SG BBM Bietigheim Ellentälerinnen bleiben bei dem, was sie stark macht

Von Niklas Braiger
Im April war der Jubel bei der SG BBM Bietigheim groß. Die Frauen sind aus der Verbandsliga aufgestiegen. Jetzt beginnt das Abenteuer in der Oberliga. Foto: /Martin Kalb

Mit der besten Defensive der Liga ist die erste Frauenmannschaft der Ellentäler in der Vorsaison aufgestiegen. Diese Stabilität wollen sie in dieser Spielzeit bestätigen.

Als einziges Team in der Handball-Verbandsliga haben die Frauen der SG BBM Bietigheim in der vergangenen Saison weniger als 400 Gegentore kassiert. Dank ihrer stabilen Defensive stieg die Mannschaft von Trainer Nikola Vlahovic und seiner Schwester Sanja in die Oberliga auf und muss sich dort nun als Aufsteiger etablieren. „Wir sind bereit nach der langen Pause und der Vorbereitung“, sagt der Coach, der inzwischen nicht mehr seine Schwester an der Seitenlinie dabei hat. „Sanja ist nicht mehr mit dabei“, erklärt er. Stattdessen hat der Bundesliga-Profi ein neues Gesicht an seiner Seite: Annette Fischer, die zuvor bei der HB Ludwigsburg und der HSG Strohgäu aktiv war, wir nun die Frauen mit ihm begleiten. „Das klappt wirklich gut, wie wir aktuell zusammenarbeiten“, berichtet Vlahovic zufrieden.

Bekanntes Team, neues System

Den ersten Härtetest in der neuen Liga muss das Duo am Samstag um 19.30 Uhr gegen die HSG Böblingen/Sindelfingen bestehen. „Wir haben vor zwei Jahren schon gegen sie gespielt. Das ist eine wirklich gute Mannschaft mit guten Einzelspielerinnen“, prognostiziert der 25-Jährige, doch er weiß: „Im Vergleich zu damals haben sie ihre Abwehr verändert. Sie spielen inzwischen eine 6-0-Abwehr, das wird ein komplett neues Spiel.“ Favoriten in der Oberliga kann er keine benennen: „Wir sind komplett neu in der Liga, da kenne ich mich zu schlecht aus, um irgendwelche Tipps aufzustellen.“

Freuen darf sich das Team neben der „BöSi“, die ihr Auftaktspiel gegen den TSV Köngen mit 25:17 gewonnen haben, auch auf ein Derby. Mit dem SV Salamander Kornwestheim ist ein weiteres Team aus dem Bezirk Enz/Murr vertreten. Hinzu kommen unter anderem Duelle mit der Zweitvertretung des Zweitligateams aus Waiblignen, dem BWOL-Absteiger HSG Fridingen-Mühlheim oder Mitaufsteiger TSV Denkendorf.

Kein Abstiegskampf

Als Neuling in einer höheren Liga ist man meist der Außenseiter und muss um den Abstieg bangen. Das hat die SG aber nicht vor. Vlahovic: „Wir gehen mit der gleichen Schiene da rein, wie letztes Jahr. Wir wollen nicht nur um den Klassenerhalt spielen, sondern oben Angreifen. Das hat letztes Jahr gut geklappt.“ Dabei helfen soll ein eingespieltes Team. Denn Abgänge hat der frühere Hemminger keine, dafür interessante Neuzugänge: Einerseits holt er junge Spielerinnen aus der A-Jugend in sein Team und führt sie an das Aktiven-Dasein heran. Zudem verstärkt Mirlinda Kühn das Team. Die Frau von SG-Topstar und Vlahovics Mannschaftskameraden Julius Kühn hat sich nach dem Wechsel ihres Mannes ins Ellental ebenfalls den Bietigheimerinnen angeschlossen.

Um sein Team konkurrenzfähig zu machen, baut er auf die bekannten Stärken: „Wir wollen unsere Basics noch besser machen. Der Fokus liegt in der Abwehr so wie im letzten Jahr“, erklärt er. Selbst ist der 1,99 Meter große Rückraumspieler bei den Bundesliga-Männern hauptsächlich Abwehrspezialist und schaltet sich hier und da in den Konter ein. Dieses Wissen nimmt er mit und bringt es seinen Spielerinnen bei. Aber er macht klar: „In jedem Bereich ist noch Luft nach oben.“

Die neue Nummer eins

Nachdem die Bundesliga-Frauen der SG inzwischen nach Ludwigsburg umgezogen sind, ist die Frauen 2 zur Frauen 1 geworden. Doch bis auf den neuen Namen hat sich in der Außenwirkung noch nichts getan. „Ich dachte, dass das einen riesen Unterschied macht, wie man nach außen wirkt. Dadurch, dass wir in den letzten drei Monaten nur Vorbereitung hatten und keine Pflichtspiele hat sich da nicht viel verändert“, bemerkt Vlahovic, hofft aber: „Das braucht noch ein bisschen Zeit, bis sich das etabliert hat.“

 
 
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