsten Mal in der Königsklasse dabei. Viermal schied sie in der Vorrunde aus, nur bei der Premiere 2017/18 wurde die Hauptrunde erreicht. Die Bilanz: 36 Spiele, nur sechs Siege und zwei Unentschieden, aber 28 Niederlagen. Diesmal soll alles besser werden. Zum Problem könnte allerdings die hohe Belastung durch viele englische Wochen werden. Der Bietigheimer Kader umfasst einschließlich der länger ausfallenden Kapitän Danick Snelder nur 15 Akteurinnen. Die Konkurrenten sind viel breiter aufgestellt, haben zwischen 19 und 25 Spielerinnen gemeldet.

16 Klubs aus elf Ländern

In der Champions League sind 16 Klubs aus elf Ländern vertreten. Die SG ist der einzige deutsche Teilnehmer, da Vizemeister Dortmund mit seinem Wunsch nach einer Wildcard scheiterte. In zwei Achtergruppen werden in Hin- und Rückspielen zwischen dem 10. September und 12. Februar jeweils sechs Teams ermittelt, die weiterkommen. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich direkt für das Viertelfinale, die Dritt- bis Sechstplatzierten ermitteln im März vier weitere Teilnehmer für die Runde der letzten Acht. Das Viertelfinale wird vom 29. April bis 7. Mai gespielt. Die vier Sieger erreichen das Final Four am 3./4. Juni 2023 in Budapest.

Die Favoriten kommen aus Norwegen und Ungarn. Titelverteidiger Vipers Kristiansand triumphierte in den beiden letzten Spielzeiten, Györ Audi ETO glückten zwischen 2013 und 2019 fünf Champions League-Siege.

Mit den Vipers bekommen es die SG-Ladies in der Vorrundengruppe A zu tun. Daneben warten dort mit CSM Bukarest, Odense Handbold, Brest Bretagne Handball, RK Krim Ljubljana und FTC Budapest Topgegner, die über zahlreiche Weltklassespielerinnen verfügen. Um weiterzukommen, müssen die Ellentälerinnen eine dieser Mannschaften und Most hinter sich lassen.

Bietigheims Auftaktgegner ist in diesem großartigen Feld nur Außenseiter. Der tschechische Meister hat seine überragende Spielerin verloren. Iveta Korešová, im Trikot des Thüringer HC zweimal Bundesliga-Torschützenkönigin, verließ das am Südrand des Erzgebirges beheimatete Banik-Team. „Sie ging zurück nach Pisek, da dort ihre ganze Familie lebt“, weiß SG-Linksaußen Veronika Malá, die wie Korešová aus Pisek kommt. „Most spielt 60 Minuten Tempo. Die rennen wie verrückt, darauf müssen wir uns einstellen“, warnt Gaugisch, der in sein letztes Jahr als SG-Coach geht. Bis zum Saisonende ist er in seiner Doppelfunktion als Vereins- und Bundestrainer tätig, ab Sommer 2023 kümmert er sich nur noch um die DHB-Auswahl.

 
 
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