SG BBM Bietigheim Die Romero-Sieben tankt Selbstvertrauen

Von bzh
Bietigheims Nikola Vlahovic (Mitte) zieht athletisch gegen Dmytro Tiutiunnyk (links) und Illia Blyzniuk (rechts) vom HC Motor Zaporizhzhia. Foto: /Marco Wolf

Bietigheim gewinnt gegen den HC Motor Zaporizhzhia in der Ege-Trans-Arena mit 37:25. Und auch wenn der Sieg gegen den ukrainischen Meister am Ende in der Zweiten Liga nicht gewertet wird, weil der HCM nur ein Gastspielrecht hat, ist die Partie ein wichtiger Mutmacher für die SG BBM.

Kollektives Aufatmen bei den Handballern der SG BBM Bietigheim: Sie gewannen das Länderspiel der Zweiten Bundesliga gegen den ukrainischen Meister HC Motor Zaporizhzhia mit 37:25. Das Ergebnis der Partie wird am Saisonende allerdings aus der Tabelle gestrichen. Dennoch entpuppte sich die Partie für die SG nicht als wertlos, sondern ganz im Gegenteil als wichtiger Mutmacher. „Es war für uns das ideale Spiel zum richtigen Zeitpunkt“, freute sich Dominik Claus.

Das Match hatte durchaus Strahlkraft. Die 500 mit Freikarten ausgestatteten ukrainischen Flüchtlinge unter den 1831 Zuschauern, feuerten Zaporizhzhia 60 Minuten lang an. Aus seiner südbadischen Heimat war Armin Emrich angereist. „Dieses Spiel ist ein besonderer Anlass“, erklärte der ehemalige Bundestrainer. Die politische Prominenz vertraten Landrat Dietmar Allgaier und Bietigheims Oberbürgermeister Jürgen Kessing, die vor der Partie die Fans begrüßten und einen Spendenscheck überreichten. „Ich habe zwei Wünsche“, erklärte der OB. „Die Punkte bleiben bei uns, die Ukraine gewinnt den Krieg.“

Kessings erster Wunsch ging in Erfüllung. Die SG lag nur beim 0:1 zurück, dominierte danach das Geschehen. Ein wichtiger Faktor war Torhüter Frederik Genz, der bereits in den ersten Minuten drei hundertprozentige Chancen des HCM vereitelte und so die Basis für die 6:4-Führung legte.

Mit diesem Rückhalt setzten sich die Ellentäler bis zur 20. Minute auf 9:5 ab, führten zur Pause mit 20:15. Dabei spielte es keine Rolle, welche Formation Iker Romero aufs Parkett schickte. Der SG-Coach wechselte viel, alle seine Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein.

Im zweiten Durchgang kam Konstantin Poltrum ins Tor. Mit seiner starken Fangquote von 47 Prozent war er maßgeblich daran beteiligt, dass die spielfreudigen Bietigheimer ihre Führung weiter ausbauten. Der bei WM- und EM-Turnieren sowie in der Champions League schon oft herausragende HCM-Keeper Gennadiy Komok hatte bei den SG-Würfen dagegen kaum Abwehrchancen und räumte nach 45 Minuten beim 19:29-Rückstand das Feld.

Den letzten Farbtupfer setzte unfreiwillig Christian Schäfer. Die beiden gut leitenden sächsischen Schiedsrichterinnen zückten die Rote Karte, weil der Linkshänder Zaporizhzhias Torhüter Nazar Chudinov bei einem nach Spielende auszuführenden Siebenmeter am Kopf getroffen haben soll. „Von der Roten Karte habe ich erst in der Kabine erfahren“, wunderte sich Schäfer. „Der Ball ging meines Erachtens an den Arm.“ Auswirkungen hat die Disqualifikation keine, dagegen könnte der SG-Erfolg für die nächsten Spiele eine wichtige Rolle spielen. „Nach der bitteren Woche mit zwei knappen Niederlagen, hat die Mannschaft sehr gut gearbeitet“, lobte Romero. „Wir haben das Spiel gegen einen guten Gegner genutzt, um wieder Selbstvertrauen zu tanken.“  bzh

 
 
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