Ohne ein Spiel unter der Woche sprühten die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim bei der bereits als Absteiger feststehenden HSG Bad Wildungen vor Spielfreude und gewann das drittletzte Saisonspiel in der Ersten Bundesliga ungefährdet mit 41:24 (23:11). „Ich bin heute sehr zufrieden. Wir haben zwei Punkte geholt und keine Spielerin hat sich verletzt“, zieht SG-Trainer Jakob Vestergaard als Bilanz.
SG BBM Bietigheim Deutscher Meister sprüht vor Spielfreude
Die SG BBM Bietigheim reist ausgeruht nach Bad Wildungen und gewinnt bei den Vipers mit 41:24. Nach 13 Minuten ist das Spiel beim 13:5 schon entschieden.
Nur ganz zu Beginn stellten die Vipers die Bietigheimerinnen vor ein paar Probleme, führten zunächst mit 2:0. Doch vor allem Veronika Malá bekamen die Gastgeberinnen überhaupt nicht in den Griff. Die tschechische Linksaußen der SG erzielte insgesamt neun Treffer – mit vier davon sorgte sie in der Anfangsphase fast im Alleingang dafür, dass die Ellentälerinnen aus dem 0:2 ein 8:4 machten (11.).
Zu diesem Zeitpunkt hatte Mart Aalderink schon versucht, mit einer Auszeit gegenzusteuern. „Wir machen genau das, was wir vorher besprochen haben, dass wir es nicht machen dürfen. Wir suchen zu schnell den Abschluss“, monierte der Vipers-Trainer.. Genutzt hat seine Ansprache kaum etwas. Die Bad Wildungerinnen verloren gegen die offensive und aggressive 6-0-Abwehr der SG ein ums andere Mal leichtfertig den Ball, was die Bietigheimerinnen zu leichten Toren bei Tempogegenstößen nutzten.
Vipers laufen oft hinterher
Doch nicht nur bei der ersten und zweiten Welle der Bietigheimerinnen liefen die Bad Wildungerinnen hinterher. Auch im Positionsangriff ging es für die Gastgeberinnen oft zu schnell. Immer wieder taten sich Lücken auf. Je zwei weitere Treffer von Malá und Xenia Smits sowie ein Tor von Jenny Behrend brachten die Gäste auf 13:5 in Front (14.) – die Vorentscheidung.
Sarah Lønborg, die Gabriela Moreschi 60 Minuten lang zwischen den Pfosten vertrat, hatte kaum etwas zu halten. Und wenn sie die Chance bekam, sich auszuzeichnen, dann war sie zur Stelle. Unter anderem parierte die dänische Torfrau zwei Siebenmeter in der ersten Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel schalteten die Bietigheimerinnen einen Gang herunter. Dadurch schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein. Außerdem lief nun Manuela Brütsch im Kasten der Gastgeberinnen heiß. Die Torfrau hatte am Ende in nicht ganz 50 Minuten Spielzeit zehn Paraden zu Buche stehen – davon bei zwei Siebenmetern.
Zerfahrener Beginn in Hälfte zwei
Die Bad Wildungerinnen konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Denn auch sie spielten im Angriff oftmals vogelwild und warfen die Bälle weg. Dennoch gestalteten sie bis zum 18:30 rund zehn Minuten vor Schluss die zweite Halbzeit ausgeglichen. Dann zogen die Bietigheimerinnen das Tempo aber noch mal an und gewannen die letzten zehn Minuten mit 11:6.
Dazu beigetragen hat auch eine neue Abwehrformation der SG. Trainer Vestergaard beorderte Linksaußen Antje Döll als vorgezogene Spielerin in die Mitte, um den Spielaufbau der Vipers zu stören – mit Erfolg. Dennoch ist der Däne nicht zu 100 Prozent zufrieden. „Wir probierten einige Dinge aus – alles hat nicht geklappt, aber wir haben klar gewonnen. Und das zählt“, erklärt der SG-Coach.
In den letzten zehn Minuten brachte Aalderink noch die erst 18-jährige Mia Kellner für Stammtorhüterin Brütsch, die die Vipers zum Saisonende verlässt und sowohl von den eigenen Fans bereits in der Schlussphase als auch von den Bietigheimerinnen nach dem Abpfiff gefeiert wurde. Die HSG hatte extra Klatschpappen produziert lassen, auf denen ein Schweinchen, der Spitzname von Brütsch, und die Worte „Danke Manu“ zu sehen waren.
Michael Nachreiner