SG BBM Bietigheim Ein Punkt trotz Neun-Tore-Führung

Von Marlon Hölzel
Max Hejny beißt sich nach der verschenkten Neun-Tore-Führung die Zähne am Trikot aus. Dennoch ist der eine Punkt wichtig. Foto: Marco Wolf

Das Duell zwischen Bietigheim und Flensburg sieht in der Halbzeit nach einem deutlichen Sieg für die SG BBM aus, doch in Halbzeit zwei dreht sich das Spiel.

Die Bundesligasaison im Handball befindet sich in den finalen Zügen. Jeder Punkt aus den letzten vier Spielen kann den so wichtigen Klassenerhalt für die SG BBM Bietigheim bedeuten. Eben so einen wichtigen Punkt sichern sich die Bietigheimer mit 29:29 gegen Flensburg.

Genz überragt

Die erste Halbzeit gegen den frisch gebackenen European-League-Sieger startet noch ausgeglichen und torarm. Beide Torhüter parieren, bis Flensburg nach 90 Sekunden auf 1:0 stellt. Paco Barthe erzielt den ersten Treffer für die Ellentäler und Maximilian Hejny sorgt in der vierten Minute für die erste Führung der Gastgeber. Gerade einmal drei weitere Treffer bieten die ersten zehn Minuten, nachdem die Torhüter auf beiden Seiten eine Show liefern. Und so geht es nach den ersten zehn Minuten mit 3:3 weiter. Und auch die nächsten fünf Minuten zeigen ein Spiel auf Augenhöhe. Der Spielstand springt abwechselnd nach oben und somit dauert es bis Minute 15, dass Moritz Strosack für Bietigheim auf die erste Zwei-Tore Führung des Spiels stellt.

Diese ist der Beginn des Bietigheimer Power-Plays. Die Ellentäler vereiteln jeden Angriff der SG aus Flensburg und legen offensiv richtig los. Moritz Strosack stellt auf die erste vier-Tore Führung woraufhin der Trainer Ales Pajovic das erste Time-Out der Partie zieht. Doch auch davon lassen sich die Ellentäler nicht beirren. Flensburg erzielt in der 21. Minute das erste Tor nach über acht Minuten, doch dann ist das Team von SG BBM Coach Iker Romero offensiv nicht mehr zu stoppen. Torhüter Fredrik Genz krönt seine bisherige Torhüterleistung und stellt mit einem eigenen Treffer auf 18:10. In der 30. Minute nimmt Romero dann seine erste Auszeit und das Spiel geht mit 21:12 in die Halbzeit. Hervorzuheben sind dabei besonders Genz im Tor und der Topwerfer des Teams Jonathan Fischer, der weitere fünf Tore in Halbzeit eins allein auf sein Trefferkonto addieren darf.

Das Spiel wird nach der Halbzeit trotz der klaren Führung allerdings zum Krimi. Flensburg kommt stark, dominant aus der Halbzeitpause. Sie eröffnen mit dem Anschlusstreffer und einer zwei Minuten Strafe. Bietigheim zeigt ein ganz anderes Gesicht und findet nicht mehr in das Spiel. Flensburg holt immer weiter auf und so zieht Romero in Minute 40 ein Time-Out beim Stand von 24:19.

Doch auch die kurze Ansage des Spaniers zeigt kaum Wirkung. In der 44. Minute nähert sich Flensburg auf drei Tore an und so zieht Romero nur fünf Minuten später bereits die nächste Auszeit. Während Bietigheim weiter von der Rolle ist, verringert sich der Vorsprung weiter und Lukas Jorgensen trifft mit dem 28:29 in der 57. zur ersten Flensburger Führung seit Beginn des Spiels. Mit nur noch zwei Minuten zu spielen stehen inzwischen alle Fans in der Ege-Trans-Arena. Moritz Strosack gleicht aus für die Bietigheimer und das Spiel geht in die letzten Sekunden. Nach Ablauf der Zeit bekommen die Ellentäler einen Freiwurf. Doch dieser führt zu keinem Treffer und damit endet das Spiel mit 29:29. Trotz verspielter Neun-Tore-Führung feiern die Spieler den wichtigen Punkt für den Klassenerhalt.

Fokus auf Sonntag

Der Fokus bei den Ellentälern liegt jetzt auf der Partie am Sonntag. Da im Parallelspiel der TVB Stuttgart gegen die Rhein-Neckar Löwen gewinnt, spitzt sich die Tabellensituation weiter zu. Geschäftsführer Bastian Spahlinger findet positive Worte nach dem Spiel: „Wir haben es am Sonntag in der eigenen Hand in der Liga zu bleiben, wenn wir gegen Erlangen gewinnen“. Außerdem erläutert er: „Wenn uns das jemand vor der Saison gesagt hätte, hätten wir das sofort unterschrieben, es ist unfassbar“. Am Sonntag geht es dann gegen den HC Erlangen.

 
 
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