SG BBM Bietigheim Ellentäler belohnen sich im Krimi wieder nicht

Von Niklas Braiger
Tom Wolf bleibt gegen Erlangen eiskalt: Elf Tore, davon drei per Siebenmeter, trägt er zum 25:25 bei. Foto: Marco Wolf

Bietigheim holt in Erlangen nur einen Punkt. Dabei dominieren die Ellentäler die ersten 20 Minuten, brechen dann aber nach der Pause wieder ein.

Solche Spiele muss die SG BBM Bietigheim gewinnen, wenn sie in der Handball-Bundesliga bleiben will. Gegen Mit-Abstiegskandidat HC Erlangen misslingt erneut ein wichtiger Erfolg im Tabellenkeller, beim 25:25 belohnt sich das Team von Iker Romero beim Auswärtsspiel am Donnerstagabend erneut nicht für die gute Leistung und verpasst den wichtigen Sieg knapp. „Wir haben zwei überragend kämpfende Mannschaften gesehen“, sagt SG-Keeper Daniel Rebmann nach der Partie und ergänzt: „Der Sieg ist sehr sehr gut für uns, das war eine überragende Mannschaftsvorstellung.“ Mitgrund für den Punktverlust ist allerdings auch das Fehlen von Linkshänder und Rückraumantreiber Dominik Claus, der nicht mit nach Franken fährt.

Viel Kampf, wenig Schönes

Von Beginn an merkt man in der mit 4896 Zuschauern gefüllten Arena in Franken, was auf dem Spiel steht. An vielen Ecken zu hektisch, oftmals zu ungenau und selten im Abwehrverbund konsequent genug agieren beide Seiten. Doch die SG erwischt den besseren Start in die Partie. Auch wenn Erlangens Antonio Metzner – der mit einer zusätzlichen Kniebandage wegen einer Verletzung aus dem Abschlusstraining spielt – für vier der ersten fünf HC-Tore verantwortlich ist – alleine kann er den Laden auch nicht schmeißen.

Denn nach und nach stellt sich die Bietigheimer Abwehr darauf ein, kommt nach zehn Minuten Anlaufzeit besser in die Spur und sorgt unter anderem dafür, dass Marek Nissen aus neun Metern mit mächtig Kontakt den Ball näher ans Hallendach als die Torumrandung bringt (13.). Auf der Gegenseite schweißt Tom Wolf vier Minuten später mit einem Gewaltwurf das 8:5 aus Sicht der Gäste ein und zwingt HCE-Coach Martin Schwalb zu einer Auszeit. „Wir brauchen mehr Dampf Richtung Tor“, fordert der 61-Jährige von seinen Männern dort.

Und das bekommt er auch. Immer wieder findet sein Team den 125 Kilogramm-Mann Tobias Wagner am Kreis, der der SG massiv Probleme bereitet. Auch begünstigt durch einige fragwürdige Pfiffe der Unparteiische kommen die Hausherren so wieder ran, das 10:11 durch den österreichischen Kreisläufer sorgt für eine Auszeit von Bietigheims Coach Iker Romero (26.).

Wolf und Metzner im Duell

Die stoppt zumindest einmal das Momentum der Gastgeber, auch wenn Stephan Seitz beim 11:11 kurz darauf erstmals wieder seit dem 3:3 (7.) ausgleicht. Bis zur Pause bleiben beide Seiten auf Augenhöhe, Wolf nagelt einen weiteren Gewaltwurf aus elf Metern mit der Schlusssirene in die Maschen, die Erlanger Defensive pennt hierbei komplett und lässt den Rückraum-Shooter unbedrängt zum 14:13-Pausenstand einnetzen. Für den Rückraumspieler ist es das sechste Tor in Durchgang eins.

„Wir müssen vorne den Ball schnell laufen lassen und den freien Mann schnell finden“, sagt Fynn-Luca Nicolaus in der Halbzeitpause. „In der Abwehr stehen wir super, total kompakt“, erklärt der Youngster, der hinter Europameister Julius Kühn steht, von Romero aber Mehr und Mehr Spielzeit erhält.

Doch wie schon einige Mal in dieser Saison – etwa gegen die Füchse Berlin – kommt die SG nicht aus der Kabine. Dank Wagner und Metzner zieht Erlangen auf 18:15 vorbei und forciert den Iberer zur nächsten Auszeit (38.). Und die wirkt: Bietigheim arbeitet sich wieder heran, angeführt von einem überragenden Tom Wolf und einem bockstarken Daniel Rebmann zwischen den Pfosten. Der Keeper sichert sich am Ende 14 Paraden, sein Vordermann ist mit elf Toren bester Schütze der Partie.

Spannung bis zur Schlusssekunde

So geht das Spiel im Gleichschritt dem Ende entgegen, beide Seiten haben mit weniger als einer Minute auf der Uhr die Chance auf zwei Punkte: Erst wird Moritz Strosack auf Bietigheimer Seite ein freier Wurf von Außen verwehrt. Sein Versuch landet zwar im Tor, doch die Schiedsrichter pfeifen ihm mit einer Millimeter-Entscheidung den Kreiseintritt ab. Auf der Gegenseite erhält der HCE mit 50 Sekunden Rest die Möglichkeit, Metzner rennt sich jedoch mehrfach fest und bekommt am Ende das Zeitspiel gegen sich gepfiffen. So geht die Partie mit 25:25 zu Ende. „Wir haben heute überragend in der Abwehr gekämpft, vor allem in dem letzten Angriff“, lobt Rebmann seine Defensivleute nach dem Abpfiff.

 
 
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