SG BBM Bietigheim Erst Lachs-Tatar, dann der Gegner

Von bzh
Der frühere Bietigheimer Jugendleiter und Jugendtrainer Ulrich Asmuth schwingt in seiner Küche den Kochlöffel. Ein Essen bei ihm gehört für einige SG-Handballer zur Spielvorbereitung. Foto: /Martin Kalb

Vor Zweitliga-Spielen kehren einige Handballer der SG BBM bei Ex-Jugendleiter Ulrich Asmuth ein. Am Freitag gastiert der 1. VfL Potsdam in der Ege-Trans-Arena. Das Bietigheimer Team hat aus dem Hinrundenduell noch eine Rechnung offen.

Zum Rückrundenstart der Zweiten Handball-Bundesliga empfängt die SG BBM Bietigheim an diesem Freitag (19.30 Uhr) den 1. VfL Potsdam in der Ege-Trans-Arena. Das Viadukt-Team will sich gegen den Aufsteiger für die 23:27-Hinspielniederlage revanchieren.

Beiderseits ist der Trainer der Star. Bei der SG hat Weltmeister Iker Romero das Sagen, bei Potsdam Bob Hanning, mit dem sich der Spanier seit gemeinsamen Zeiten bei den Füchsen Berlin gut versteht. Dort ist Hanning auch Geschäftsführer. Als Potsdamer Coach sorgt der für seine schrillen Outfits bekannte ehemalige Vizepräsident des DHB dafür, dass einige Füchse-Talente in der Zweiten Liga Spielpraxis sammeln und an das Oberhaus herangeführt werden. Zum Rückrundenstart ist Balingen-Weilstetten, das seine erste Niederlage im Dezember gegen Potsdam kassierte (26:27), mit 29:7 Punkten Spitzenreiter. Bietigheim (21:15) hat als Siebter vier Zähler Rückstand auf den zweiten Aufstiegsplatz, Potsdam (19:17) ist Neunter.

Teil der Spielvorbereitung

Neben der Taktik spielt für einen Teil der SG-Truppe auch gutes Essen bei der Spielvorbereitung eine wichtige Rolle. Dafür sorgt Ulrich Asmuth. Als Bietigheim noch in der Oberliga spielte, wirbelte der Vater des ehemaligen SG-Kapitäns Jan Asmuth, am Kreis. Jetzt schwingt der gebürtige Westfale vor den Heimspielen den Kochlöffel. „Es hat sich seit einigen Jahren eingebürgert, dass ein harter Kern von vier, fünf Spielern um Paco Barthe zum Essen kommt. Dazu gehören auch Juan de la Peña und Dominik Claus, der in seiner Anfangszeit bei der SG auch bei uns wohnte“, erzählt der ehemalige Bietigheimer Jugendleiter und Jugendtrainer.

Einst brachte er Sohn Jan, Patrick Rentschler und Pascal Welz schon im Kindesalter das Handball-ABC bei. Jetzt serviert er Leckerbissen und hat dabei stets im Blick, dass die Speisen zum Leistungssport seiner Gäste passen. „Vorweg gibt es Salat, dann Fleisch, stets mit Nudeln und danach ein Dessert.“ Den Geschmack seiner Gäste trifft er damit voll. Nur der eigene Sohn macht ihm etwa Sorgen. „Der Jan mutiert zum Vegetarier, aber für den finden wir auch immer was“, meint der 74-Jährige schmunzelnd.

Kulinarischer Treff „La Cantine“

„Was der Uli auf den Tisch bringt, ist immer lecker“, lobt Paco Barthe. Der SG-Kapitän verpasste dem kulinarischen Treff den Namen „La Cantine“. Seine Favoriten: „Herausragend sind der Paprikasalat und Avocado-Lachs-Tatar, die Uli ab und zu als Vorspeise serviert.“ Was es an den jeweiligen Spieltagen gibt, verrät Asmuth vorher nicht.

Beruflich kümmerte sich Uli Asmuth um die Flugsicherheit, war als Experte für die Tower-Ausstattung weltweit unterwegs. Zuhause steht er schon immer am Herd. „Ich bin Koch aus Leidenschaft, habe das von meiner Mama gelernt.“ Einziges Problem: „Selbst esse ich auch alles gern.“ Damit das nicht anschlägt, schwingt er sich aufs Rad, ist schon bis nach Spanien gestrampelt. Im Sommer hat der Handball-Papa – Tochter Anna spielte in der Dritten Liga und machte ihn kürzlich zum Opa – eine Tour nach Belgien und Holland geplant.

Den vergleichsweise kurzen Weg in die Ege-Trans-Arena nimmt Uli Asmuth im Gegensatz zu seiner mit einer Dauerkarte ausgestatteten Frau Claudia nicht. „In die Halle gehe ich nicht mehr. Ich sehe die Spiele nicht als Fan, sondern aus Trainersicht. Das ist etwas völlig anderes und da habe ich zu Hause beim Livestream meine Ruhe.“ Kocht er vielleicht in der nächsten Saison für Erstligaspieler? Asmuth ist skeptisch: „Die SG wird sich im Vorderfeld festsetzen. Aber es könnte sein, dass irgendwann wieder ein Tabellenletzter kommt und die Punkte mitnimmt, weil bei uns noch die Stabilität fehlt.“  bzh

 
 
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