SG BBM Bietigheim Fassungslosigkeit nach 47:25-Sieg gegen Most

Von nac
Gespannt starren (von links) Inger Smits, Antje Döll und Kim Naidzinavicius nach Spielende auf einen Laptop, auf dem der Livestream vom Parallelspiel Ljubljana gegen Bukarest läuft. Der Ausgang der Partie entschied, ob die Bietigheimerinnen in die Playoffs einziehen würden. Foto: /Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim erledigt ihre Pflichtaufgabe im letzten Gruppenspiel gegen DHK Banik souverän, scheidet aber aus der Champions League aus – weil Ljubljana gegen Bukarest gewinnt.

Gespannt starrten die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim nach Abpfiff ihrer Partie gegen DHK Banik Most entweder auf einen Laptop, auf dem der Livestream der Partie zwischen RK Krim Mercator Ljubljana und CSM Bucuresti lief, oder auf irgendein Handy. Denn während sie im letzten Gruppenspiel der Champions League bereits einen 47:25 (22:12)-Heimsieg gegen die Tschechinnen eingefahren hatten, lief die für die Bietigheimerinnen alles entscheidende Parallelpartie in Slowenien noch. Das Ticket für die Playoffs wäre nur gesichert, wenn Ljubljana nicht gewinnt.

Doch dann die Gewissheit – und Fassungslosigkeit: RK Krim hat den Spitzenreiter der Gruppe A aus Bukarest mit 28:26 geschlagen, wodurch es zum Dreiervergleich zwischen Brest Bretagne, das bereits am Samstag gegen Titelverteidiger Vipers Kristiansand mit 29:36 unterlegen war, Ljubljana und der SG BBM kam. Und in diesem zogen die Bietigheimerinnen den Kürzeren und rutschen auf den siebten Gruppenplatz ab, der das Ausscheiden aus der Champions League bedeutete.

„Wenn man die Champions-League-Saison betrachtet, haben wir in mehr als der Hälfte der Partien gut gespielt. Es gab nur wenige Momente, in denen wir nicht ein Team waren, das die Playoffs verdient gehabt hätte“, erklärt ein enttäuschter SG-Trainer Markus Gaugisch.

Ihre Pflichtaufgabe zum Abschluss der Gruppenphase hat die SG souverän gelöst. Das punktlose Schlusslicht Most brachte die Bietigheimerinnen nie in Bedrängnis. „Wir haben annähernd 60 Minuten unser Spiel durchgezogen und uns auf unsere Stärken konzentriert – beispielsweise mit viel Tempo zu spielen“, erklärt Bietigheims Kerstin Kündig.

Schon nach gut sechs Minuten sah sich Gästetrainer Jiri Tancos bei 1:5-Rückstand gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Danach kamen die Tschechinnen etwas besser in die Partie – auch, weil sie bei Ballbesitz immer Überzahl herstellten, indem die Torhüterin für eine zweite Kreisläuferin auf die Bank ging.

Doch letztlich waren die spielerischen Mittel der Gäste zu beschränkt, um die Bietigheimerinnen in Gefahr zu bringen. Zu den vielen Fehlwürfen gesellten sich etliche Ballverluste oder technische Fehler. Das lud die Gastgeberinnen zu Tempogegenstößen ein. Ein ums andere Mal trafen sie auch ins leere Tor, weil der Rückwechsel – Feldspielerin zu Torhüterin – nicht schnell genug klappte. Selbst SG-Torfrau Gabriela Moreschi durfte sich einmal in die Torschützenliste eintragen – nicht ganz zur Freude von Gaugisch. „Ich hasse es, wenn von hinten heraus Tore geschossen werden. Da kann man sich nur zum Idioten machen. Deshalb bin ich kein Freund davon, das höchste Risiko zu gehen“, erklärt der Trainer.

Die Begegnungen der K.o.-Phase

Direkt für das Viertelfinale
hatten sich schon vor dem abschließenden Gruppenspieltag in der Champions League die Vipers Kristiansand und CSM Bucuresti in der Gruppe A sowie Metz Handball in Gruppe B qualifiziert. Ihnen gefolgt ist noch Györi Audi ETO KC, das das entscheidende Spiel gegen Team Esbjerg mit 29:28 gewann. Um die anderen vier Tickets für die Runde der besten acht kämpfen in den Playoffs Odense Håndbold gegen Storhamar Handball Elite, Ferencváros TC-Rail Cargo Hungaria gegen WHC Buducnost Bemax, Team Esbjerg gegen Brest Bretagne sowie CS Rapid Bucuresti gegen RK Krim Mercator Ljubljana. Die Hin- und Rückspiele der Playoffs werden Mitte März ausgetragen.  

 
 
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