SG BBM Bietigheim Deutscher Meister kommt mit einem blauen Auge davon

Von Michael Nachreiner
Isabelle Andersson (Mitte) zahlte das Vertrauen von Trainer Jakob Vestergaard zurück und erzielte in ihrer schwedischen Heimat fünf Treffer gegen Sävehof. Foto: Archiv/Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Die SG rennt nach souveräner Anfangsphase bis zur 48. Minute einem Rückstand hinterher, gewinnt aber noch mit 33:29 gegen Sävehof.

Die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim haben nach vier Niederlagen in Folge in der Champions League wieder in die Erfolgsspur gefunden. Beim schwedischen Double-Sieger IK Sävehof gewannen die Ellentälerinnen mit 33:29 (14:15). „Es war für uns ein hartes Match, Sävehof hat gut gekämpft. Am Ende war es wichtig für uns, die zwei Punkte mitzunehmen“, erklärt SG-Trainer Jakob Vestergaard.

Wie wichtig der Sieg in Göteborgs Vorort war, zeigte sich am Tag darauf. Da der Gruppensechste DVSC Schaeffler beim -siebten WHC Buducnost mit 27:21 gewann, ist den Bietigheimerinnen einer der ersten sechs Plätze in ihrer Gruppe A nicht mehr zu nehmen. Dadurch haben sie sich auf jeden Fall schon einmal für die Playoffs qualifiziert – erstmals in der Klubgeschichte.

Beim punktlosen Gruppenschlusslicht, das auf seine beste Torjägerin Olivia Mellegard und auf die erfahrene Rechtsaußen Carmen Martin Berenguer verzichten musste, begannen die Bietigheimerinnen wie es einem Team gebührt, das noch auf die direkte Qualifikation für das Viertelfinale, also auf einen der ersten beiden Plätze im Endklassement, schielt. Nach acht Minuten führten sie mit 5:1. Immer wieder taten sich Lücken im Defensivverbund der Schwedinnen auf, sodass den Gästen das Toreschießen leicht gemacht wurde. Und sie hätten sogar noch höher führen können, wäre da nicht Johanna Bundsen im IK-Kasten gewesen. Die Torfrau entschärfte bereits in der Anfangsphase drei freie Würfe von Jenny Behrend.

Doch nach einer Auszeit von Sävehof-Trainer Jesper Östlund stand sein Team in der Abwehr besser und zwang die Bietigheimerinnen, die komplett den Faden verloren, immer wieder zu Fehlpässen. Und im Angriff kam IK gegen die offensive 6-0-Abwehr der SG immer besser zum Zug. Statt Verlegenheitswürfe erspielten sie sie sich gute Abschlüsse. Beim 9:8 gingen die Gastgeberinnen zum ersten Mal in Führung (21.). Diese bauten sie sogar auf vier Treffer aus – 15:11 (26.). Vor allem Rückraumspielerin Thea Stankiewicz brachten die Bietigheimerinnen in dieser Phase nicht unter Kontrolle.

Mit einem 3:0-Lauf gestalteten die Gäste vor nur 437 Zuschauern in der Partille-Arena den Rückstand bis zur Pause wenigsten wieder erträglicher. Allerdings liefen die Bietigheimerinnen diesem auch nach dem Seitenwechsel weiter hinterher. Denn Laura Cecilie Jensen fand immer wieder eine Lücke in der Defensive der SG. Die 24-Jährige Mittespielerin erzielte in den ersten acht Minuten nach Wiederbeginn vier Tore.

Erst in der 43. Minute kamen sie nach der einzigen Zwei-Minuten-Strafe gegen die Gastgeberinnen beim 23:23 wieder zum Ausgleich. Fünf Zeigerumdrehungen brachte Karolina Kudlacz-Gloc die SG BBM nach dem 8:7 (18.) beim 26:25 (48.) erstmals wieder in Führung.

Von da an spielten die Bietigheimerinnen ihre Erfahrung gegen Sävehof voll aus, dessen Kader ein Durchschnittsalter von noch nicht einmal 22 Jahren an diesem Nachmittag hatte. Die direkt an die Rückeroberung der Führung anschließende Zwei-Minuten-Strafe gegen SG-Kapitänin Xenia Smits überstanden sie sogar mit 2:0, sodass sie sich auf 28:25 absetzten (51.). Ein weiterer 3:0-Lauf zum 31:26 (56.), den auch eine Auszeit von Östlund nicht verhindern konnte, sorgte für die Vorentscheidung.

 
 
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